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20.05.2021

Dragomino


Mit bestechender Simplizität bei gleichzeitig großem Spielspaß schaffte es das mit dem roten Pöppel ausgezeichnete Kingdomino bereits, viele Familien – vor allem auch mit Kindern – zu begeistern. Auch ich habe schon mit meinen Patenkindern (6 und 8) Königreiche aus Dominosteinen aufgebaut und selbst für Patenkind Nummer 2 funktionierte das mit seinen sechs Jahren bereits ganz wunderbar, wobei er doch schon einiges an Spielerfahrung hat. Und nun kommt das an Kingdomino angelehnte Dragomino mit kindgerechtem Thema und nochmals vereinfachten Regeln. Hier werden wir ebenfalls Dominosteine mit verschiedenen Landschaften aneinanderlegen, allerdings sind wir dieses Mal auf der Suche nach süßen Drachenbabys. Und bevor wir noch wertvolle Zeit verlieren, schlage ich vor, wir beginnen mit der Suche, denn wir wollen doch später keine leeren Dracheneier vorfinden, oder? 


Material

Wer Kingdomino kennt, weiß, dass dort bereits viel Wert aufs Material gelegt wurde. Vor allem die Dominosteine greifen sich ganz wunderbar an, und das ist auch bei Dragomino nicht anders. Insgesamt findet man in der recht übersichtlichen Box eben jene 32 Dominosteine sowie 69 Dracheneiplättchen und eine Drachenmutter-Spielfigur als Startspielermarker. 

An der Qualität des Materials gibt es nichts zu meckern, und auch wenn es den Spielablauf in keiner Weise beeinflusst, ist es doch schön, dass alle Babydrachen unterschiedlich illustriert sind – ein klassischer Fall von Liebe zum Detail. 


Ablauf

Die Regeln sind, wie es sich für ein Kinderspiel ab 5 Jahren gehört, sehr schnell erklärt. Jeder Spieler hat einen Start-Dominostein. Dann werden vier zufällig ausgewählte Dominosteine in der Mitte ausgelegt. Nacheinander nehmen sich die Spieler im Uhrzeigersinn jeweils einen Dominostein und legen ihn an einen der bereits vor ihnen liegenden Dominosteine an, wobei der neu anzulegende Dominostein gedreht und gewendet werden darf, solange er am Ende mit mindestens einem der zwei aufgedruckten Landschaften an eine Landschaft eines anderen Dominosteins grenzt. 

Nun schaut man, ob beim Anlegen zwei Landschaften gleichen Typs (z.B. Wüste und Wüste) zusammengelegt wurden. Hierfür darf man sich eines der verdeckt liegenden Eier der entsprechenden Landschaftsart nehmen, in diesem Fall also ein wüsten-gelbes Ei. Entweder man findet ein Drachenbaby, das am Ende des Spiels einen Siegpunkt zählt, oder man findet ein leeres Ei und bekommt die Drachenmama-Spielfigur, die demjenigen, der sie am Spielende besitzt einen Extrapunkt bringt. Haben alle Spieler einen Dominostein angelegt und sich ggf. entsprechende Eier genommen, werden vier neue Dominosteine ausgelegt und der Spieler mit der Drachenmutter beginnt bei der Auswahl des nächsten Dominosteins.


Nach sieben Durchgängen endet das Spiel und die Siegpunkte werden zusammengezählt. Allerdings sollte man noch wissen, dass es zwar für jeden Geländetyp exakt gleich viele Drachenbabys zu finden gibt, nämlich genau sieben, aber je nach Landschaftstyp mehr oder weniger leere Eier, sodass man eine größere Chance auf ein Drachenbaby hat, wenn man etwas weniger häufig vorkommende Landschaften geschickt verbaut.

Zudem gibt es noch eine Variante, in der die auf manchen Dominosteinen auftauchenden Quellen ins Spiel kommen, denn diese erlauben es dem Spieler, sich – wenn sie an einen gleichen Landschaftstyp grenzen – zwei Eier der entsprechenden Farbe anzusehen und eines davon zu nehmen. 


Fazit

Bei Kinderspielen muss man als Rezensent wohl oder übel trennen, wie einem persönlich als Erwachsener das Spiel gefallen hat, und wie es bei den Kids angekommen ist.

Ich persönlich kann dem Spiel nicht allzu viel abgewinnen und mir hat es keinen so großen Spaß gemacht, es mit meinen Patenkindern zu spielen. Denn letztlich entscheidet rein das Eier-Zieh-Glück darüber, ob ich für mein geschicktes Zusammenlegen meiner Dominosteine belohnt werde oder nicht. Darüber hinaus ist es vor allem zu dritt und noch mehr zu viert ein riesiger Vorteil Startspieler zu sein, bzw. ein großer Nachteil zuletzt dranzukommen. Denn zu diesem Zeitpunkt wurden wahrscheinlich bereits alle interessanten Dominosteine weggeschnappt, wodurch es passieren kann, dass man in der ersten Runde keine passenden Landschaften zusammenlegen kann, somit auch kein Ei zieht, und weder die Chance auf ein Drachenbaby noch die Drachenmutter hat, also mit etwas Pech in der darauffolgenden Runde wieder ganz zum Schluss einen Dominostein auswählen darf. Das frustriert möchte man meinen…


Doch bei den Kindern kam es gut an, sie schienen das Ziehen der Eier als Spannungsmoment zu erleben und selbst über leere Eier wurde sich gefreut, da man ja zumindest die Drachenmutter bekommt. Daraufhin habe ich mich bei Bekannten umgehört und auch bei ihnen kam das Spiel offenbar gut an und wenn ich den kleinen vier-jährigen Erik zitieren darf: „Das ist mein Lieblingsdrachenspiel.“ Und man muss wissen, dass es bereits das sechste Drachenspiel der Sammlung seines Papas ist. 

In gewisser Weise verstehe ich schon, dass es Kindern gut gefällt, denn das Spielprinzip ist simpel, das Auswählen der Eier in gewisser Weise spannend, und die Optik – und vor allem die Drachenbabys – sehr kinderfreundlich und ansprechend. Also werde ich mich wohl oder übel noch ein paar Mal ärgern müssen, wenn ich durch vorausschauende Planung sogar einmal zwei Eier auf einmal aussuchen darf und beide leer sind. Zum Glück bekomme ich die Drachenmutter, die mir dann jedoch wieder vom Spieler nach mir weggeschnappt wird, da er auch ein leeres Ei vorgefunden hat… Grrrrr…

Doch solange die Kinder Spaß haben, stimmt’s?

 

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Dragomino von Bruno Cathala, Marie Fort und Wilfried Fort
Erschienen bei Pegasus Spiele
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 5 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Pegasus Spiele)