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03.07.2020

Harvest Island


Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und ein herrlicher Duft nach Erdbeeren liegt in der Luft. Endlich ist Erntezeit und die Pflanzen beginnen ihre Früchte zu tragen. Doch an einem entfernten Ort, auf einer versteckten Insel in Asien, gedeiht schon seit dem Winter köstliches Obst auf den Bäumen, denn in Harvest Island ist immer Erntezeit.

In Harvest Island a fruit grower sind wir Obstgärtner und wetteifern darum, die meisten und schönsten Früchte zu ernten. Jeder Spieler hat Feldkarten auf denen unterschiedlich viele Pflanzen wachsen können. Reihum spielt jeder Spieler, zwei seiner Erntekarten aus und legt diese, entweder als Samenkarte oder als gereifte Frucht an eine seiner Feldkarten an oder schiebt diese in den gemeinsamen Lagerbereich. 
Legt ein Spieler 2 Erntekarten in den Lagerbereich kann er sich eine Düngerkarte nehmen. Handkarten werden entweder aus dem Marktbereich oder vom aktuellen Jahreszeitenstapel nachgezogen. Hat ein Spieler einige Früchte auf dem Feld, kann er statt Karten auszuspielen ein oder mehrere Felder ernten. Die geernteten Früchte geben am Spielende Punkte ein. Zudem kann man bei ausgiebiger Ernte einer Frucht, eine Tiermedaille bekommen, die ebenfalls Punkte einbringt. Aber Achtung durch Wetterkarten, kann es zu einem Unwetter kommen und zu Ernteeinbußen führen. Nachdem alle Jahreszeitenstapel aufgebraucht sind endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.


Fazit:

Harvest Island ist ein einfaches Kartenspiel, dass vor allem durch sein schönes Design besticht. Die modernen Illustrationen in dezenten Farben und einfach geformten Strukturen, wirken durch den verspielten Zeichenstil, schon fast märchenhaft. Die Tiere fließen in die Strukturen und Farben von Landschaft und Früchte ein und scheinen teilweise ineinander zu verschmelzen. Die Welt von Harvest Island versprüht ein Gefühl von Ruhe und Einklang mit der Natur, hier gibt es reichhaltige Früchte und Pflanzen, vielfältige Tiere und ein friedvolles Miteinander. 
Dieser Stil gefällt mir ausgesprochen gut. Da sich die Farbkompositionen der verschiedenen Tiermedaillen teilweise ähneln, kann es jedoch zu Verwechslungen kommen. 


Doch vor lauter Friede und Freude vergessen wir nicht, dass es hier um einen knallharten Wettkampf geht, denn nur der beste Obstgärtner gewinnt.
Im Spiel durchlaufen wir verschiedene Arbeitsschritte der Obsternte: säen/pflanzen, düngen, ernten, lagern und den Markt. Ich persönlich, ich komme aus einer Obstbauernfamilie, habe gehofft das Thema wäre noch tiefgründiger umgesetzt wurden und die Spieler könnten die Erfahrung machen was es bedeutet ein ganzes Jahr lang die Bäume der Früchte zu pflegen, zu schneiden zu spritzen und im Kampf gegen Pilze, Schädlinge und dem eigensinnigen Wetter zu bestehen. Die Ernsthaftigkeit und der Überlebenskampf in der Landwirtschaft wird in Harvest Island durch die Wetterkarten und den Wettstreit im Früchte ernten angedeutet, aber nicht genauer beschrieben. Doch können wir ein Stück weit die Frustration nachempfinden, wenn ein Unwetter durch die Wetterkarten ausgelöst wird und wir kurzerhand die Hälfte der bereits gepflanzten Früchte abgeben müssen und dadurch viele Punkte verlieren. So muss ich mir eingestehen, dass doch einiges an dem Thema Obstbau aufgegriffen wurde und jede weitergehende Abstraktion, die Einfachheit des Spielprinzips sprengen würde. Denn insgesamt ist der Spielablauf mit dem Design und der Altersgruppe die angesprochen wird in sich stimmig. 


Gut gefällt mir der Spielplan, auf dem eine Übersicht aller Ernte- und Wetterkarten, für jede Jahreszeit aufgeführt ist. Hierdurch können wir im vorraus einplanen, ob es sich lohnt eine Sorte überhaupt anzubauen und auf welcher Feldkarte wir diese platzieren. 
Die Düngemittelkarten wurden in unseren Runden selten eingesetzt, waren dann aber meist entscheidend, da sie dafür sorgen können, dass der Ertrag einer Frucht so hoch wird, das man dem Gegner die Tiermedaillie vor den Augen wieder entreißen und an sich nehmen darf. Leider ist die Spieleanleitung, obwohl sie übersichtlich gestaltet ist, nicht immer ganz eindeutig. Wurde das Spielprinzip jedoch einmal verstanden, lässt sich Harvest Island schnell erklären und eignet sich gut für eine Spielrunde in der Familie oder als Absacker für zwischendurch.


Wer tiefer in die Landwirtschaft blicken möchte und dabei ein komplexeres Kartenspiel sucht, der sollte sich Fields of Green einmal anschauen.

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Harvest Island von Chih-Fan Chen
Erschienen bei Jumbo Spiele
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 40 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek-Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Jumbo Spiele)