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06.08.2020

Bacteria Hysteria


Irgendwie fühlt es sich schon etwas schräg an, in Zeiten von Corona ein Spiel namens Bacteria Hysteria zu spielen. Klar, der findige Spieler kann sich nun denken, dass Corona ja ein Virus ist und kein Bakterium, aber letztlich ist es halt doch etwas…komisch. Aber sei’s drum. Letztlich ist es ja eben nicht „das Brettspiel zur Pandemie“, sondern vielmehr ein versuch, ein kleines buntes Karten- und Würfelspiel in ein Setting zu packen. Denn letztlich ist das Thema so austauschbar, wie in vielen anderen Spielen auch.


Doch worum geht es: Das Spiel kommt mit 6 verschiedenen Bazillen (= Karten) daher, von denen es jeweils 18 Stück gibt. Dazu kommen 10 Würfeln auf deren Seiten sich jeweils eine Bazillenart tummelt. Ergänzt wird das ganze durch einen mechanischen Timer, der 40 Sekunden lang laut tickt und beim „Bing“ in die Luft hüpft.
Die Karten werden allesamt gut gemischt und als Stapel bereitgelegt. Jeder Spieler erhält 6 Karten und legt diese verdeckt vor sich hin. Der Startspieler zieht den Timer auf, deckt dann alle vor sich liegenden Karten um und würfelt mit allen 10 Würfeln. Hat er nun auf mindestens zwei Würfeln sowie auf mindestens zwei Karten die gleiche Bazille, darf er alle Karten mit der gleichen Bazille abwerfen und ebenso viele neue Karten nachziehen. Passen dann wieder min. zwei gleiche Würfel zu min. zwei gleichen Karten derselben Bazille wird wieder abgeworfen und nachgezogen. Klappt das nicht mehr, darf er neu Würfeln und weitermachen oder nochmal würfeln, etc. Der eigene Zug endet, wenn der Timer in die Luft hüpft oder man sechs unterschiedliche Karten vor sich liegen hat. Doch Obacht: 40 Sekunden können rasend schnell vorbei sein! Anschließend sind alle Spieler am Tisch an der Reihe und machen ihren „Zug“. War jeder einmal dran, erfolgt die Wertung: Wer die meisten Karten ablegen konnte, erhält einen Gewinn-Chip und die nächste Runde beginnt. Das Spiel endet, sobald ein Spieler drei Gewinnchips einheimsen konnte.


Klingt alles simpel und ist es natürlich auch. Trotzdem ist Bacteria Hysteria kein reines Kinderspiel. Wer einmal in den Genuss der Würfelhektik eines „Escape: Der Fluch des Tempels“ gekommen ist, wird sich hier schnell heimisch fühlen. Denn auch Bacteria Hysteria entfalltet eine unfassbare Stressatmosphäre und Hektik, so dass der zweite Teil des Titels ganz sicherlich kein Zufall ist, sondern sehr bewusst gewählt wurde. Das Spiel lässt sich durch die relativ einfache Mechanik sowohl mit kleineren Kids (mit Unterstützung), als auch mit größeren Kids, als auch ohne Kinder spielen. Und auch die ganz ganz großen Kids dürften Spaß daran haben, da es ordentlich Adrenalin erzeugt, selbst wenn das Setting und die Optik sich natürlich eher an die Familie als an die Altherrenrunde richtet.

Aber apropos Optik: Die Spielkomponenten sind durchweg schön designt und die Bazillen im Comiclook hätten nicht besser gestaltet werden können. Gleiches gilt natürlich auch für die Würfel. Der Timer selbst macht auf den ersten Blick einen etwas klapprigen Eindruck, hat sich bei uns aber als wirklich stabil erwiesen. Wenn es hier etwas zu bemängeln gibt, dann dass die Packung ruhig auch deutlich kleiner hätte ausfallen dürfen. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Insgesamt wird uns Bacteria Hysteria sicherlich noch einige Familienspielnachmittage begleiten.
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Bactria Hysteria
Erschienen bei Piatnik
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten ab 6 Jahren

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Piatnik)