Ahoi ihr Landratten!! Kommt mit an Bord und lasst uns Kegeln! Kegeln? Ja, genau, wir haben fette Beute gemacht und zum Aufteilen spielen wir nun das berühmte Piraten-Kegeln! Kennt ihr nicht? Keine Problem, dann schauen wir uns das mal genauer an. Käpt´n Kuller stammt aus der Feder von Kirsten Hiese und ist bei Schmidt Spiele erschienen. Es handelt sich dabei um ein Kinderspiel ab 5 Jahren.
[MATERIAL, DESIGN & ANLEITUNG]
Das Material ist recht überschaubar und die Schachtel ist ein Teil davon, dafür gibt es an einer Seite des Deckels eine Einkerbung. Es gibt eine Papp-Auflage, sowie recht große Papp-Token aus guter, fester Qualität. Dazu kommen noch 3 Holzfässer, viele Juwelen (ihr wisst schon, diesen Brettspiel-Juwelen-Standard), ein Plastik-Rohr und zwei Metallkugeln. Auch hier macht alles einen robusten Eindruck, leider wirkt das Plastik-Rohr eher uninspiriert, erfüllt aber natürlich voll seinen Zweck.
Apropos “Zweck”, das führt zum Design. Dieses ist hier eher nebensächlich. Das Spielfeld hat zwar ein paar Gimmicks, aber alles eher im Durchschnitt und natürlich kindgerecht. Negativ fällt hier dann auch das Rohr auf, welches einfach mit einem Aufkleber beklebt wurde und ich bis heute nicht wirklich sicher bin, was es eigentlich darstellen soll?! Ich vermute ein Kanonenrohr, könnte aber auch ein Fernrohr sein.
Die Anleitung ist in Ordnung, aber das ist bei der Art von Spiel auch nicht wirklich schwierig.
[THEMA & MECHANIK]
Das Thema hab ich mehr oder weniger schon in der Einleitung dargestellt. Wir wollen als Piratencrew unseren Schatz aufteilen und spielen dafür Piraten-Kegeln, das ist alles. Das Thema ist in Ordnung, aber hätte auch jedes andere sein können. Für die Zielgruppe ist Piraten aber sicherlich ein interessantes Thema.
Zum spielen, verbinden wir zunächst beide Schachtelhälften mit Hilfe von zwei Klammern, der Deckel wird damit zum unteren Deck. Auf das Schachtelinlay legen wir noch einen Spielboard auf dem sich ein Kreis aus einem aufgedruckten Seil befindet. Innerhalb dieses Kreises kommen alle Juwelen. Am Ende der Auflage befindet sich eine hervorgehobene Fläche und nur auf dieser darf das Rohr abgelegt werden.
Mit Hilfe des Rohrs schiessen wir nun eine Metallkugel auf die Juwelen und versuchen diese so zu treffen, dass diese auf das untere Deck fallen. Alle heruntergefallenen Juwelen darf der Spieler einsammeln. Mit diesen Juwelen kann ich offen ausliegende Aufgaben erfüllen. Verwendete Juwelen kommen dann wieder in den Kreis. Die Aufgaben gibt es in vier verschiedenen Farben und der Spieler, welcher als erster eine Aufgabe von jeder Farbe erfüllt hat, gewinnt das Spiel.
Um es ein wenig schwerer zu gestalten, kann man an drei Positionen vom Seil Holzfässer aufstellen. Kippen bei bei einem Schussversuch die Fässer um, muss man für jedes Fass ein Juwel, von denen die heruntergefallen sind, wieder abgeben.
[FAZIT]
Käpt´n Kuller funktioniert gut und macht Spaß, aber leider viel zu kurz und auf Dauer bringt es schlichtweg zu wenig Abwechslung. Es fehlt einfach Fleisch am Knochen, wie man so schön sagt. Das mag einen für Spiele für Kinder eher egal sein, ich sehe hier viel mehr aber eine vertane Chance.
Hier hätte man aus dieser grundsoliden Idee noch viel mehr herausholen können. So hätte man z.B. verschiedene Modi einbauen können, wie z.B. durch Einlagen, welche in die Schachtel gelegt werden und somit Ziele bieten können. Oder noch andere Hindernisse, die noch neue Kniffs hineingebracht hätte. Und sorry, diese Änderungen wären jetzt nicht wirklich so teuer geworden.
Das ist für mich ein weiteres Manko. Der UVP liegt bei 26-28 Euro… aber am Ende ist das viel Geld für ein Plastikrohr und ein paar Steinchen. Mit den o.g. Gimmicks wäre es schon deutlich gerechtfertigter gewesen und hätte schlichtweg mehr Abwechslung gebracht und auch ältere Kinder mehr aufgefordert.
Diese nun vorhandene Variante bringt Kindern Spaß, aber deutlich zu kurz und hat seinen Reiz dann auch ziemlich schnell verspielt und verharrt damit in der Altersklasse 5. Und das ist wirklich schade, denn das haptische Gefühl und der aufkommende Ehrgeiz motiviert auch ältere Kinder, wenn nicht sogar die Familie. So bleibt ein etwas getrübt, positiver Eindruck.
[FÜR WEN IST DAS SPIEL?]
Kinder: 5 von 5 (das Spiel hat einen enormen Aufforderungscharakter und bringt den Kindern sichtlich Spaß)
Familie: 3 von 5 (auch der Familie wird es Spaß bringen, aber bringt auf Dauer zu wenig Abwechslung)
Kenner & Experte: entfallen
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Käpt´n Kuller von Kirsten Hiese
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 5 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Schmidt Spiele)