Die Meldung ist erst ein paar Tage alt. Skellig Games veröffentlicht eine deutsche Version von Big Monster vom französischen Verlag Explor8 und netterweise hat man uns vorab schon die Original-Version davon zukommen lassen, so dass wir euch gleich sagen können, wer das Spiel im Auge behalten sollte. Die deutsche Version wird dabei dem Original entsprechen, zumal das Material sprachneutral ist. Big Monster ist für 2-6 Spieler ab 10 Jahren und dauert ca. 30 Minuten. Autor ist Dimitri Perrier.
[MATERIAL & ANLEITUNG]
Die kleine Schachtel ist verhältnismäßig schwer. Kein Wunder, befinden sich doch sehr viele Plättchen, sowie Tokens darin. Die Qualität ist dabei hervorragend, es fühlt sich alles sehr wertig an. Bei diesem Spiel aber auch wichtig, dass das Material einiges durchhält.
Die Anleitung ist ebenfalls gelungen, es gibt ausreichend Beispiele und der Aufbau ist verständlich. Aber das Spielprinzip ist sowieso schnell verstanden.
Optisch gefallen mir die Monster sehr gut, leider nicht immer 100% harmonisch mit dem Hintergrund, aber für das Spiel selbst ist das gut so, da man so schneller die richtigen Plättchen erkennt. Die Raumschiff- bzw. Startplättchen und Punkte-Token gefallen mir persönlich jetzt nicht so gut, aber das ist natürlich Geschmacksache.
[ABLAUF]
Big Monster bietet verschiedene Spiel-Modi, die von der Spieleranzahl abhängig sind. Es gibt einen Modus für 2-3 Spieler, dann einen für 4-6 Spieler und noch einen Team-Modus ebenfalls ab 4 Spieler. Von der Grundmechanik ändert sich eigentlich nur wenig, nur die Art des Draftens wird angepasst. Ich werde euch zunächst die Team-Variante ab 4 Spieler erklären, denn für meinen Begriff liegt hier das Herzstück und mehr oder weniger der USP.
Wir sind alles Raumfahrer, welche auf einem neuen Planeten landen und nun so viele außerirdische Monster sammeln möchten wie möglich. Dabei ist aber auf einige Synergien zu achten. Zunächst stellen wir 2er-Teams zusammen (bei 5 Spieler fällt diese Variante also weg) und jeder Spieler erhält 9 Monster-Plättchen, sowie zwei Startplättchen (Landepunkt auf dem Planeten). Von den Startplättchen wird eine gewählt, da diese unterschiedliche Vorteile bieten. Manche geben bei Spielende Sonderpunkte für bestimmte Monster oder ähnliches. Das andere Startplättchen wird umgedreht und zeigt unser Raumschiff, hierauf legen wir die 9 Monsterplättchen verdeckt ab.
In die Tischmitte legen wir auf einem kleinen Planeten Belohnungs-Medaillen, die wir im Laufe des Spiels erhalten können. Dazu später mehr.
Auf ein Startsignal schnappen sich alle ihre 9 Monsterplättchen und wählen 1 davon und legen dieses verdeckt vor sich hin und legen die restlichen auf ein Raumschiff eines Gegen- oder Mitspielers, so lange dieses noch frei ist. Es kann vorkommen, dass alle anderen Plättchen besetzt sind, dann darf man die restlichen auch auf sein eigenes Plättchen legen.
Nun drehen alle zeitgleich das gewählte Plättchen um und legen dieses an die Auslage an. Dabei gibt es nur wenig zu beachten. Ein Seite des Plättchens muss komplett an ein anderes Plättchen anliegen und die Ausrichtung des Monsters muss stimmen (alle mit dem Kopf nach oben). Aber natürlich kann ich noch mehr beachten bzw. sollte ich.
Zum einen betreiben wir klassisches Set Collecting und versuchen so viele Monster einer Art zu sammeln, zumindest so lange bis ich die Vorgabe eines der Medaillen erfüllt habe. So heißt es z.B. sammelt zusammen 8 Runen-Monster. Haben wir dies am Ende einer Runde geschafft erhalten wir die Medaille und somit Siegpunkte bei Spielende. Dann haben manche Monster noch Kristalle an den Rändern und durch zusammenlegen, werde diese komplementiert. Bei den Eis-Monstern habe ich die Möglichkeit diese zu entwickeln. Hierfür benötige ich spezielle Monster, die beim Entwickeln helfen und die Eis-Monster sind danach deutlich mehr Punkte wert.
Nach Anlegen des Plättchens geht es dann weiter und man wählt das nächste Monster-Plättchen von seinem neuen Stapel. In dieser Weise gehen wir vor bis ALLE Plättchen verbraucht wurden.
Bei Spielende werden nun von jedem Spieler die Monster, die Kristalle, das Startplättchen und die Medaillen gewertet. Achtung ist gibt auch eine negative Medaille, für denjenigen mit den wenigsten Sumpf- und Runenmonstern. Bei der Wertung hilft uns ein Block (sehr schön!), welcher sogar die Teams optisch zusammenführt. Am Ende zählt aber jeweils das niedrigste Ergebnis eines Team-Mitglieds und NICHT die Summe. Das Team mit dem höchsten Wert gewinnt das Spiel.
Wenn man nicht in Teams spielt, dann zählt jedes Ergebnis allein für einen selbst und es gewinnt derjenige mit den meisten Punkten.
Bei 2 und 3 Spielern wird das Drafting geändert. Hier bekommt keiner Plättchen auf die Hand, sondern diese werden offen in zwei Reihen ausgelegt. Der Startspieler wählt eine Reihe, aus der nun gewählt wird. Dann darf er ein Monster für sich wählen und ein Monster welches aus dem Spiel kommt. Dann ist der nächste Spieler dran, so dass die Reihe geleert wird. In der folgenden Runde fügt man eine neue Reihe hinzu aus denen dann wieder eine gewählt wird. Beim Anlegen ändert sich dahingehend nichts.
[FAZIT]
Big Monster ist ein tolles Familienspiel, welches Drafting, Tile Placement und Set Collection vereint. Klar wird hiermit kein Innovationspreis gewonnen, aber es verknüpft alles stimmig zusammen. Die Skalierung bei den Spielerzahlen ist ebenfalls gut gelöst und bringt in beiden Varianten Spaß. Klar, gerade das Team-Spiel hat hier den größten Reiz. Man will seinem Team-Partner schnell ein gutes Plättchen zuschustern, bevor andere den Platz belegen. Und hofft dann inständig, dass das Team-Mitglied auch erkennt, welches tolle Plättchen man ihm gegeben hat. Auch Kinder kann man toll einbinden, hier würde ich aber zu der 2-/3-Spieler Variante raten, die Hektik der anderen Variante könnte hier überfordern.
Ich kann hier eigentlich nichts kritisieren, denn das Spiel ist was es sein möchte. Ein schnelles, spaßiges Familienspiel. Es ist schnell erklärt, schnell gespielt und lädt auf eine Revanche ein. Die Qualität ist ebenfalls toll, Abzüge gibt es bei der Gestaltung der Medaillen-Plättchen sowie dem Startplättchen, aber das ist auch nur mein persönlicher Geschmack.
Glückwunsch an Skellig Games für das wirklich gelungene Spiel.
[Für wen ist das Spiel?]
Kinder: 4 von 5 (in der 2-/3-Spieler Variante werden auch Kinder schnell verstehen worauf es ankommt, sollten aber frustresistent sein, wenn der Papa mal wieder das benötigte Monster aus dem Spiel nimmt)
Familie: 5 von 5 (da will es hin und da kommt es auch hin. Kinder vs. Eltern vs. Großeltern wäre da eine tolle Idee für jede Menge Spaß im Team-Spiel)
Kenner: 2 von 5 (man muss schon überlegen, welches Monster man nimmt und weitergibt, aber am Ende wohl doch zu wenig, um die Kenner-Spieler zu begeistern)
Experten: 1 von 5 (es wird wohl auch den Experten Spaß bringen, aber nicht lange begeistern)
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Big Monster von Dimitri Perrier
Erschienen bei Skellig Games
Erschienen bei Skellig Games
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 25 Minuten ab 10 Jahren
Boardgamegeek-Link
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Skellig Games)