Bierkarten ist ein kleines, feines Kartenspiel, das an uns herangetragen wurde, bevor es auf Kickstarter eingestellt und dort im September erfolgreich gefördert wurde. Als geborener Bayer konnte ich es mir nicht nehmen lassen, den Prototypen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Bierkarten ist schnell erlernt: Im Kern geht es darum, in jeder Runde mehr Bier zu trinken als die anderen MitspielerInnen. Die Handkarten zeigen vier unterschiedliche Biersorten im Wert von 1 bis 4 und in jeder Runde dürfen bis zu zwei dieser Karten verdeckt gespielt werden; Passen ist ebenfalls möglich. Dann decken alle SpielerInnen gleichzeitig auf und der- oder diejenige mit dem höchsten Wert gewinnt.
Zwei Aspekte sorgen dabei für die taktische Würze: Zum einen werden in jeder Runde zwei Freibierkarten aufgedeckt. Spielt man Karten mit der dort abgebildeten Biersorte gibt es Bonuspunkte. Zum anderen werden zu Beginn des Spiels einige Karten offen an die SpielerInnen verteilt, das heißt, man weiß in Teilen, was die Konkurrenz auf der Hand hält.
Mit Blick auf die eigenen Karten und die in der Tischmitte aufgedeckten Freibierkarten stellt sich in jeder Runde wieder die Frage, ob man in der Lage ist, das meiste Bier zu trinken. Die Mischung aus taktischen Überlegungen, dem Lesen der Gegner und ihrer Kartenhand, geschicktem Bluffen und Glück sorgen für heitere Runden zu Hause oder im nächsten Wirtshaus.
Ein Spiel besteht aus vier Runden, danach werden die Handkarten wieder aufgefüllt und es wird eine zusätzliche offene Bierkarte an die MitspielerInnen ausgeteilt. Nach drei Spielen, also 12 Runden, wird der Gesamtsieger ermittelt. Eine Partie ist also schnell gespielt und man kann sich sofort in die nächste stürzen, um diesmal – vielleicht mit besseren Karten oder einem besseren Gespür für das Verhalten der Konkurrenz – erfolgreicher abzuschneiden.
Bierkarten ist bestens dafür geeignet, bei einem gemütlichen Abend mit Freunden ausgepackt zu werden, während man sich das ein oder andere kühle Getränk gönnt. Hier möchte Bierkarten sich einreihen neben Spielen wie Neunerln (verwirrte Personen nennen es auch Mau-Mau), Watten oder Schafkopf, so zumindest mein Eindruck. Alternativ passt es an Spieleabenden aber auch ganz gut als Spiel für Zwischendurch.
Die Macher empfehlen zudem einige Varianten und die Möglichkeit, zu acht zu spielen, wenn zwei Bierkarten-Sets zur Verfügung stehen. So ist eine Menge Abwechslung geboten, die das Spiel nicht so schnell langweilig werden lassen. Bier sollte man zum Genuss dieses Spiels aber schon auch mögen.
__________________________________________________________________________________
Bierkarten von Rafael Werner und Christoph Käsbauer
Erschienen bei Phönix
Für 2 bis 4 Spieler in 15 Minuten
Facebook Link
Erschienen bei Phönix
Für 2 bis 4 Spieler in 15 Minuten
Facebook Link
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Phönix)