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10.03.2021

Sagani


Sagani sind Naturgeister, die den vier Elementen angehören, und das Gleichgewicht zwischen den Mächten wahren. Im gleichnamigen Spiel von Uwe Rosenberg versuchen 1 bis 4 Spieler eine Welt zu erschaffen, die von dieser Harmonie erfüllt ist und dadurch die Geister aus ihren Gefäßen lockt. Dazu müssen deren Plättchen harmonisch passend platziert werden, was die begehrten Siegpunkte einbringt. Wer als Erster ein je nach Spielerzahl unterschiedliches Punktelimit erreicht hat, läutet das Spielende ein.


Abwechselnd ziehen die Spieler Plättchen aus einer Auslage und fügen sie in ihrem persönlichen Raster ein. Auf den Plättchen sind Pfeile abgebildet: Je wertvoller das Plättchen, desto mehr Pfeile sind zu sehen. Im Laufe des Spiels müsst ihr dafür sorgen, dass in Verlängerung dieser Pfeile irgendwann ein Plättchen der entsprechenden Farbe platziert wird. Ist dies irgendwann für alle Pfeile eines Plättchens der Fall wird es umgedreht (der Geist kommt aus seinem Gefäß) und wird gewertet.

Hier kommt der erste Clou: Diese Plättchen müssen nicht direkt benachbart zum Pfeil liegen, sondern können auch ganz am anderen Ende der Zeile, Spalte oder Diagonale(!) eurer Auslage platziert werden. Zwischen Feuerpfeil und zugehörigem Feuergeist können also beliebig viele andersfarbige Plättchen liegen. Ein Plättchen kann auch mehrere Pfeile bedienen, wenn es clever platziert wird.
Damit man dabei nicht den Überblick verliert, gibt es einen weiteren Clou: Mithilfe eines eigenen Vorrats an Klangscheiben bestückt ihr jedes von euch platzierte Plättchen. Hat es zwei Pfeile, werden auch sofort zwei Scheiben darauf abgelegt. Ist ein Pfeil erfüllt, wird dieser mit einer der Scheiben abgedeckt. Sind alle Pfeile abgedeckt, wird das Plättchen gewertet und ihr erhaltet die Scheiben zurück. 


Ihr könnt also nicht wie wild Plättchen mit vielen Pfeilen (und damit auch Punkten) ablegen, sondern müsst immer abwägen, zwischendurch auch mal Plättchen zu werten, damit ihr die Scheiben zurückbekommt. Wenn euch eure Klangscheiben ausgehen, dann müsst ihr auf Missklangscheiben zurückgreifen, die euren Vorrat zwar erweitern, aber euch 2 Minuspunkte pro benötigter Scheibe einbringen.

So bildet sich nach und nach bei jedem Spieler ein riesiges Raster aus hoffentlich zueinander passenden Plättchen. Die sehr kleine Auslage aus 5 Plättchen schränkt die Auswahl stark ein. Mal fehlt die passende Farbe, mal passen die Ausrichtungen der Pfeile nicht und mal liegen da nur Plättchen mit vier Pfeilen, obwohl man doch gar keine Scheiben mehr hat…


Der Kopfnussfaktor ist hoch, sodass man ausschließlich mit seinem Raster und den zugehörigen Problemen zu kämpfen hat. Was die Mitspieler tun, ist da absolut zweitrangig. Sagani dürfte eines der Spiele mit der geringsten Spielerinteraktion sein, die ich je gespielt habe. Man kommt sich nur bei der Plättchenwahl kurz in die Quere, bevor man sich wieder auf seine Auslage konzentriert. Problematischer ist da fast noch, dass der Platz auf dem Tisch mit der Zeit zur Neige geht. Die Spielerauslagen werden relativ groß, sodass man – je nachdem, wie man die Plättchen anlegen muss – sein ganzes Konstrukt verschieben muss, um den Mitspielern oder der Tischkante nicht zu nahe zu kommen.


Aber das soll keine Kritik sein, Sagani macht unheimlich viel Spaß. Die schnell erklärten Regeln und die kurzen Partien laden zu Revanchen ein und das Spielprinzip hat einen nicht zu unterschätzenden Suchtfaktor. Deswegen und auch aufgrund der visuellen Aufmachung wirkt Sagani als wäre es die Adaption einer Puzzle-App fürs Handy. Die knuffigen Geisterchen mit ihren große Augen sehen einfach großartig aus und unterstreichen diesen Eindruck noch.

Dadurch ist es für jeden zugänglich und eignet sich perfekt als Familienspiel.
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Sagani von Uwe Rosenberg
Erschienen bei Skellig Games
Für 1 bis 4 Spieler in 45 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Skellig Games)