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21.03.2021

Polar Panic


Eine ordentliche visuelle Wahrnehmung, Reaktionsschnelligkeit und ein gutes Gedächtnis. All das sollte man mitbringen, wenn man am Nordpol nicht in Panik geraten mag. Denn es geht wild her in diesem Reaktionsspiel des Amigo Verlages. Einen großen Tisch und lange Arme braucht es auch noch, um Polar Panic spielen zu können.


Thematisch finden wir uns am Nordpol ein und wollen Meereslebewesen fangen. Ob wir selbst dabei Mensch oder Tier sind, das lässt die Anleitung offen. Jedenfalls wollen wir auf dem Beutezug schneller und besser sein als unsere Mitspieler. Dafür werden zu Spielbeginn alle 56 Spielkarten mit der Rückseite (welche eine Eisscholle zeigt) nach oben auf dem Tisch gezeigt. Reihum decken wir danach jeweils eine Karte auf. Zumeist kommen dabei 1-3 Meerestiere zum Vorschein. Manchmal aber auch Eskimos oder ein Eisbär. Sobald die Karte offen liegt, heißt es schnell sein und die Meerestiere auf der gerade aufgedeckten Karte mit anderen offenen Karten abzugleichen. Denn es gilt gleiche offen ausliegende Symbole zu erkennen und zu berühren. Der schnellste bekommt als Belohnung die Karte(n). Bei ausliegenden Karten mit gleichen Symbolen kann es auch durchaus sein, dass in einem Zug mehrere Spieler Karten gewinnen oder ein Spieler sich gleich zwei Karten schnappt. 


Die sehr ansehnlich von Aaron Seaman gestalten Karten lassen es in Theorie gut zu das Meeresgetier zu unterscheiden. Wäre man nur nicht so bedacht darauf schnell zu sein. Da hält man dann schnell mal die rote Krabbe für einen roten Hummer. Berührt man derart eine falsche Karte, so muss man zur Strafe zwei bereits gewonnene Karten verdeckt zurücklegen.

Hier hat man dann einen kleinen Vorteil gegenüber den Mitspielern, denn man weiß ja welche Symbole sich unter den Karten verbergen. Zumindest solange man es sich merken kann. Gut merken sollte man sich auch wo der Eisbär liegt. Deckt man diesen auf, so muss man nämlich ebenfalls eine Karte verdeckt in die Tischmitte zurücklegen. Danach werden alle noch verbliebenen Karten wieder auf die Eischollenseite gedreht. Selbiges passiert auch bei Eskimokarte. Diese darf man jedoch behalten. 


Nach gewonnen oder verlorenen Karten wird das Aufdecken dann vom nächsten Spieler im Uhrzeigersinn fortgesetzt. Zu Ende geht das Spiel, wenn nur noch die Eisbärkarte auf der Spielfläche liegt. Abschließend wird gezählt wer in Form der meisten Karten am besten Beute gemacht hat. Derjenige hat dann wohl am wenigsten Panik am Pol gehabt.

Vom Spielprinzip her ist Polar Panic sehr nah an den erfolgreichen Marktführen des Genres Halli Galli und Dobble dran. Ein interessantes Element, welches bei Polar Panic noch hinzu kommt ist, dass eine Memorykomponente mitspielt. Man hat gewisse Vorteile, wenn man sich die Lage von wieder verdeckten Karten merken kann.

Spielen lässt sich Polar Panic mit 2-6 Spielern ab 6 Jahren. Vom Regelverständnis her, könnten dies sicher auch schon jüngere Kinder. Limitierend würde hier wahrscheinlich eher die Armlänge wirken. So sind lange Arme hierbei wirklich sehr von Vorteil. Polar Panic ist trotz der kleinen Blechschachtel, in der es kommt, kein Spiel für kleine Spielflächen. Um alle Spielkarten auszulegen bedarf es eines recht großen Tisches. Folglich sind Karten am anderen Tischende oftmals nur schwer zu erreichen bzw. für jüngere Mitspieler im Grunde außer Reichweite – sofern sie sich denn nicht direkt auf den Tisch werfen. Letzteres ist nicht auszuschließen. Das Spiel macht Laune und reißt Kinder im Grundschulalter mit. So vergehen knapp 15 Minuten Spielzeit dann auch ratzfatz.


Am meisten Laune macht das Spiel in größeren Runden. Klar, denn dann ist das Chaos, aus dem sich der Spielspaß maßgeblich ergibt, einfach am größten. Bei dem wilden Gepatsche ist es somit auch nicht unerheblich auf die Kartenqualität zu schauen. Für die knapp 12€, welche das Spiel aktuell kostet, bekommt man hier vernünftige Qualität, welche sicher einige wilde Runden überleben wird.

Mit Polar Panic hat Autor Martin Nedergard Anderson (Bandido/ Bandida) sicherlich nicht das sprichwörtliche Rad im spielerischen Sinne neu erfunden. Es ist aber in jedem Fall ein Spiel, welches im Markt der Reaktionsspiele gut bestehen kann und Gegenüber den Platzhirschen wie Dobble nicht abfällt. Genau neben diesem wird Polar Panic in unserer Sammlung auch seinen festen Platz bekommen.


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Polar Panic von Martin Nedergaard Andersen
Erschienen bei Amigo
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 10 Minuten ab 6 Jahren
Boardgamegeek Link


sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Now Games)