Den Kampf um die Elektrizität miterleben, mit Aktien an den Gewinnen der Konkurrenten beteiligt werden und am Ende mit einem eigenen Stromnetz triumphieren – all das lässt sich in Tesla vs. Edison erleben. Die Wissenschaftnerds unter euch werden bestimmt schon aufgesprungen sein und jubilieren, von der restlichen Lesergemeinschaft kann ich aber bestimmt auch noch die Eurospieler ab Kenner-Level abholen: Denn Tesla vs. Edison ist ein hartes Wirtschaftsspiel, in dem wir versuchen ein mächtiges Elektrizitätsunternehmen aufzubauen, damit die besten Aufträge an Land zuziehen und letztlich mit dem größten Vermögen an Aktienwerten zu siegen.
Doch der Reihe nach. Mit überschaubaren und qualitativ hochwertigen Komponenten gestaltet Tesla vs. Edison eine schöne Spielatmosphäre. Für 2-5 Unternehmer strahlt es jedoch erst ab 4 wirklich auf, vorher ist schlichtweg nicht genug am Aktienmarkt los. Das Spiel verläuft über drei große Phasen zu je zwei Runden. Am Anfang einer neuen Phase bieten wir auf Unterstützung in unserem Team in Form von Personenkarten. Diese benötigen wir dann um Runde für Runde die gewünschten Aktionen auszulösen. Dabei bringen unsere Mitarbeiter unterschiedliche Fähigkeiten mit. Sodass sich der eine wohl besser an der Börse und der andere wohl besser bei den Technologien einsetzen lässt.
An Aktionen bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Wir können, wie oben angedeutet, an den Technologien Gleich- bzw. Wechselstrom forschen. Dies bringt uns den Vorteil, dass wir mit höheren Technologiestufen größere und besser bezahlte Aufträge erledigen können. Ebenso kann man durch Patente die Konkurrenten zur Kasse bitten, wenn diese eine Ausbaustufe nutzen müssen, die wir als erstes erreicht haben. Weiterhin kann man an der Börse Aktien handeln. Eigene und fremde, so viel man möchte. Eine andere Möglichkeit ist das Bearbeiten von Aufträgen. Dafür sucht man sich eine Stadt, die man mit Strom versorgen möchte und auch versorgen kann (denkt an die Technologiestufe!), zahlt bisschen Geld und Zack! Schon wieder ist der Aktienwert gestiegen. Als letzte Aktionsmöglichkeit gibt es noch die Pressearbeit. Dabei möchte man durch ein bisschen Klatsch und Tratsch an Geld kommen und die Startreihenfolge oder aber das Ansehen einer Stromtechnologie verändern.
Denn wenn Wechselstrom so böse ist, dass er Menschen töten kann – dann sinkt auch der Aktienwert meines Konkurrenten! Zum Glück habe ich die Aktien seines Unternehmens vorher verkauft.
Zusammenfassung
Pros:
-Material und Grafik: Wunderschön, der Stil gefällt mir. Das Papiergeld ist von einem anderen Stern!
-mittel-schweres Aktienspiel: Schwerer als beispielsweise Spiele der Iron Rails Serie von Capstone Games, jedoch leichter als diverse 18XX-Titel. Somit ein guter Vertreter in diesem Genre.
Cons:
-Regelwerk: Es ist wirklich schwer reinzukommen und auch die Spielerhilfe ist nicht die beste.
-Thema eher schwach: In manchen Momenten fühlt man die Elektrizität. Meistens jedoch ist es ein Technologierennen, Netzwerkbauen und Aktienmanagement. Das Thema ist substituierbar.
-Spielerzahl: Wie oben angesprochen, erst ab vier Personen rockt das Spiel so wirklich.
Fazit:
Tesla vs. Edison ist ein gelungenes Aktien- und Wirtschaftsspiel, welches aufgrund seines mittleren Schwierigkeitsgrades einen Platz in diesem Segment verdient hat. Am besten bekommt man dieses Spiel jedoch beigebracht, dann muss man sich nicht mit dem Regelwerk herumschlagen.
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Tesla vs. Edison von Dirk Knemeyer
Erschienen bei Artana
Für 2 bis 5 Spieler in ca. 90 Minuten ab 14 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Artana)
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