Das wir dem Thema “Affe” sehr offen gegenüberstehen, sollte euch allen ja wirklich klar sein, daher war es für uns keine Frage, dass wir auch für CodeMonkey - Going Bananas eine Preview für die kommende Kickstarter Kampagne schreiben werden. Das Spiel basiert auf einer Internet-Plattform für Kinder, welches diesen das Prinzip von Codierung in u.a. Programmierung näher bringen soll. Auch das Brettspiel setzt seinen Fokus auf Programmierung und soll bereits Kindern ab 7 Jahren hierbei helfen. Tyto Games sieht hier 2-4 Spieler vor und eine Partie dauert knapp 20 Minuten. Für das Spiel zeigt sich Sharon Katz verantwortlich und die Illustratoren werden nicht näher genannt, sind wohl aber der Plattform nachempfunden.
[THEMA & MECHANIK]
Bei CodeMonkey versuchern wir als Spieler mit unserem Affen so viele Bananen von Palmen zu sammeln wie möglich. Dafür wird zu Spielbeginn aus mehreren “Dschungelplättchen” ein Weg zusammengestellt. Ein Plättchen besteht hierbei immer aus drei Sechseck-Feldern mit jeweils Zahlen von 1-6. In freien Flächen, die mindesten an drei Seiten amWeg grenzen wird eine Palme platziert und auf diesen wiederum Bananenplättchen.
Der Spieler hat nebst einem Affen, auch noch ein Codierungs-Tableau, sowie zwei Würfel und die Aktionsplättchen “Runter” und “Schwingen”. Das Startfeld eines Affen wird durch ein Würfelwurf bestimmt und schon kann das fröhliche Programmieren losgehen.
Was genau ist zu machen? Ganz einfach, wir wollen an die Bananen kommen und das kommen wir nur durch eine “7nana”. Eine 7nana erreicht man wenn die Augenzahl eines Würfels addiert mit dem Sechseckfeld neben einer Palme die Zahl “7” ergibt. Da man die Würfelzahl zum Bewegen des Affen verwendet, muss man also das ganze so planen, dass der Affe durch die Bewegung auf das passende Feld landet. Gelingt dies, dann darf der Affe auf die Palme und sich eine Banane schnappen.
Leider kommen die Affen nicht so einfach wieder runter von der Palme, dafür muss man entweder das Aktionsplättchen “Runter” verwenden oder einen Würfel mit der Augenzahl haben, welches einem Feld neben der Palme entspricht. Des Weiteren wird das ganze noch damit erschwert, dass man nicht über besetzte Felder hinweg ziehen darf, hier heißt es dann mit Hilfe des Aktionsplattchens “Schwingen”, eine Palme als zusätzliches Feld zu verwenden (allerdings ohne Banane mitzunehmen).
Der Kniff? Wie gesagt, wir programmieren! Heißt jeder Spieler plant insgesamt drei Aktionen für sich und wenn das jeder getan hat, wird erst nacheinander alles durchgeführt. Und muss hoffen, dass die Mitspieler geplante Aktionen nicht verhindern.
Sobald alle Bananen geschnappt wurden, endet die Partie und der Spieler mit den meisten Bananen gewinnt das Spiel.
Der obige Ablauf entspricht einer Level 1 Partie, denn wenn man das ganz gut gemeistert hat, kann man sich nun schrittweise bis Level 7 hocharbeiten.
So kann man in Level 2 dann auch noch Fallen für die Mitspieler legen und wenn die reintappen, verlieren sie wieder gesammelte Bananen. In Level 3 kommt ein weiteres Aktionsplättchen hinzu - “loop” genannt. Damit darf man eine geplante Aktion wiederholt ausführen, dass muss aber auch möglich sein, ansonsten verliert man ebenfalls Bananen.
Dann kann man noch sogenannte Missionen hinzufügen, dies sind Plättchen mit Nummern. Jede Palme hat ebenfalls Nummern und mit Hilfe der Plättchen kann man nun vorgeben von welchen Palmen Bananen gesammelt werden sollen und muss die Reihenfolge einhalten!
In Level 4 kommen magische Karten hinzu, bei der ein Sitznachbar eine Baumnummer wählt, die der Spieler nicht kennt. Wenn im Laufe des Spiels, der Spieler von diesem Baum eine Banane nimmt, erhält er diese nicht. Stattdessen wird diese dann auf eine andere Palme gelegt.
Bei Level 5 darf man nun zwei “Schwingen”-Plättchen verwenden und einen dritten Würfel und in Level 6 muss man gleich vier Aktionen programmieren! Last but not least gibt es Level 7 in der ein Zeitlimit hinzukommt. Dies liegt zwischen 5 und 7 Minuten und wenn esabläuft, dann fällt eine Banane von einer Palme.
Ihr seht, es gibt einige Möglichkeiten die Schwierigkeit nach oben zu legen.
[MATERIAL, DESIGN & ANLEITUNG]
Bitte beachtet dass das gezeigte Material nur Prototypen-Status zeigt und im fertigen Spiel anders aussehen wird. Auf jeden Fall können wir uns aber auf lustige Affen-Meeple und hübsche 3D-Palmen freuen. Die Qualität lässt sich nicht aktuell nicht bewerten. Das Design überzeugt mich leider gar nicht, da es aber wohl der Plattform nachempfunden ist, passt das natürlich.
Die bisherige Anleitung hat einen etwas sperrigen Aufbau und verzögert so das Erlernen, da wichtige Information zum Teil etwas versteckt erwähnt werden.
[FAZIT]
CodeMonkey ist für ein Kinderspiel ziemlich anspruchsvoll, denn wie ihr oben lesen konntet wird schon einiges abverlangt. Ja, klar, es ist ein Lernspiel und ja, Programmieren ist das Thema, ABER ab 7 Jahren?! Da muss das Kind schon einen guten Draht zu Mathematik haben, damit sich das flüssig spielen lässt. Gerade “7nana” muss man erstmal verstanden haben.
Das Spiel funktioniert gut, aber meines Erachtens sollte man noch 2-3 Jahre dazu zählen und man sollte schon Lust auf diese Art Spiel haben und auch einen Draht zu Mathematik besitzen, denn teilweise können beim Planen schon ordentlich die Köpfe rauchen. Finden Kinder daran aber weniger Gefallen, dann kann sich eine Partie ziemlich ziehen.
Das Thema hilft auf jeden Fall generell Kinder in diesem Bereich zu fördern und die teilweise konfrontative Herangehensweise bringt die richtige Portion Spaß ins Spiel, damit es nicht zu trocken und solitär wird. Die letztgenannte Komponente glänzt aber erst ab 3 Spielern, wie man sich denken kann.
CodeMonkey erfüllt seinen pädagogischen Zweck und bringt dabei Spaß, vielleicht nicht jedem Kind, aber sicherlich vielen.
[FAKTEN-CHECK]
Thema: 4 von 5 (lustiges Thema bringt die z.T. recht komplizierte Mechanik gut rüber)
Mechanik: 4 von 5 (es besteht eine gewissen Einstiegshürde, aber wenn verstanden klappt es gut und bringt Spaß)
Material: keine Wertung
Regal-Präsenz: keine Wertung
Tisch-Präsenz: 4 von 5 (vieles sieht wirklich toll aus, aber nicht so die grafische Gestaltung)
Anleitung: 3 von 5 (im Aufbau ist noch Luft nach oben)
Zielgruppe:
Kinder: 5 von 5 (ist die Zielgruppe, die thematisch auf jeden Fall abgeholt werden. Ich seh das Startalter aber eher bei 8 oder 9 statt 7)
Familie: 4 von 5 (natürlich kann auch der Rest der Familie mitmischen)
Kenner: 2 von 5 (in den höheren Levels wird es ziemlich anspruchsvoll und kann sogar Kenner ansprechen)
Experte: 1 von 5 (die Würfel bringen halt Glück hinein, daher weniger was für Experten)
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CodeMonkey - Going Bananas von Sharon Katz
Erscheint bei Tyto Games
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 30 Minuten ab 7 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Tyto Games)