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30.08.2020

Way 2 Go


Nichts sehen. Nichts sagen. Das sind Bestandteile in Spielen, die immer höher im Kurs stehen. Spiele wie The Mind, The Game, Team3 etc. haben alle ihren Teil dazu beigetragen und nun wirft Queen Games ebenfalls ein Spiel in den Ring um die Gunst der Spieler. Mit Way 2 Go hat man hier ein kooperatives Partyspiel für 2-14 Spieler ab 8 Jahren. Eine Partie kann wenige Minuten dauern und ob es Spaß bringt, wird sich nun zeigen.

[MATERIAL & ANLEITUNG]

Das Material gefällt mir leider gar nicht gut, auch wenn ich nachvollziehen kann warum dies so gewählt wurde und zwar ist alles aus gaaaanz dünner Pappe bzw. dickem Papier. Dies macht bei den zwei Masken, die dabei sind zwar sind, Sinn damit diese sich besser biegen lassen, aber viele Partys wird das Spiel so nicht überstehen. Seien es die Fähigkeitskarten, die Teamkarten mit den Schwierigkeitsstufen oder die angesprochenen Masken, mit Dauer wird man hier schnell Abnutzungserscheinungen erkennen. Einzig die abwischbaren Tafeln sind in Ordnung. Als Maske hätte ich mir eher so eine Art Schlafmaske gewünscht und für den Rest halt wirklich Pappe oder zumindest gute Kartenqualität.


Die Optik würde ich hier auch eher als zweckmäßig bezeichnen und erinnert mich ein wenig an eine alte Tabu-Version, die ich mal hatte. 

Die Anleitung ist nur 4 Seiten lang und erklärt alles vernünftig, da gibt es nicht auszusetzen.

[ABLAUF]

Zusammen versuchen wir den Maler, der nichts sehen kann, durch unsere Anweisungen einen Parcours entlang zu zeichnen ohne dass dieser den vorgegebenen Weg verlässt. 

Für jeden Konstellation von 2 bis 7 Spielern gibt es eine Karte mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen, die vorgibt, welche Fähigkeiten in der Runde verteilt werden. Die Spieler setzen sich in der vorgegebenen Reihenfolge um den Tisch, so dass der letzte immer der “blinde” Zeichner ist. 


Insgesamt gibt es 9 Fähigkeiten:

Du setzt die Maske auf und musst mit dem Stift den Parcours entlang zeichnen. Darfst dabei nicht sprechen, nicht berühren und berührt werden 
Du setzt die Maske auf und musst mit der “falschen” Hand zeichnen. Sonst wie 1. 
Du setzt die Maske auf, darfst nicht sprechen, aber du darfst deinen linken Nachbarn berühren und der dich. 
Du kannst sehen und sprechen aber darfst niemanden berühren. Dein linker Nachbar darf dich berühren 
Du bekommst eine Karte mit Geheimsprache, welche du nur verwenden darfst. Vorab klärst du deinen linken Nachbarn über die jeweilige Bedeutung auf. 
Du kannst sehen aber nicht sprechen. Du darfst den rechten Nachbarn berühren und vom linken berührt werden. 
Du musst die Augen schließen und darfst nicht sprechen. Darfst deinen rechten Nachbarn berühren und vom linken berührt werden. 
Augen schließen und du darfst sprechen, aber niemanden berühren. Vom linken Nachbarn darfst du berührt werden. 
Du sprichst die Geheimsprache und informierst den Spieler mit der Maske über die Bedeutung. Du hältst die Augen geschlossen und darfst niemanden berühren, aber der Spieler mit der Maske darf dich berühren. 


Ihr seht schon, durch Konstellationen entstehen Ketten verschiedenster Kommunikationsweisen und frei nach dem Stille Post Prinzip fängt der erste an die Anweisung zu geben, wie der Spieler mit der Maske zeichnen soll. Das Spiel wird sofort unterbrochen, wenn der Spieler mit der Maske den Parcours verlässt. Er darf dann an der Stelle neu ansetzen. Dies darf allerdings nur so oft passieren, wie Spieler mitspielen.

Das war es eigentlich schon. Es gibt insgesamt vier verschiedene Strecken, die ebenfalls immer schwerer werden. Der Endgegner wäre also eine Partie zu siebt mit Parcour D auf der siebten Schwierigkeitsstufe. 

Falls man mehr als 7 Spieler hat, kann man hier noch eine Team vs Team Variante spielen, dafür wurde eine zweite Maske, sowie ein zweiter Stift beigelegt
Und dann gibt es noch ein Verfolgungsszenario, bei dem ein Team ein 20 Sekunden Vorsprung erhält und das zweite Team versucht, das andere zu überholen.


[FAZIT]

Es ist ein Party-Spiel. So steht es auf der Schachtel und so müssen wir es auch bewerten. Es erfüllt seinen Zweck und wird in der richtigen Runde seinen Spaß bringen, wenn sich jeder darauf einlassen kann.

Etwas holprig finde ich hier nur tatsächlich dieses Stille Post Prinzip, denn die Verzögerung der Anweisungen führt schon dazu, dass der Zeichner entweder immer zu schnell aus dem Parcours fliegt oder aber immer nur Millimeter für Millimeter malt, wodurch dann schnell zig mal die gleiche Anweisung folgt, die rumgehen muss. In unseren Runde, war das wirklich das große Manko, zumal der erste Spieler auch gerade zu Beginn dazu neigt hinein zurufen und somit gegen die Regel verstößt. Das kann bei mehrmaligem Spielen natürlich besser werden, aber kommt es so häufig dazu?

Ihr seht schon, meine Gruppen und ich, wurden nicht wirklich warm mit Way 2 Go  zu holprig verlief bei uns der Spielablauf und so richtig packen konnte das Thema “Parcours zeichnen” auch nicht. Alles in allem wirkt das Spiel auf mich auch ein wenig lieblos in der Gestaltung und der Qualität. 
Schade, denn der Ansatz an sich funktioniert, das beweist z.B. das Spiel Team3 und kann Spaß bringen. Aber gerade der Konkurrent Team 3 hat hier weit die Nase vorn, sei es bei der Qualität, aber auch beim Erlebnis. Schlafmaske mit Tetris-3D-Teilen ist halt schon geiler als Papp-Maske mit abwischbarem Brett. Wenn man dann sogar bedenkt, dass Way 2 Go mit 25 € angeboten wird und Team 3 zu 20 €, kratzt man sich schon ratlos am Kopf.

Sollte man die Titel überhaupt vergleichen? Unbedingt, denn beide versprechen das gleiche Spielerlebnis.


[Für wen ist das Spiel?]

Kinder: 2 von 5 (ab 8 Jahren steht auf der Schachtel. Klar vom Prinzip möglich, aber die vielen Fähigkeiten in einer selbst auferlegten Drucksituation kann überfordern)

Familie: 4 von 5 (hier liegt die Zielgruppe. Familien- und Party-Spieler. Dem Wenigspieler könnten aber zu Beginn die Fähigkeiten überfordern und durcheinander bringen. Auch so hängt es einfach stark von der Gruppe an sich ab)

Kenner: 0 von 5 (kein Kommentar nötig)

Expert: 0 von 5 (auch hier kein Kommentar nötig)

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Way 2 Go von Urtis Sulinskas
Erschienen bei Queen Games
Für 2 bis 14 Spieler in ca. 30 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek-Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Queen Games)