Wer die Nachrichten verfolgt, weiß dass ein Thema kaum noch wegzudenken ist: Naturschutz! Klimawandel! Greta! Mehr und mehr findet diese Thema auch bei unseren geliebten Brettspielen Platz, sei es durch umweltfreundlichere Materialien oder eben im Thema. Mini DiverCity, von Skellig Games ins Deutsche gebracht, hat ebenfalls ein Umwelt-Thema. Wir sind eine Gruppe von Tauchern, die alles dafür tun, Meerestiere zu retten, bevor die böse Industrie das Meer weiter verschmutzt und an unseren schönen Stränden Hotels baut. 1-7 Spieler ab 8 Jahren können dies kooperativ versuchen und werden ungefähr 20-30 Minuten benötigen.
[MATERIAL]
Mini DiverCity nimmt seinen Titel ernst und kommt wirklich in einer relativ kleinen Schachtel daher, gefüllt mit jeder Menge Karten und ein paar Papp-Tokens. Die Kartenqualität ist absolut in Ordnung, auch die Pappe ist okay. Als Rezensionsexemplar haben wir zwar die englische Ausgabe von Sphere Games erhalten, ich denke aber, dass die deutsche Version sich, bis auf den Text, davon kaum unterscheiden wird.
Die Gestaltung ist ziemlich farbenfroh und zum Teil recht witzig, zumindest find ich den meditierenden Taucher lustig. Da man mit diesem Spiel auch Kinder erreichen will und ein komplexes Thema nahe bringt, find ich diese Art der Gestaltung genau richtig.
[ABLAUF]
Mini DiverCity ist ein kooperatives Spiel und bringt gleich schon verschiedene Schwierigkeitsgrade und Varianten mit sich, auch eine Solo-Variante. Ich werde mich hier auf den Standardablauf beschränken, möchte aber schon mal positiv auf die Variationsmöglichkeiten hinweisen.
Zu Beginn einer Partie wählt jeder zufällig eine Taucherkarte, dies ist unsere Rolle und bringt eine Spezialfähigkeit mit sich, die ich einmal im Spiel verwenden kann. Dann werden in der Tischmitte Karten mit jeder Menge Meerestiere aneinander gelegt. Von Schildkröte über Seestern bis zur Muschel ist alles dabei. Passend zu jedem Tier kommt ein Papp-Token in die Mitte der jeweiligen Tierart. Um diese Tierleiste herum kommen die sechs, verschiedenfarbige Hotel-/Strandkarten, zunächst mit der Strandseite nach oben. Zu guter Letzt trennen und mischen wir die Tier- und die Konzernkarten und legen diese in Reichweite. Jeder Spieler erhält verdeckt drei (bei 2 Spielern 4) Tierkarten und darf sich diese auf keinen Fall ansehen.
Je nach gewählter Schwierigkeit gibt es unterschiedliche Vorgaben, wann eine Partie gewonnen bzw. verloren wurde. In der mittleren Stufe hätte man gewonnen, sobald man 8 Tierarten gerettet hat und verloren, wenn 5 Tierarten ausgerottet wurden. Bei jeder Schwierigkeit gleich ist, dass man auch verliert wenn alle sechs Hotels gebaut wurden und wenn alle Tierkarten vom Nachziehstapel gezogen wurden.
Jeder Zug eines Spielers beginnt mit der Konzernphase, hierfür drehen wir die oberste Karte vom Konzernstapel um und handeln die dort dargestellte Aktion ab. Insgesamt gibt es hiervon drei Stück: der Bau einer Öl-Plattform (der Spieler wählt einer seiner Handkarten und schiebt den Tiermarker passend zur Karte einen Schritt Richtung Ausrottung), der Dynamit-Fischer (der Spieler nimmt die oberste Karte vom Tierkartenstapel und schiebt den Tiermarker passend zur Karte einen Schritt Richtung Ausrottung) und die Luxus-Hotels (passend zur Karte, werden die Strandkarten auf die Hotelseite gedreht). Es gibt auch Konzernkarten, die gleich zwei dieser Aktionen ausführen.
Dann beginnt die Taucherphase und der Spieler kann dabei 1 von 3 möglichen Aktionen ausführen. Entweder er wählt eine seiner Handkarten (man sieht selbst nur die Rückseite!) und das Tier bekommt einen Schritt Richtung Rettung oder man legt eine seiner Handkarten ab, um eine Hotelkarte wieder auf die Strandseite zu drehen. Zu guter Letzt kann ich auch mein Walkie Talkie benutzen und einem Mitspieler sagen, welche Karten er auf der Hand hat. Dabei legt man jeweils einen Finger auf die Karte und sagt dann die Tierart.
Nach der Aktion ist der links Nachbar an der Reihe und beginnt seinen Zug ebenfalls erstmal mit der Konzernphase.
So versuchen wir nun nach und nach so viele Tierarten zu retten. Wichtig dabei: nicht über die Karten anderer reden, es sei denn man nutzt die Aktion dazu. Das Spiel endet, wenn eines der genannten Situationen eintritt.
[FAZIT]
Mini DiverCity hat mich tatsächlich positiv überrascht und ist ziemlich fordernd. Wenn man nicht ausreichend aufpasst, hat der Konzern blitzschnell 6 Hotels gebaut oder ruckzuck jede Menge Tiere auf dem Gewissen. Bei uns sind wir bei den ersten Partien dann auch gleich baden gegangen. Es gibt einfach viele Dinge zu beachten und dafür muss man erstmal ein Gefühl bekommen. Umso befriedigender ist es aber, wenn man es wieder geschafft hat eine Tierart zu retten.
Kooperative Spiele brauchen in meinen Augen aber auch genau diese Schwierigkeit. Ist es zu leicht, werde ich es einmal spielen, gewinne und werde es wohl kaum wieder auf den Tisch bringen. Man braucht den Ehrgeiz, ähnlich wie bei The Mind. Mini DiverCity bringt diese Schwierigkeit mit sich ohne dabei frustrierend zu werden.
Toll find ich auch die geringe Größe der Schachtel, die dafür dann doch viel Spiel enthält. So lässt sich das Spiel überall mit hinnehmen, auch wenn es auf dem Tisch doch ein wenig mehr Platz benötigt. Eine Partie im Zug oder Flugzeug entfällt damit wohl leider.
Der Preis von ca. 17€ ist vielleicht ein wenig hoch gegriffen, was wohl an der geringen Auflage liegt, sich damit aber auch gut in den Rest des Portfolios von Skellig Games anpasst.
Mir hat es auf jeden Fall gefallen und wird sicherlich immer mal wieder auf den Tisch kommen und sei es auch nur um meiner Tochter zu zeigen, wie wichtig unsere Natur nun mal ist.
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Mini DiverCity von Maxime Tardif
Erschienen bei Skellig Games
Erschienen bei Skellig Games
Für 1 bis 7 Spieler in ca. 15 Minuten
Boardgamegeek-Link
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Skellig Games)