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25.06.2020

Fisch-Alarm im Froschteich


Wie einige von Euch sicherlich schon gemerkt haben, fallen mir bei so manchen Brettspielen schnell Analogien zu Videospielen aus der grauen Vorzeit ein. Dies war bei Fisch-Alarm im Froschteich zunächst nicht der Fall. Etwas verwirrt hat mich nämlich zunächst der Widerspruch zwischen Packungsdesign und Kennzeichnung des Spiels. Während die Verpackung nämlich ein astreines Kinderspiel suggeriert steht auf der Packung dann das Kennzeichen „Familienspiel“ und „6 Jahre+“. Hm. Trügt da der Schein? Ohne hier zu viel vorweg nehmen zu wollen, kann ich guten Gewissens behaupten, dass der Schein nicht trügt. Fisch-Alarm im Froschteich ist aus meiner Sicht ein reines Kinderspiel und die Altersempfehlung viel zu hoch gegriffen. Abseits dieses Fauxpas macht es aber vieles richtig.


Beim Auspacken entdeckt man zunächst die wirklich ordentlich gearbeiteten Komponenten. Ein kreisrundes Spielbrett, einen großen silbernen Fisch und viele – haptisch sehr gut ausgearbeitete und stabile – Frösche. Der Fisch kommt in die Mitte des Bretts und jeder Spieler sucht sich eine Froschfamilie aus. Ziel des Spiels ist es nun, die eigene Froschfamilie von der einen Seite des Spielbretts zur anderen zu bringen, ohne dass sie vom Fisch gefressen werden. Dabei hat jede Froschfamilie einen eigenen Start- und Zielpunkt, so dass alle kreuz und quer übers Spielfeld hüpfen. Aha…das gute alte „Frogger“ lässt grüßen, dachte ich mir dann doch direkt, auch wenn wir hier keine Autos in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Fahrtrichtungen haben. Wird ein Frosch vom Fisch geschnappt, kommt er wieder zum Start zurück. Wir haben hier also eine schicke Mischung aus "Frogger" und "Mensch ärgere Dich nicht", nur ohne Würfel – und somit ohne Glücksfaktor. 


Reihum darf nämlich jeder einen seiner Frösche bewegen. Die „Eltern“ dürfen jeweils zwei Seerosen weit hüpfen und die „Kinder“ sogar drei. Fremde Frösche dürfen übersprungen werden, sofern in gerader Linie hinter ihnen ein Feld frei ist. Das übersprungene Feld zählt nicht mit. Dafür dürfen hier nie zwei Frösche auf einem Feld stehen Durch schlaues Hüpfen kommt man also schneller voran, als normal. Wer einen Frosch ins Ziel bringt, darf dann endlich den Fisch um zwei Felder bewegen und einen gegnerischen Frosch aufmampfen.

Soweit die Grundregeln („Junior-Variante“). SmartGames-typisch gibt es aber eine weitere Schwierigkeitsstufe, nämlich das Experten-Level. Hier darf ein Kinderfrosch jederzeit auf den Rücken eines Elternteils hopsen und mit diesem durch den Teich kommen. Der Vorteil: Dem Fisch ist dieses Gespann zu groß und er kann keinen von beiden fressen. Der Nachteil: Froschmama oder –papa haben weniger Sprungkraft, so dass unser Team nur noch ein Feld pro Runde springen kann. Außerdem dürfen beide nicht gemeinsam ins Ziel springen. Darüber hinaus kann bei diesem Level ein großer Frosch jederzeit auf einen kleineren springen und ihn unter sich „gefangen nehmen“. Der kleine Frosch kann sich dann so lange nicht mehr bewegen, bis der Große weg hüpft oder vom Fisch gefressen wird.


Mit ihrem ersten Mehrspielerspiel haben SmartGames also ein durchaus ansehnliches Kinderspiel mit strategischer Komponente auf den Markt gebracht. Hierdurch eignet es sich zwar nicht dazu, die kleinsten der Kleinen allein auf den Teich los zu lassen. Nach mehreren Übungsrunden schaffen es aber auch schon (etwas Ältere) 4-jährige, ihre Familien über den Teich zu bringen. Unsere 5-jährige schaffte das jedenfalls auf dem Experten-Level schon ganz wunderbar (und findet die Frösche ganz ganz toll). Älteren Menschen – allen voran uns Eltern – dürfte Fisch-Alarm im Froschteich dann aber mittelfristig doch etwas zu seicht sein, so dass es sich hier für mich definitiv eher um ein Kinderspiel als um ein Familienspiel handelt. Aber das ist zu verschmerzen.
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Fischalarm im Froschteich
Erschienen bei SmartGames
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 20 Minuten ab 10 Jahren

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier SmartGames)