Heute darf ich mich wieder einem meiner Lieblings-Kartenspiele oder genauer gesagt einer Erweiterung des Ganzen widmen: Bohna Nostra ist natürlich, wie der Name verrät, eine Erweiterung zu Bohnanza, die ohne das Hauptspiel nicht lebensfähig…äh…spielbar ist. Wir haben hier also mal wieder eine „echte“ Erweiterung des bekannten Spielprinzips.
Auf dieses bekannte Spielprinzip möchte ich auch nicht näher eingehen. Wer das Hauptspiel nicht kennt wird aber hier auf BoardgameMonkeys im Rezensionsteil fündig. Vor einiger Zeit hatte ich nämlich die Jubiläumsedition zum Rezensieren vorliegen und habe dort auch die grundsätzlichen Regeln beschrieben.
Kommen wir also direkt zum Eingemachten: Was kann die neue Erweiterung und wer braucht sie überhaupt?
Die grundsätzlichen Regeln des Basisspiels werden durch Bohna Nostra nicht verändert, sondern im wahrsten Sinne des Wortes erweitert: Jeder Spieler bekommt eine zusätzliche Charakterkarte sowie sechs Gefallen-Karten, die diesem Charakter zugeordnet sind. Der Charakter wird offen auf den Tisch gelegt und die Gefallen werden separat gemischt und drei davon wandern auf die Hand, hinter die Bohnenkarten. Der Rest bleibt verdeckt auf dem Tisch liegen. Die Gefallen können dann in der Handelsphase des Spiels zum Tauschen gegen Bohnen angeboten werden. Der Spieler, der einen solchen Gefallen annimmt legt diesen offen vor sich ab und zeigt damit, dass der jeweils andere Spieler ihm einen Gefallen schuldet. Manche Gefallen müssen sofort eingelöst werden, andere darf der Gläubiger in einer späteren Phase einlösen. Die einzelnen Gefallen sind zudem (bis auf eine, die jederzeit genutzt werden kann) an die einzelnen Spielphasen gebunden. Und getreu dem Spieleuntertitel „Bohnenschuden sind Ehrenschulden“ darf der Schuldner der Einlösung natürlich nicht widersprechen. Auch darf mit Gefallen nicht weitergehandelt werden.
Die Gefallen selbst drehen sich inhaltlich natürlich darum, zusätzliche Bohnen zu bekommen oder ungeliebte Bohnen loszuwerden. Sie erfüllen hier voll und ganz eine „Joker-Rolle“ und bringen dadurch ein wenig Dynamik und Unberechenbarkeit in das Spiel mit ein, ohne den Gesamtablauf zu hemmen oder gar zu stören. Das Design ist gewohnt bohnig und fügt sich perfekt in das Basisspiel ein.
Insgesamt also eine rundherum gute Erweiterung, die nichts spektakuläres bringt, aber so schnell und unkompliziert eingebunden werden kann, dass man sie ohne großartiges zusätzliches Regelstudium schnell als Teil des Basisspiels wahrnimmt und eigentlich gar nicht mehr aussortieren möchte.
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Bohnanza: Bohna Nostra von Uwe Rosenberg
Erschienen bei Amigo
Für 3 bis 7 Spieler in ca. 40 Minuten