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14.03.2020

NINE


Byun Hyung Ja, der 9te Unsterbliche hat sich selbst offenbart und seine Existenz wurde letztlich bestätigt. Das Gleichgewicht der Macht zwischen den Unsterblichen ist hinterfragt, seitdem Byun Hyung Ja Verschwörungen plant und die Einflüsse manipuliert. Ein neuer politischer und strategischer Schlagabtausch bahnt sich an. Jeder Unsterbliche ist gezwungen, seinen Einfluss nach bestem Wissen und Gewissen zu nutzen, um seine Macht zu behalten.

Puh, was für eine Einleitung. Und die habe ich mir nicht mal ausgedacht. Das ist so ziemlich genau die Übersetzung des englischen Flavour-Textes zum Beginn der Spielanleitung. Sollte jemand nachlesen - man verzeihe mir mein Englisch. Es nicht unbedingt „top nodge“. Nach so einem Vorspiel erwartet man nun gigantisches! Aber ganz im Gegenteil, NINE von ‚Sorry we are french‘ ist ein eher kleines und schnelles Kartenspiel für zwei bis vier Unsterbliche. Dann lasst uns mal erkunden, was dieses Spiel so zu bieten hat.


Zumindest ihrem Thema - NINE - bleibt das Spiel treu, denn diese Zahl ist immer wieder zu finden. Allein dass es neun Unsterbliche gibt. NINE wird in acht Runden gespielt. Jede Runde wird dafür eine Rundenkarte umgedreht, welche die Spieler durch die einzelnen Phasen führt. Prinzipiell sind alle Runden gleich, nur die Anzahl der Karten ändert sich. Doch nun im Detail:

1. Phase: Karten Austeilen. Dabei werden jedem Spieler zufällig die vorgegebene Anzahl an Karten ausgegeben. Beispielsweise sind das in der ersten Runde sieben und in der neunten Runde nur noch vier Karten.

2. Phase: Man muss Karten auswählen und den Rest abwerfen.

3. Phase: Karten spielen.

4. Phase: Alle Karten über dem Rundenlimit abwerfen. (Erste Runde 2, achte Runde 9)


Im Spiel gibt es neun Unsterbliche und zwei Helden. Jeder ist auf mehreren Karten vertreten. Bei den Unsterblichen ist jedoch wichtig, dass diese nur sooft vertreten sind, wie ihre Einflussstärke ist. Also der erste Unsterbliche existiert einmal. Byuan Hyunng Ja, als neunter Untersterblicher, ist neunmal vorhanden. Diese sammelt man vor sich. Wenn man in der 3. Phase nun von einem Unsterblichen die Mehrheit vor sich liegen hat, so darf man dessen Fähigkeit nutzen. Hier wird es wirklich spannend, jedoch am Anfang etwas überwältigend. Denn jeder der neun Unsterblichen hat eine individuelle Fähigkeit. So kann man Juwelen bekommen, die Extrapunkte bringen, oder das Schönste: Einfach Karten von anderen kaputt machen. 

Mit diesem Prinzip der Mehrheiten kämpft man sich von Runde zu Runde und hofft, die Fähigkeiten seiner Unsterblichen nutzen zu können. Dabei ist man natürlich auch stark vom Glück abgängig, denn laut den Regeln von NINE  werden die Karten am Anfang zufällig verteilt. Eine interessante Änderung wäre es, hier mit NINE-Veteranen mit einem Drafting-Verfahren zu spielen.


Im Großen und Ganzen ist NINE ein recht witziges Mehrheitenspiel. Man kann seine MitspielerInnen wunderbar ärgern und auch selbst ordentlich paar auf die Mütze bekommen. Die Einstiegshürde ist aufgrund der vielen verschiedenen Fähigkeiten relativ hoch. Man benötigt schon ein bis zwei Runden, um reinzukommen. Wiederum dauert eine Runde auch nicht allzu lang, sodass nach einem ersten Kennenlernen, auch problemlos eine zweite Runde möglich ist. Zur Spielerzahl: BGG empfiehlt 2 Spieler. Dies ist vor allem zum Abschätzen der Mehrheiten gut. Man bekommt dann auch öfter Mehrheiten zusammen, als bei mehr Spielern. Dennoch macht es auch mit vier Spielern Spaß, NINE verliert dann jedoch etwas von seiner Taktik.

Alles in Allem ist NINE recht kurz und schnell gespielt, hat ein ungewöhnliches Thema, macht aber Spaß. Einzig die Einstiegshürde und die Ungewöhnlichkeit des Spieles können am Anfang etwas verwirren. Wer also auf der Suche nach einem Kartenspiel ist und beim Thema keine
Lust auf schnöde Zahlen, irgendwelche Bohnen oder anderen Kram hat, der findet bei NINE etwas mit ganz eigenwilligem Charme.

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NINE von Gary Kim
Erschienen bei Sorry We Are French
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten
Boardgamegeek Link


sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Sorry We Are French)