Als Ian Fleming 1956 den Roman Diamantenfieber veröffentlichen lies, konnte er vermutlich nicht ahnen, dass dieser 15 Jahre später als der siebte Bond-Film mit dem beliebtesten Bond-Darsteller überhaupt verfilmt werden würde…und noch viel weniger, dass 65 Jahre nach der Romanveröffentlichung ein gleichnamiges Knobelspiel auf den Markt kommt, das – so viel sei schon mal gespoilert – natürlich nichts mit James Bond zu tun hat. Auch geht es hier nicht um Diamantenschmuggel, sondern vielmehr darum, den einzigen roten Diamanten auf dem Spielbrett zu finden. Ein Kinderspiel? Wartet es ab.
Das Spiel selbst besteht zunächst mal aus einem netten, kompakten „Spielbrett“ mit durchdachtem Deckel, in dem sogar Anleitung samt Aufgabenheft ihren Platz finden. Dazu gibt es dreizehn ordentlich große Plastik-Edelsteine. Diese sind kreisförmig, quadratisch oder dreieckig und in jeweils vier Farben. Dazu gibt es noch den Diamanten. Qualitativ ist das Spiel dazu gemacht, viele Spielstunden und unzählige Knobelaufgaben unbeschadet zu überstehen. Und dank des durchdachten Deckels passt es sogar in jede Handtasche oder kleinen Rucksack und eignet sich somit auch toll als Reisespiel.
Schlägt man das besagte Aufgabenheft auf, warten 80 Knobelaufgaben darauf, gelöst zu werden. Eine Aufgabe besteht zunächst einmal aus einem Bild des Spielfeldes. Hier sind (auf den unteren Schwierigkeitsgraden) zum einen Edelsteine samt Farbe eingezeichnet. Diese kann man sofort setzen. Weiterhin erhält man nur Hinweise. Ziel ist es, anhand der Hinweise sämtliche Edelsteine in das Spielbrett einzusetzen und am Ende den roten Diamanten zu finden. Dabei gibt es immer nur eine einzige richtige Lösung pro Rätsel. Zunächst wird man noch ganz sanft an das Spielprinzip herangeführt. In Aufgabe 1 muss man nur den Diamanten einsetzen. Nun gut. In Aufgabe 2 fehlen drei Steine, man bekommt aber Hinweise darauf, welche Form (aber nicht Farbe) zwei der drei fehlenden Steine haben müssen und wo welcher Stein sitzt. Kinderspiel. Kurz drauf bekommt man Hinweise zu Farben, aber nicht zu den Formen, die an einer bestimmten Stelle sitzen müssen. Und so steigt der Schwierigkeitsgrad spürbar von Aufgabe zu Aufgabe und von Level zu Level. Neben dem Starterlevel warten noch ein Junior-, ein Experten- und ein Masterlevel.
Und die Hinweise werden dabei natürlich immer abstrakter: irgendwann bekommt man nur noch Infos dazu, welche Farben irgendwo in welchem Muster verteilt auf dem Brett aufgefunden werden dürfen oder dass z. B. ein bestimmter dreieckiger Stein (dessen Farbe man nicht kennt) keinen einzigen runden Stein benachbart zu sich haben darf. Und spätestens da, also im Übergang von Junior zu Experte, aber noch mehr von Experte zu Master, teilt das Spiel die Gelegenheitsnobler von den echten Profis bzw. jenen, die die Zähne zusammenbeißen und sich so richtig in das Spiel hineinfuchsen. Da raucht dann so richtig der Kopf.
Dank des durchaus sanft steigenden Schwierigkeitsgrades wird man dabei aber nie überfordert. Das Ganze ist Ausschlussverfahren non-stop, also reine Deduktion oder anders, pures logisches Denken wird hier gefordert (aber eben auch gefördert!). Somit ist jede Aufgabe absolut schaffbar, aber eben nicht für jeden gleich und sofort. Soll heißen: Übung macht den Meister – und hier ist das sehr spürbar.
Zurück zum Anfang: Ein Kinderspiel? Schnell gelegt und fertig? Denkste! Ab 10 Jahren, klar, machbar. Aber vielleicht dann doch erstmal nur im Junior-Level. Am Expert- oder Master-Level dürfte sich nämlich auch Opi an so mancher Aufgabe ordentlich den Kopf zerbrechen. Und so sind zwar die Starterlevel für Knobelprofis vielleicht eher albern und die Junior-Level schnell mal eben durchgespielt, sodass 80 Aufgaben plötzlich gar nicht so viel erscheinen. Die verbliebenen Aufgaben im Experten- und Master-Level können einen dann aber für viele Stunden beschäftigen.
Und so ist Diamanten Fieber vielleicht kein wahr gewordener Agententraum, aber ein tolles Knobelspiel für Fans von deduktiven Rätseleien und solchen, die es werden wollen.
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