Willkommen in der Stadt der Zukunft. In MegaCity: Oceania erbauen wir gemeinsam eine Stadt auf dem Wasser. Und als wäre das nicht alles schon funky genug, bestehen unsere Gebäude auch noch aus futuristisch angehauchten, abgefahrenen Farben und Formen, die an jedem Spielende eine einzigartige Stadt bilden.
MegaCity: Oceania ist ein Geschicklichkeitsspiel. Spieler, die eine natürliche Antipathie gegenüber Geschicklichkeitsspielen haben, sollten nun aber weiterlesen, denn MegaCity: Oceania macht selbst den Bewegungslegasthenikern oder den Brettspielern Spaß. Versprochen.
Hauptgrund dafür ist in erster Linie, dass ich während meines Bauvorgangs nicht von allen Spielern beäugt werde und dadurch ganz natürlich meine Hände anfangen zu zittern und das mühsam errichtete Meisterwerk ins sichere Verderben befördern. Nein, in MegaCity: Oceania bauen wir immer dann an unseren Gebäuden weiter, wenn wir nicht aktiv am Zug sind. Keiner schaut uns zu, keine Aufregung, kein Zeitlimit. Und selbst wenn mal etwas zusammenstürzt, darf ich einfach bei mir weiter werkeln. So muss das sein.
Bin ich denn dann am Zug, so habe ich unterschiedliche Aktionsmöglichkeiten: Ich ziehe neue Plättchen zum Bauen, nehme mir eine neue Basis, um dort ein Gebäude zu erbauen oder ich nehme mir einen Auftrag, der einerseits definiert, aus wie vielen Teilen und in welcher Form mein Gebäude bestehen soll; andererseits aber auch - nach erfolgreichem Erfüllen - Punkte bringt. Um Punkte abzugrasen, sollte mein Gebäude die vorgegebene Höhe des Auftrages erfüllen, die gewünschten Materialien und die Anzahl der zu verwendeten Teile. Natürlich gibt es auch immer wieder andere Anforderungen, aber ich denke Ihr versteht die grundsätzlichen Abläufe. Und was passiert in der Downtime? Richtig, ich bastel an meinen Gebäuden weiter. Es gibt also quasi keine Downtime. Spitze!
Der Moment der Wahrheit ist dann gekommen, wenn ich als aktiver Spieler versuche mein Gebäude in die Mitte des Spielfeldes zu schieben und somit der Stadt hinzuzufügen. Da ist dann schon ein wenig Fingerspitzengefühl erforderlich. Bricht es dabei nämlich in sich zusammen, muss ich neu bauen und mein Zug ist sofort vorbei. Ist es in der Mitte angekommen, werte ich es anhand des Auftrages und ggf. angrenzender Parks mit Statuen. Sollte es sich dann im Laufe der weiteren Partien durch andere Umstände in Rauch auflösen und zusammenbrechen, dann ist das nicht weiter schlimm. In einer Stadt - so auch in MegaCity: Oceania - ist nichts für die Ewigkeit. So erzählen selbst die Ruinen am Spielende im Stadtbild eine Geschichte. Hier war doch mal das höchste Haus der Stadt.
MegaCity: Oceania ist ein echtes Highlight in meiner Sammlung geworden - mit einem Makel! Das Spiel kommt ohne Brett daher. Das hat natürlich den Vorteil, dass man es auf jedem Tisch spielen kann - egal ob klein oder groß, aber die separat erhältliche Spielmatte mit Wasseroptik, macht doch ziemlich viel her. MegaCity: Oceania besticht nämlich auch zum sehr großen Teil durch seine Optik. Die Städte werden schon sehr schnell zu wahren Kunstwerken, die die Geschichten einer Partie erzählen. Fast obligatorisch gehört das Foto eines jeden Spielers von der gemeinsam errichteten Stadt am Spielende dazu. Will ich aber die Matte haben, so muss ich nochmal kräftig in die Tasche greifen bzw. ggf. sogar auf Convention warten. Ein mitgelieferter Spielplan wäre wünschenswert gewesen.
Ansonsten macht MegaCity: Oceania alles richtig, was ein Geschicklichkeitsspiel richtig machen kann - keine Downtime, tolle Optik und gemeinsamer Bastelspaß. Die Aktionsauswahl macht Spaß und sowohl Kinder als auch Erwachsene haben realistische Chancen auf den Sieg. Alles in allem also ein klasse Familienspiel, was aber auch in den Kenner- und Expertenspielbereichen zünden wird.
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MegaCity: Oceania von Jordan Draper und Michael Fox
Erschienen bei Hub Games
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Hub Games)
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