Alien Exiles ist das Debutspiel von Dwarven Guild Games und den Designern Georgios Loukopoulos und Faye Panousopoulou, wobei Faye auch hinter dem Design der Karten steckt. Es ist ein reines Kartenspiel a la Exploding Kittens, bei dem bis zu 4 Spieler jeweils einen Planeten repräsentieren, der sich mit allen Mitteln gegen eine außerirdische Invasion wehren muss. Dies gelingt natürlich am besten, wenn man die Aliens auf einen anderen Planeten aufmerksam macht und sie geradewegs zu den feindlichen Mitspielern wortwörtlich katapultiert.
Zu Spielbeginn wird abhängig von der Spieleranzahl eine gewisse Menge an Alienkarten ins Deck gemischt. Jeder Spieler startet mit 4 Handkarten und hat in seinem Zug zwei Aktionen, die sich aus beliebiger Kombination aus Karten ziehen oder spielen zusammensetzen. Wird eine Alien Karte aus dem Nachziehstapel gezogen, muss diese offen vor den aktiven Spieler gelegt werden. Wenn zum Ende seines Zuges, ein Spieler alle Alien Karten aus dem Deck vor sich liegen hat, verliert er als einziger das Spiel, alle anderen gewinnen. Um es nicht so weit kommen zu lassen, gibt es mehrere Aktionskarten, die es einem erlauben, die Aliens zu den anderen Spielern zu schicken, ins Deck zurück zu mischen oder das Ganze zu vertuschen, indem man das Alien mit einer Vertuschungskarte bedeckt. Hat ein anderer Spieler hingegen die Verschwörungskarte, die einen müden Herrn mit Aluhut abbildet, kann die ganze Vertuschungsaktion auffliegen und das Alien zum Vorschein kommen. Aber glücklicherweise gibt es da die Men in… ich meine die Women in White, die dafür sorgen, dass alle Handkarten abgeworfen und vier neue gezogen werden. Wie ihr seht, ist das Ganze in punkto Thema sehr gut durchdacht und bringt einen auch mal zum Schmunzeln. Weitere Karten biegen und brechen die Regeln, sodass es zu einem sehr dynamischen Spiel kommt, bei dem es hin und her geht und Aliens schneller ihren Planeten wechseln als die menschliche Haut, die sie sich gerade übergezogen haben.
Alien Exiles muss sich den Vergleich mit Exploding Kittens gefallen lassen, da es alleine nach dem Durchblättern der sehr überschaubaren Regeln, stark an besagtes Katzenspiel erinnert. So kommt die Grafik der Karten bei weitem nicht an die Qualität der „niedlichen“ Kätzchen heran, erfüllt aber ihren Zweck dennoch sehr gut und hat, wie oben bereits beschrieben, viele Anspielungen auf klassische Alien Klischees. Außerdem ist der Nervenkitzel nicht ganz so groß wie bei Exploding Kittens, denn eine einzige Karte reicht hier nicht aus, um aus dem Spiel zu fliegen, dafür hat man aber viel mehr Möglichkeiten sich zu wehren und scheidet nicht schon früh aus dem Spielgeschehen aus. Letzteres ist auch ein riesiger Pluspunkt, da es bei Alien Exiles keine Spielerelimination gibt. So bleiben alle bis zum Schluss dran und versuchen bis zuletzt ihren Planeten frei von Außerirdischen zu halten. Das Spiel kommt mit zwei „Erweiterungen“, die noch mehr Karten mit sich bringen, um seinen Gegnern zuzusetzen und sogar individuellen Spielerfähigkeiten die zufällig aus dem Spiel heraus entstehen. Die Regeln sind überschaubar einfach und jede Karte hat einen Text, der ihre Funktion erklärt. Das Spiel kommt in einer kleinen ausfahrbaren Schachtel, die gerade genug Platz für den Inhalt bietet und nicht überdimensioniert ist. Alien Exiles ist ein charmantes Spiel, mit vielen „Take That“ Elementen, die zu keinem Zeitpunkt unfair oder schlecht balanciert erscheinen. Wer schon immer mal eine Alternative zu Exploding Kittens haben wollte, die auch mal länger dauern kann, kann sich die kostenlosen Regeln auf der Homepage des Publishers herunterladen und einen guten Eindruck von Alien Exiles gewinnen.
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Alien Exiles von Georgios Loukopoulos und Fata Panousopoulou
Erscheint bei Dwarven Guild Games
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 5 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Dwarven Guild Games)