Stunden über Stunden habe ich in Kindertagen in DEN Videospiel-Klassiker schlechthin gesteckt – Tetris. Die Blöcke fein säuberlich zu stapeln und Reihe um Reihe aufzulösen hat unendlich viel Spaß gemacht. Und huiuiui, was habe ich mich in diese Zeit zurückgesetzt gefühlt, als ich nun Gelegenheit hatte, den Prototyp von Blokk! ausprobieren zu dürfen.
Dabei funktioniert die Blöckestapelei schon etwas anders: In Blokk! gilt es, aus dreidimensionalen Bauklötzen einen möglichst fehlerfreien Würfel zu bilden. Das primär kooperative Spiel lässt sich in drei Schwierigkeitsstufen spielen. Entweder entscheidet man jedes Mal selbst, welchen der 37 einzigartigen Bausteine man als nächstes auf das drehbare Podest setzt, auf dem der Würfel gebildet werden soll. Oder man lässt einen Würfel (hihi) entscheiden, der eine der sechs Farben vorgibt, in der die Blöcke daherkommen. Dann muss aus diesem Angebot der passendste gewählt werden. Zu guter Letzt kann man auch Karten ziehen, die ganz genau vorgeben, welchen Klotz man verwenden muss.
Das geht natürlich nicht immer gut, und wenn Teile herunterfallen oder am Ende Lücken bestehen bleiben oder Teile aus dem Würfel abstehen, müssen Punkte von der perfekten Punktzahl abgezogen werden.
Das war’s auch schon. Das klingt auf den ersten Blick nach nicht viel Abwechslung, doch weit gefehlt. Im Kern sind es zwei Gründe, wieso Blokk! so viel Spaß macht.
Da wäre zum einen das einfach zeitlose Spielprinzip. Das hat jeder schnell verstanden und in der gemeinsamen Diskussion um die beste Positionierung des gewählten Blocks entwickelt sich eine konzentrierte, aber entspannte Atmosphäre. Aber auch allein macht es einfach Spaß, die Blöcke sinnvoll auf dem Podest zu platzieren und die passende Lücke zu finden. Dazu trägt auch das tolle haptische Gefühl bei. Man dreht die schön verarbeiteten Blöcke in der Hand, während man überlegt oder bewegt das drehbare Podest hin und her auf der Suche nach der richtigen Lücke. Dennoch ist Blokk! auch eine Geschmackssache. Wem das räumliche Vorstellungsvermögen fehlt oder wer einfach nichts mit Bauklötzen anfangen kann, wird auch schwer von diesem Spiel überzeugt sein.
Der zweite Grund ist die Variabilität von Blokk!. Nicht nur des Spielprinzips selbst, sondern auch der Regeln und Szenarien, in denen gespielt werden kann. Neben den genannten Schwierigkeitsgraden kann etwa noch entschieden werden, wie groß der Würfel sein soll, der gebaut werden muss: 4x4x4 oder 5x5x5 Blöcke groß? Auch das ändert den Anspruch des Spiels enorm.
Zudem bedienen sich die Autoren eines Elements, das man aus Videospielen kennt: Errungenschaften. Es gibt eine Reihe von Herausforderungen, die man erreichen kann und für die es partieübergreifend Belohnungen gibt. Hier gilt es bspw. eine bestimmte Mindestpunktzahl in den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu erreichen. Oder aber es gilt, aus allen Blöcken einer Farbe einen 3x3x3 großen Würfel zu bilden, ganz losgelöst vom sonstigen Spielgeschehen. Hat man eine bestimmte Anzahl solcher Aufgaben geschafft, dürfen spezielle Schachteln geöffnet werden, die weitere Spielinhalte bieten. Da kommt fast schon das Gefühl eines Legacy-Games auf!
Kurzum: Blokk! ist ein wirklich kurzweiliges, herausforderndes Spiel, das sich hervorragend allein, aber auch in einer Gruppe spielen lässt. Es bietet viele Spiel-Varianten und wird einfach nie langweilig. Wenn euch die Spielidee gefällt, haltet die Augen nach der Kickstarter-Kampagne offen, die in Kürze starten wird.
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Blokk! von Erwin Bosman, Carmen Chanel Frisholm und Kim-Erik Frisholm
Erscheint bei Eigenverlag
Für 1 bis 4 Spieler in 15 Minuten ab 5 Jahren
Boardgamegeek Link
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Eigenverlag)