Oh, ein neuer Rosenberg hat das Licht der Welt erblickt! Oh, was für ein Süßer! … Halt, halt, halt, Rouven, du schreibst Rezensionen, jetzt mal ganz sachlich bleiben! Nun, Deutschlands Kultautor Uwe Rosenberg hat ein neues Spiel abgeliefert, schauen wir es uns an:
Mit dem Spiel, welches den Namen Robin von Locksley trägt, ist auch ein neuer Verlag entstanden: Wyrmgold. Vielleicht hören wir davon ja noch öfter etwas. Robin von Locksley ist ein reines Zwei-Personen-Spiel, in welchem man durch taktisches Bewegen einen Vorsprung vor seinem Kontrahenten sucht.
Der Spielplan ist modular und wird aus Beuteplättchen ausgelegt, welche dann doch etwas an Memory erinnern. Außendrum wird eine Leiste gepuzzelt, auf der wir mit unserem Barden voranschreiten. Jede SpielerIn hat noch eine sogenannte Robin-Figur: Ein Pferd, welches sich nach Schach-Springer-Regeln über die Beuteplättchen bewegt. Das Beuteplättchen, auf dem es landet, erhält man. Erfüllt man nun die Bedingung der Leiste ringsherum, darf man einen Schritt voranschreiten. Ist man als erster zweimal ringsherum, hat man gewonnen.
Das Spiel ist wirklich unglaublich einfach zu lernen und birgt doch einen gewissen taktischen Tiefgang, da die Sprünge mit dem Pferd wohlüberlegt sein wollen, sodass man direkt einen oder mehrere Schritte auf der Leiste gehen kann. Durch diese Taktik haben wir auch schon einen Kritikpunkt gefunden: Es spielt sich ziemlich mechanisierend. Man denkt nur noch im 2-1-Schema des Springers, es lässt ein gewisses Schach-Gefühl entstehen. Ebenso ist das Thema relativ austauschbar. Klar sammelt man mit seiner Reitfigur Beuteplättchen, was Streifzüge darstellen soll. Jedoch könnte hier auch eine Biene ihren Pollen, oder ein Amazonmitarbeiter die Bestandteile eines Paketes einsammeln.
Zum Material ist zu sagen, dass es wirklich gut ist. Die Pappe hat eine solide Dicke, sodass auch nach vielem Spielen noch was vom Spiel übrig ist. Wo man jedoch übertrieben hat, ist die Spielschachtel: Leider stehen mit Robin von Locksley zwei Drittel Luft im Regal.
Nun, was denke ich zu Uwes neustem Spiel? Wie er schon bewiesen hat, kann er Zwei-Personen-Spiele designen. Und diese funktionieren dann auch. Genau so ist es auch bei Robin von Locksley: Wem die oben aufgeführte Kritik nicht stört, der findet hier ein wirklich befriedigendes Zwei-Personen-Spiel. Das gewisse Taktieren verleiht dem Spiel, trotz enorm übersichtlicher Regeln, doch einen hohen Wiederspielreiz. Dazu gehört auch, dass man seine Beute verkaufen kann und mit dem Geld Felder mit seinem Barden überspringen kann. Für mich fällt Robin von Locksley in die 3-S-Kategorie: Schön, Simpel, Schnell. Da bleibt nicht mehr viel zu sagen: Wer oft nur zu zweit spielt, sollte definitiv mal einen Blick drauf werfen.
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Robin von Locksley von Uwe Rosenberg
Erschienen bei Wyrmgold
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Wyrmgold)
Erschienen bei Wyrmgold