Heute wurde trotz Corona und ein paar technischer Hindernisse das Kinderspiel des Jahres via Livestream gekürt. Moderiert wurde das ganze vom Spieleblogger, Rezensenten und Jurymitglied Christoph Schlewinski.
Nach einer herzlichen Begrüßung der Zuschauenden wurde zunächst – und da kann ich Herrn Schlewinski natürlich nur beipflichten – die Wichtigkeit des Spielens mit Kindern – auch im Brettspielformat – betont. Vor allem auch – aber nicht nur – in Zeiten von Corona sind sich wohl die meisten einig, dass die Entscheidung, die Verleihung zur gewohnten Zeit – wenn auch unter ungewohnten Umständen – zumindest digital stattfinden zu lassen, richtig und wichtig war. Entsprechend positiv und mutmachend waren dann auch die Kommentare im Chat, als die „Götter der Glasfaserkabel“, die Herr Schlewinski zu Beginn um Mithilfe bat, hier und dort dann doch ihren technischen Schabernack trieben. Nach einem Ruckler hier und einem Echo dort verlief die Preisverleihung jedoch alles in allem recht flüssig und auch die zuvor aufgenommenen sowie die live-geschalteten Interviews – unter anderem nach Russland – funktionierten gut und gaben dem Ganzen trotz fehlender analoger Bühne eine persönlichere und auch professionellere Note.
So kamen die Autoren der nominierten Spiele ebenso zu Wort, wie Verlagsvertreter und Jurymitglieder, und an dieser Stelle wird es wohl auch Zeit, die Nominierten noch einmal zu nennen:
Mit Foto Fish vom Nachwuchsautoren Michael Kallauch, erschienen beim litauischen LOGIS Board Games Verlag, ist dieses Jahr ein Spiel nominiert, in dem die Spieler auf Fotosafari gehen und mithilfe eines Fotorahmens vorgegebene Fischkombinationen auf dem Aquariumspielbrett suchen. Wer den Rahmen als erstes so angelegt hat, dass nur die vorgegebenen Fische zu sehen sind, drückt auf den Auslöser und entscheidet die Runde für sich.
Urtis Šulinskas ist mit seinem Speedy Roll nach Emojito bereits zum zweiten Mal nominiert. Hier rollt man mit einem kleinen kugelförmigen Filzigel über das Spielbrett und sammelt dabei Blätter, Äpfel und Pilze ein, die es einem erlauben, auf dem Spielbrett voranzuschreiten und erfolgreich vor dem sich nähernden Fuchs zu fliehen. Erschienen ist das Ganze beim russischen Lifestyle Boardgames Verlag und lokalisiert wurde es durch den österreichischen Piatnik Verlag.
Schließlich geht es für die Spieler bei Reinhard Staupes nominierten Spiel Wir sind die Roboter vom Nürnberger Spielkarten Verlag, die vor allem auch durch die Veröffentlichung von Spielen wie Qwixx, The Game und The Mind in den letzten Jahren auf sich aufmerksam gemacht haben, um das richtige Einschätzen von Zeit und Geschwindigkeit. Denn während ein Spieler gedanklich und unter Vorgabe einer gewissen Geschwindigkeit mit den Augen einen auf dem Spielbrett aufgedruckten Pfad entlang wandert, müssen die anderen Spieler nur auf Grundlage der angegebenen Geschwindigkeiten und zwei akustischen „Beep“-Signalen zu Beginn und am Ende der „Wanderung“ einschätzen, wie weit der Spieler auf dem Pfad gekommen ist.
Da neben dem Spielspaß auch das Innovative Element eines Spiels seit jeher recht groß bei der Jury geschrieben wird, verwundert die Auswahl der Nominierten nicht, die alle auf ihre Art und Weise etwas völlig Neues auf die Wohnzimmertische spielebegeisterter Familien bringen.
Nachdem also die Nominierten von verschiedenen Kindern angekündigt worden und die Autoren zu Wort gekommen waren, war es dann endlich so weit. Der Augenblick der Entscheidung war gekommen. Die Spannung im Chat und vor den Bildschirmen aus aller Welt wurde größer. Und ohne weiteres Tamtam wurde der Sieger verlautbart. Und der Preis für das Kinderspiel des Jahres 2020 ging an Speedy Roll (hierzu folgt bei uns dann auch bald eine ausführliche Rezension)! Somit hat es Urtis Šulinskas beim zweiten Anlauf tatsächlich geschafft, sich den begehrten Spielerpreis zu sichern, und die Freude des sympathischen Litauers im anschließenden Live-Interview war ebenso groß wie ansteckend!
Glückwunsch an den Sieger auch von unserer Seite!
Und denkt daran, dass es neben den Nominierten auch eine veröffentlichte Empfehlungsliste gibt, auf der ihr weitere von der Jury für sehr gut befundene Kinderspiele findet.
Wir wünschen jedenfalls allen Familien weiterhin viel Spaß beim Spielen!