Mit zischendem Geräusch saust eine Rakete an meinen Ohren vorbei! Rumms! Klirr! Eine riesige Rauchwolke erscheint und das scheppernde Geräusch von Metall ist zu hören! Mein Roboter trippelt drei Schritte zurück, er schwankt und seine Energie lässt nach. Wenn ich nicht sofort was unternehme verliere ich den Kampf! Eifrig suche ich im Müllberg nach etwas nützlichem. Ah, ein Metalleimer und zwei Batterien und dort ist noch ein Bügeleisen, damit lässt sich was bauen. Ein paar Schrauben fest drehen und ein paar Kabel verknoten und auf geht es in die nächste Kampfrunde.
Wollt ihr Wissen wie so ein Kampf abläuft? Dann kommt mit mir auf den Mond und erlebt das große Turnier der Moon-Bots. Möge der beste Recycling-Roboter gewinnen!
Spielidee:
Wir sind schlaue Wissenschaftler und basteln uns Roboter aus gebrauchten Teilen zusammen, um diese gegeneinander antreten zu lassen. Sieger ist, wer den Kampf gegen die anderen Roboter gewinnt.
Spielablauf:
Jeder Spieler startet in Moon-Bots mit einem Roboter Prototypen, der zunächst nur eine Attacke zur Verfügung hat. In jedem Spielzug kann man neue Ausbaukarten beim Markt kaufen. Das können entweder
a) Bauteile sein, die Energie regenerieren oder Angriffe ermöglichen
b) Aufwertungen sein, die Angriffe verstärken, abwehren oder die Chance auf einen Treffer erhöhen
c) Geheimwaffen sein, die verdeckt gekauft werden und einen einmaligen Vorteil bringen.
Für die Ausbaukarten muss Energie bezahlt werden. Anschließend kann der Roboter aktiviert werden. Dies geschieht durch das Würfeln eines oder mehrere Würfel (zu Beginn hat jeder 1 Würfel). Stimmt die erwürfelte Augenzahl, mit der Vorgabe auf einem Bauteil, überein kann dieses aktiviert und der entsprechende Effekt ausgeführt werden. Führt dies zu einem Angriff, verliert der Gegner Energie entsprechend der Anzahl an Raketen oder Fäusten, die das Bauteil plus die Aufwertungen zeigen.
Zuletzt wird der Markt neu aufgefüllt. Dann folgt der nächste Spieler. Sobald ein Roboter keine Energie mehr hat, scheidet er aus dem Kampf aus.
Fazit:
Die Spieleanleitung in Moon-Bots ist kurz und gut verständlich. Auf der Rückseite können alle Aufwertungen und Geheimwaffen nachgelesen werden. Zudem wird die Symbolik auf den Bauteilen kurz erläutert. Nach einigen Spielrunden hat man sich das ganze aber auch eingeprägt und muss nur noch selten nachlesen. Immerhin sind wir ja die schlauesten Wissenschaftler der Galaxie.
Sofort aufgefallen sind mir die qualitativ hochwertigen Spielertableaus. Sowohl für die Energieleleiste, als auch für den Roboter und seine Bauteile ist eine Aussparung im Spielertableau. Das ist sehr vorteilhaft, denn so verrutschen die Bauteile nicht und man kann die Würfel beim Aktivieren direkt auf das Bauteil legen und behält die Übersicht über seine Würfelaktionen.
Meine erste Spielrunde habe ich mit meinem 8 jährigen Sohn begonnen, der immer sehr motiviert zum Brettspiele testen ist. Mitten im Spiel schneite mein Ältester (12 Jahre) herein und schaute zu und siehe da, Moon-Bots erweckte auch sein Interesse und er stieg sofort in der nächsten Spielrunde mit ein. Ich muss dazu sagen, dass mein Ältester sich nur noch für Brettspiele motivieren lässt, die ihn vom Thema und der Aufmachung überzeugen. Und seine Worte nach der ersten Partie Moon-Bots waren: "Ich glaube das wird mein neues Lieblingsspiel!"
Moon-Bots bietet einiges was ein Spiel für Jungs so hergeben muss: Waffen, Kämpfe, seinen Charakter selbst erstellen und unbekannte Geheimwaffen. Die Spielmechanik greift dabei gut ineinander und erinnert mich an Steampunk Ralley. Wir bauen uns aus Karten unseren Charakter, mit seinen Fähigkeiten auf und sollten dabei gezielt und taktisch vorgehen, um in der Würfeleinsatzphase möglichst viele Würfel nutzen zu können. Taktik und Glück arrangieren sich hier sehr gut.
Als erfahrener Spieler hat man nach wenigen Spielrunden die Mechanik und die Kartenmöglichkeiten im Überblick und entwickelt schnell eine grundlegende Strategie. Hier ist man den Kids in der Zielfixierung und dem taktischen Vorgehen oft einen Schritt voraus. Zumindest meine Jungs lassen sich gerne von Spielelementen wie, Aussehen der Waffen oder unbekannten Karten leiten und driften dabei etwas von der Zielgeraden ab. Aber mal ehrlich, man kann Sie auch verstehen! So eine Kettensäge an der Hand des Roboters sieht halt cooler aus, als ein Rührstab! Und geheime Karten wirken immer reizvoll. Für Erwachsene bleibt Moon-Bots aber trotzdem reizvoll, denn die Kids schaffen es auch mit Würfelglück und guten Geheimwaffen den Gegnern einzuheizen.
Wo es jedoch zu Enttäuschungen kommen kann, ist beim Spiel zu dritt oder zu viert, wenn die Spieler bewusst einen Roboter vermehrt angreifen und der Spieler dadurch schnell aus dem Spiel ausscheidet. Im Spiel zu zweit ist dies nicht der Fall, da jeder 2 Roboter spielt und immer ein Duell mit den gegnerischen Robotern stattfindet. Verliert ein Roboter den Kampf pausiert auch der gewinnende Roboter und es wird zuerst das zweite Duell zu Ende gespielt, bevor die Sieger aus den Duellen einen letzten Kampf vollziehen.
Für uns ist Moon-Bots ein Roboter starkes Spiel, das noch öfter auf unserem Tisch landen wird.
Wer später mal mit seinen Kids Steampunk Ralley spielen möchte, kann dieses Spiel als Einstieg bzw. (Kids-)variante nutzen, auch wenn Spielthema und Spielziel verschieden sind.
Für wen ist das Spiel geeignet?
Kinder: 4 von 5 (ab 7 Jahre, kämpfende Roboter und Waffen bringen vor allem die Jungs an den Spieltisch. )
Familie: 4 von 5 (Eine gute Mischung aus Taktik und Glück)
Kenner: 1 von 5 (Kenner spielen mit um ihre Kids auf Steampunk Ralley vorzubereiten.)
Experte: 0 von 5 (Der Experte greift zu Steampunk Ralley)
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Moon-Bots
Erschienen bei Asmodee
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 7 Jahren
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Asmodee)