Blaze ist der vierte Titel der kleinen, glitzernden Kartenspiele aus dem Hause HeidelBär Games. Nachdem mich Spicy unterhalten und Anansi vollends überzeugt hat, schläferte mich Coyote leider mehr ein, als dass es mich begeistern konnte. Wundertüten-Serie also?
Blaze kommt zunächst erstmal mit den Highlights der anderen Spiele daher: Kleine Box, glitzernde Karten. Das ist wirklich toll - auch wenn sich nach wenigen Partien ziemlich schnell an den Kartenrändern Abrieb zeigt. Sei´s drum. Optisch bekommen wir auf den Vorderseiten bei Blaze eher Mangelware. Zahlen und ab und zu ein namensgebenden Feuervogel.
Aber kommen wir nun zum wichtigsten Punkt: Dem Spiel. Macht es Spaß? Bei Blaze handelt es sich um ein Stichspiel, was auf dem russischen Klassiker Durak basiert. Ich persönlich habe Durak leider nie gespielt, sodass ich hier keine Vergleiche ziehen kann. Nachdem ich allerdings Blaze gespielt habe, verspüre ich wenig Lust Durak kennen zu lernen, denn Blaze weckt in mir keine Lust auf mehr, wie es beispielsweise Anansi getan hat.
Hier ein kleiner Abriss über den Spielablauf. Blaze spielt sich über 2 Runden á 2 Phasen. Während wir in der jeweils ersten Phase versuchen unsere Handkarten zu optimieren, versuchen wir selbige in der zweiten Phase am schnellsten los zu werden. Wie tun wir das? Mit einem Stichspiel. Dabei „greift“ der aktive Spieler stets seinen Sitznachbarn an und kann von einem weiteren Spieler unterstützt werden. Dabei gelten die üblichen Stichregeln. Einen Angriff abwehren kann ich, wenn ich mindestens die selbe oder aber eine höhere Zahl der selben Farbe abwerfe oder aber eine Karte der Trumpffarbe. Taktisches Element dabei ist, dass die Angreifer jeweils nur weitere Fronten mit Karten eröffnen können, welche bereits auf dem Schlachtfeld liegen. Der Verteidiger versucht also möglichst wenige neue Zahlen auszulegen bei seinem Versuch den Angriff abzuwehren.
Klingt alles ziemlich taktisch. Ist es aber nur bedingt. Oft gibt die Kartenhand die Aktionen vor. Diese kann ich auch nur bedingt optimieren. Verliere ich als Verteidiger eine Schlacht, muss ich alle Karten der Schlacht auf die Hand nehmen. Das gibt mir Optionen für künftige Schlachten und hilft mir meine Hand für Phase 2 zu optimieren. Verteidige ich erfolgreich, werden alle Karten abgelegt. Aufgezogen wird bei allen Spielern immer auf 5 Karten, sodass ich auch immer wieder schwache Karten per Zufall nachziehen kann.
Blaze birgt sicherlich einige taktische Finessen. In meinen Spielerunden kam aber nie wirklich der Spaß eines Kartenspiels auf. Stichspiele wie Wizard, Anansi oder Skull King bringen eine gewisse Leichtigkeit mit, ohne aber die taktischen Finessen vermissen zu lassen. Bei Blaze fehlte diese Leichtigkeit ohne aber mir das Gefühl zu geben, dass hier besonders cleveres Ausspielen zwangsläufig belohnt wird. Noch dazu fühlt es sich zu langatmig für das an, was es bietet. Warum werden 2 Runden gespielt? Das war auch bereits ein minimaler Kritikpunkt meinerseits an Anansi. Keiner findet es gut, wenn ein Spiel über 2 Phasen gespielt wird, welche unterschiedliche Taktiken erfordern und dann einfach das exakt selbe Spiel noch einmal gespielt wird. Hier fehlt mir der Sinn, außer, dass das Spiel dadurch länger wird.
Blaze konnte mich daher leider nicht - abseits der glitzernden Karten - überzeugen. Sucht Ihr schicke Titel aus der Reihe, dann greift bedenkenlos bei Anansi und Spicy zu. Coyote und Blaze braucht Ihr nicht.
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Blaze vom HeidelBär Games Team
Erschienen bei HeidelBär Games
Für 3 bis 5 Spieler in ca. 20 Minuten ab 10 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier HeidelBär Games)
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