In der Box von Dream Runners verbergen sich eine schräge Thematik, ein belohnendes Spieldesign, ein wunderschöner Artstyle und eines der praktischsten Inlays, die ich zuletzt in Spielschachteln erblicken durfte. Das Polyomino-Placement-Spiel ist schnell erklärt und schnell gespielt und verlangt euch schnell hintereinander möglichst effizientes Legen eurer Plättchen ab.
In insgesamt 8 Runden (Träumen) müssen bis zu 4 Spieler*innen aus ihren Plättchen möglichst ein 3x3 Felder großes Quadrat formen. Damit allein ist es aber nicht getan: Jeder Traum beinhaltet wertvolle Schätze und schaurige Alpträume, die man einsammeln bzw. vertreiben sollte.
Deren Positionen sind auf dem 3x3-Raster der Traumkarten abgebildet. Ihr müsst eure Plättchen nun so anordnen, dass, würde man eure Konstruktion auf die Traumkarte legen, lilafarbene Abwehrfelder auf den Alpträumen liegen und grüne Sammelfelder auf den Belohnungen.
Das Konstruieren der Träume findet gleichzeitig statt. Jeder baut vor sich hin und der oder die Erste darf sich eine Münze nehmen und die Sanduhr umdrehen, die die restliche Zeit für die Mitspieler*innen bestimmt.
Das Bauen ist gar nicht mal so einfach, denn manchmal ist man gezwungen, ein Feld im Raster freizulassen oder es steht ein Plättchen über. Für solche „Fehler“ und für jeden nicht abgewehrten Alptraum verliert ihr (in der Regel) Ruhepunkte. Fallen diese auf 0 scheidet ihr aus dem Spiel aus.
Nachdem geprüft wurde, wer von Alpträumen heimgesucht wird, geht’s an die Belohnungen: Es gibt Münzen, vier verschiedenfarbige Traumsplitter, Ruhepunkte, Schlüssel und die zugehörigen Truhen. Den Krempel erhält man aber nur, wenn ein grünes Beutefeld auf dem entsprechenden Feld liegt.
Mit den Münzen kann man sich neue Polyomino-Plättchen aus der Auslage kaufen, um flexibler auf die nächsten Traumrunden reagieren zu können. Oder man tauscht sie für Ruhepunkte ein. Die Traumsplitter lassen sich in Siegpunkte verwandeln, sobald man von jeder Farbe einen hat und die Schlüssel dienen zum Öffnen der Truhen, in denen sich fette Beute befindet, vor allem in den Behältern, die zwei oder gar drei Schlüssel zum Öffnen benötigen.
Hat man das alles erledigt, wird die nächste Traumkarte aufgedeckt und es darf erneut gepuzzelt werden. Wer nach acht Runden die meisten Siegpunkte – basierend auf der Zahl der vervollständigten Traumkristalle, der Zahl der Ruhmpunkte und der Siegpunkte, die sich manchmal auf den Polyomino-Plättchen befinden – hat, gewinnt.
Dream Runners lebt von den häppchenweise auftretenden Herausforderungen, die einen Haufen Belohnungen abwerfen, die man wiederum in Siegpunkte und mehr Flexibilität in der nächsten Runde eintauschen kann. Es macht sehr viel Spaß, die Plättchen anhand der Traumkarte auszurichten und mit vollen Taschen und wenig Alpträumen das Spiel fortzusetzen.
Wer allerdings schon in den ersten Runden ins Hintertreffen gerät, hat kaum mehr Chancen, diesen Rückstand aus eigener Kraft aufzuholen. Da muss man schon auf menschliches Versagen bei der Konkurrenz hoffen. Ungeachtet dessen handelt es sich um tolles Spiel, das gut aussieht, eine frische Thematik sowie wertige und hübsch gestaltete Komponenten mitbringt. Wer mit dem geringen Gefühl von Zeitdruck leben kann, der sollte sich Dream Runners als kleine Alternative zu Isle of Cats unbedingt mal angucken.
_________________________________________________________________________________
Dream Runners von Joan Dufour
Erschienen bei Boardgame Box
Für 2 bis 4 Spieler in 40 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek Link
Boardgamegeek Link
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Boardgame Box)