Liebe Leute, heute gibts mal was ganz Besonderes für Euch, denn Cheffe wurde ein Prototyp von Mosaic zur Verfügung gestellt. Das triggert gleich zwei Punkte bei mir. 1. Ich liebe Zivilisationsspiele und 2. Glenn Drover gehört zu meinen Lieblingsdesignern. Hat es Mosaic nun besonders leicht, oder aber besonders schwer bei mir? Schauen wir es uns an.
Mosaic läuft - sobald Ihr das lesen könnt - nur noch knapp 5 Tage auf Kickstarter. Link packe ich Euch unten rein und ruft einen stolzen Preis von rund 70,00 EUR ohne Versand oder aber rund 125,00 EUR für eine Deluxe Ausgabe auf. Ob der Preis gerechtfertigt ist, bekommt Ihr später gesagt.
Mosaic ist wie gesagt ein Zivilisationsspiel, welches aber - anders wie viele Civ-Spiele - nicht über verschiedene Zeitalter verläuft, sondern sich ausschließlich auf eine bestimmte Stelle in der Welt (Mittelmeergebiet) und auf eine bestimmte Zeit (Antike) beschränkt. Allein das finde ich erfrischend anders und löst beispielsweise auch Probleme hinsichtlich eines Technologiebaumes etc. Es gibt einfach ein großes Deck für Technologien, die zufällig ins Spiel kommen, sich aber so zu keiner Zeit fehl am Platze anfühlen. Denn sie sind ja alle antik.
Im Herzen ist Mosaic ein Mix aus Im Wandel der Zeiten und einem Area-Control-Spiel. Es gibt diverse Kartenreihen für Technologien, Wunder, Regierungsformen, Gebäude etc., welche die Spieler mit diversen Ressourcen kaufen können und auf ihr Zivilisationstableau legen können. Neue Technologien bringen in der Regel einmalige Boni mit sich, wie dass eine bestimmte Produktionsmenge gesteigert wird. Produziere ich später also einen bestimmten Rohstoff, dann kann ich davon mehr in mein Lager schaffen und tendenziell schneller vorankommen. Logisch.
Spannend sind auch diverse Symbole, welche sich meistens auf Technologien, aber auch auf anderen Karten wiederfinden, die thematisch den Fortschritt bei bestimmten Dingen anzeigen. Habe ich zahlreiche Kriegstechnologien erlernt, bin ich halt militärisch fortschrittlich. Viele Militärsymbole erlauben es mir später bspw. Goldene Zeitalter einzuläuten, die speziell auf Militär abgestimmt sind. Bei Handwerkskunst entsprechend das selbe in grün. Das passt thematisch super. Etwas fitzelig, war es gegen Ende den Überblick über die Symbole zu behalten, aber das passt schon.
In Mosaic wird während einer Partie 3x zwischengewertet und 1x am Ende. Bei den Zwischenwertungen geht es auf die schön anzusehende Weltkarte, welche in verschiedene Regionen unterteilt ist. Hier wird dann nach Mehrheiten gepunktet, wobei der Mehrheitenführer deutlich mehr Punkte erhält, als der zweite oder gar dritte im Bunde. Es lohnt sich also auf den ersten Platz zu setzen. Mehrheiten werden durch Städte und Militäreinheiten generiert, sodass auch hier unterschiedliche Strategien möglich sind. Ansonsten hält sich aber das Militär in Grenzen. Man kann nur sehr selten andere Einheiten angreifen; Städte sind aber beispielsweise davon ausgenommen, sodass auch friedliebende Spieler auf ihre Kosten kommen.
Die Gretchenfrage bleibt wohl in Mosaic - wie bei jedem Civ-Spiel - ob es sich thematisch anfühlt. Ich sage ja. Ich hatte in meiner Partie stets das Gefühl eine Zivilisation in diesem speziellen Zeitalter zu führen und weiter zu entwickeln. Die 8 möglichen Aktionen in einer Runde gehen schnell in Fleisch und Blut über und sind selbsterklärend. Züge gehen zudem extrem schnell von der Hand. Produziere ich beispielsweise Rohstoffe, nehme ich selbige nur aus der Bank und der nächste Spieler ist am Zug. Der erlernt eine Technologie für 5 Ideen, schwupps weiter. Das gefällt mir sehr gut, sodass Mosaic auch kein episches Spiel ist und schnell mal abends auf den Tisch kommen kann.
Den Vergleich mit ein paar anderen Spielen seiner Zunft muss es sich aber gefallen lassen. An erster Fron mit Nations und Im Wandel der Zeiten. Den besteht Mosaic locker, denn beide anderen Titel fehlt es am Area-Control-Anteil, den Mosaic hat. Zudem sind beide anderen Titel länger und nicht so leicht zu spielen. Im Bereich schnelle Civ-Spiele gibt es noch Sid Meiers´s A New Dawn samt Erweiterung. Hier können beide Spiele gleichzeitig im Regal stehen, da sie sehr unterschiedliche Mechanismen abdecken und eigentlich nur aufgrund ihrer Spieldauer miteinander verglichen werden können. New Dawn hat den wunderbaren Auswahlmechanismus und Mosaic besticht durch simple Aktionen und schnelle Runden.
Bleibt nur noch der Preis. Die Basisversion von Mosaic ist ihren Preis wert. Dort bekommt man aber keine Miniaturen, keine Münzen und nur Tokens. Stört einem das nicht, kann man bedenkenlos zugreifen. Die Deluxevariante ist ihren Preis zwar auch wert, aber stellt für den Normalo eine erhebliche Investition dar. Fakt ist: Man bekommt sehr viel für sein Geld. Münzen, Wunderminiaturen, Städteminiaturen, Einheiten etc. Ob man dann aber lieber zu den oben genannten günstigeren Alternativen greift, muss jeder selbst entscheiden.
Mosaic hat mir sehr gut gefallen. Es bleibt definitiv in meiner Sammlung. Ein weiteres Meisterstück von Glenn Drover.
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Mosaic von Glenn Drover
Erscheint bei Forbidden Games
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 120 Minuten ab 12 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Forbidden Games)