Roll and Write Spiele. Ich kann mir vorstellen, dass es mittlerweile schon viele Leser gibt, die bei diesem Begriff eine Gänsehaut bekommen und es nicht mehr sehen können. Ja, sie sind immer noch im Trend und es gibt kaum einen Verlag, der nicht mindestens einen Titel im Portfolio hat. HABA hatte bisher keines, zumindest keines, welches mir bekannt ist, aber das soll sich nun mit 5er Finden ändern. Ob der Versuch von HABA in diesem Genre lohnenswert ist oder eher nicht, schauen wir uns nun genauer an. Das Spiel ist für 1-4 Spieler ab 7 Jahren.
[MATERIAL]
In einer vorherigen Rezension zu einem HABA Spiel habe ich deren Ansatz auf nachhaltige Materialien erwähnt, dass ist hier weniger der Fall. Es gibt vier abwischbare Spielerboards und ein weiteres, welches entweder zum Notieren der Punkte oder in der Puzzlevariante verwendet wird. Dazu gibt es Stifte mit Schwamm, 5 Würfel mit farbigen Symbolen und Plättchen in unterschiedlichen Formen aus je 5 Quadraten. Nicht zu vergessen: 1 Sanduhr!
Die Qualität ist generell sehr gut, die Stifte schreiben sehr gut und das Geschriebene lässt sich super entfernen. Die Optik hingegen gefällt mir gar nicht. Sei es die Gestaltung der Schachtel oder des Materials. Die Symbole und Farbgebung ist mir zu bunt und nicht wirklich zeitgemäß. Evtl. hätte es mir auch besser gefallen, wenn man das ganze in ein Thema gepackt hätte.
[ABLAUF]
Im Spiel sind zwei Varianten enthalten. Ich werde beide kurz erläutern, da sie schon deutlich unterschiedlich sind.
In der Standardvariante bekommt jeder Spieler ein eigenes Board mit vielen, bunten Quadraten und natürlich einen Stift. In die Mitte kommen Plättchen, am besten in einem Kreis angeordnet und die Sanduhr in greifbarer Nähe. Dann würfelt jemand die fünf Würfel, dabei ist zu beachten, dass kein Symbol mehr als zweimal auftaucht. Ist das der Fall, würfelt man neu.
Dann fängt jeder an, die gewürfelten Symbole in der Anordnung der ausliegenden Plättchen auf seinem Board zu finden. Finde ich sowas, umrande ich diese Symbole auf meinem Board. Je Runde darf ich maximal fünf verschiedene Formen umranden, diese dürfen sich aber nicht überlappen. Auf den Plättchen kann man sehen, wieviele Punkte diese Form wert ist. Hat jemand das Gefühl er findet nichts mehr, kann er sich die Sanduhr nehmen und umdrehen, dann haben die restlichen Spieler nur noch wenig Zeit was zu finden. Am Ende der Runde notiert man die Punkte von jedem Spieler. Der Spieler, der die Uhr gedreht hat, bekommt einen Bonuspunkt.
Insgesamt werden 5 Runden gespielt, wobei in der fünften Runde, die Punkte doppelt gezählt werden! Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
In der Puzzlevariante legt man den Puzzleplan in die Mitte und jedem Spieler wird ein Viertel davon zugewiesen. In jedem Viertel findet man alle Formen, so dass man die Plättchen nicht benötigt. Der generelle Ablauf ändert sich nun wie folgt: nachdem die fünf Würfel geworfen wurden, zeichnet jeder nur eine Form auf seinem Plan ein. Der erste dreht dann die Sanduhr um und setzt die Mitspieler unter Druck. Die verwendete Form wird auf dem Puzzleplan eingekreist, der Spieler mit der Sanduhr malt noch einen Punkt auf einer Leiste ein. Hab ich in der Zeit keine Form gefunden, muss ich eine Form wählen und diese in meinem Plan einzeichnen und durchkreuzen, auch auf dem Puzzleplan wird es durchgestrichen. Zwischen den Runden werden die Spielerboards nicht sauber gewischt!! So spielt man 12 Runden und versucht so viele Punkte wie möglich zu bekommen.
[FAZIT]
Puuh, ich muss leider sagen, dass 5er Finden mich nicht wirklich abgeholt hat. Ein Partie fühlt sich für mich wie Arbeit an, vielleicht liegt das auch den recht bunten Spielerboards, auf jeden Fall schwirrt einem nach ein paar Runden ganz schön der Kopf. Zum Teil kann sich dass auch ziemlich lang ziehen, wenn alle gebannt auf ihre Boards starren und keiner die Sanduhr dreht.
Auch meine Tochter hat es nicht wirklich überzeugt und war relativ schnell frustriert dass sie so lange suchen muss. Es bleibt damit leider nur der Eindruck, dass es bei uns nicht wirklich auf den Tisch kommen wird. Empfehlen würde ich es auch nur Leuten, die wirklich sehr gern puzzeln und auf Bilderrätsel starren. Dem allgemeinen Brettspieler und dem Roll and Write Fan wird es halt mehr wie Arbeit vorkommen und nicht wie ein spaßiges Spiel. Schade. Vielleicht hätte zumindest ein Thema das ganze abschwächen können, so bleibt es bunt, abstrakt und zu lang.
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5er Finden von Jürgen Grunau
Erschienen bei HABA
Erschienen bei HABA
Für 1 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten ab 7 Jahren
Boardgamegeek-Link
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier HABA)