Was haben Piraten und Ratten gemeinsam? Sie lebten gemeinsam auf den Piratenschiffen und konkurrierten um den Proviant auf dem Schiff. Für die Ratten war das Essen der Schatz an Board. An Schmuck und anderem Kram hatten sie kein Interesse. Oder vielleicht doch?!
In dem Kinderspiel Piratz von Oliver Igelhaut aus dem Igel Minis Verlag, ist es unser Ziel möglichst geschickt Schätze zu sammeln und am Ende die höchsten Belohnungen zu erhalten. Aber Achtung, die Ratten können euch jederzeit in die Quere kommen!
Jeder Spieler erhält eine Spatenkarte, die Schatzkarten werden gemischt und als Stapel bereitgelegt und die Belohnungen für die Schätze ausgelost.
Reihum decken die Spieler solange Schatzkarten auf, bis sie entweder aufhören möchten oder 2 Ratten erscheinen. Im ersten Fall nimmt sich der Spieler alle Schatzkarten auf denen eine ausgesuchte Schatzsorte zu sehen ist. Im zweiten Fall darf sich der Spieler nur eine Schatzkarte mit einer Ratte darauf aussuchen. Am Ende des Zuges deckt der Spieler eine der offenen Schatzkarten mit seiner Spatenkarte ab. Am Ende der Runde kommen die abgedeckten Schatzkarten aus dem Spiel und die nächste Runde beginnt.
Am Spielende erhalten die/der Spieler mit den meisten Schatzkarten der jeweiligen Schatzart eine Belohnung (Wertklötzchen). Wer am Ende im Besitz der wertvollsten Wertklötze ist, gewinnt das Spiel.
Fazit:
Oliver Igelhaupt ist sicherlich einigen als Autor des Spiels Kai Piranja (Abacus Spiele) bekannt.
Ähnlich wie Kai Piranja, ist Piratz ein Kartenspiel, bei dem es darum geht Karten aufzudecken und zu entscheiden, wann höre ich auf aufzudecken und sicher mir die Karten oder “poker“ ich weiter und riskiere den Verlust von Karten.
Dieses Riskieren das in Kai Piranja wirklich für Spannung sorgt, weil die Fressfische einen Teil oder alle ausgelegten, eigenen Fische wegfressen, ist in Piratz nicht mehr ganz so aufregend. Warum? Zum Einen weil sich die Kinder mehr Sorgen um niedliche Fische machen, die unter die Zähne geraten, als um Kanonenkugeln, Goldringe und Kokosnüssen, die dingfest gemacht werden und zum Zweiten, weil die Gegenstände auch gar nicht erst in ihrem Besitz waren, sondern sie diese lediglich nicht mehr aus der Auslage nehmen dürfen. Zudem erhalten sie als Trost eine Schatzkarte mit einer Ratte darauf und Schatzgegenständen. Das Risiko scheint in Piratz also geringer auszufallen, als in Kai Piranja.
Doch dafür steigen die strategischen Möglichkeiten. Während es in Kai Piranja hauptsächlich ums "pokern" geht und die einzige strategische Vorgehensweise die ist, zu versuchen, dann mehr Fischkarten aufzudecken, wenn man womöglich einen Haifischstapel ergattern kann, muss man in Piratz alle Schatzarten im Blick haben. Welche Schatzarten sind in dieser Runde am wertvollsten?! Welche Schatzarten haben die anderen Mitspieler bisher gesammelt? Wie oft kann die Schatzart noch vorkommen? Auch beim Abdecken einer Schatzkarte mit einer Spatenkarte, ist Strategie gefragt! Welche Schatzkarte nutzt dem nächsten Spieler am meisten? Und die Kinder müssen die Wertklötzchen am Ende addieren können.
Spieler, die in Piratz gut aufpassen und vorausdenken, können also siegbringende Mehrheiten bei den Schatzkarten einholen.
In unseren Runden wurde dieses Prinzip von den 7 und 8 Jährigen sehr gut verstanden, so dass sie auch gegen erwachsene Spieler gute Gewinnchancen hatten.
Jüngere Mittester (die nicht der angegebenen Altersgruppe angehörten), hatten meist Schwierigkeiten das Spielprinzip zu erfassen und benötigten Unterstützung. Hier finde ich Kai Piranja jedenfalls zugänglicher.
Aber auch in Piratz ist nach wie vor, durch das Aufdecken der Karten, ein Glücksfaktor vorhanden.
Uns und den größeren Kids hat das Schätze suchen mit piratenhaften Ratten jedenfalls gut gefallen.
Piratz kommt bei uns zwar nicht so oft auf den Tisch wie Kai Piranja, aber es ist aufgrund der sehr kleinen und praktischen Verpackungsgröße einer unserer liebsten Reisespiele geworden. Denn Piratz passt im Gegenteil zu Kai Piranja sogar in eine Hosentasche!
Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis (ca.7,70€) finde ich angemessen, denn die Qualität und die Aufmachung von Piratz ist gut und der Spielspaß in meinen Augen gegeben. Daher von mir eine Kaufempfehlung.
_________________________________________________________________________________
Piratz von Oliver Igelhaut
Erschienen bei Igel Spiele
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 7 Jahren
Boardgamegeek-Link
Boardgamegeek-Link
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Igel Spiele)