Das geheime Trend-Thema der diesjährigen Spiel in Essen war sicherlich "Biene" und darunter fällt auch das Spiel Ambrosia vom Verlag Skellig Games. Autor Uwe Bursik ist gleichzeitig auch Verlagschef und wir schauen mal, wie gut das Thema Biene hier durchkommt. Bei Ambrosia spielen wir jeder ein Bienenvolk und versuchen möglichst Punkte trächtig Nektar zu sammeln. Es können 2-4 Spieler ab 8 Jahren mitspielen und eine Partie dauert ca. 30-45 Minuten.
[MATERIAL]
Wirklich schön finde ich hier, dass jeder Spieler 15 Holz-Chips erhält, die jeweils mit einer Biene beklebt sind. Sie fühlen sich ein wenig wie Poker-Chips an und geben dem ganzen ein hochwertigen Touch. Auch die restlichen Teile sind von ordentlicher Qualität, sei es der Wiesenplan, die Punkteleiste oder Rundenzähler. Schön sind auch die Gelee Royal Kristalle. Alles in allem kann man hier nichts aussetzen. Der Preis von 40€ ist somit gerade noch ok.
Optisch gefällt mir das ebenfalls alles sehr gut, die Bienen sehen toll aus und auch der Rest ist passend.
[ABLAUF]
Je nach Spieleranzahl wird der Spielplan bzw. die Wiese aufgebaut, zunächst auf der Standardseite, auf der wir Blumen mit verschiedenen Punktewerten sehen. Jeder Spieler nimmt sich die 15 Bienensteine in seiner Farbe, zunächst die 6 Standardbienen, sowie eine ausgesuchte Sonderbiene die oben drauf gesetzt wird. Der Startspieler setzt nun seinen Stapel auf ein beliebiges Feld und jeder Mitspieler tut dies ebenfalls allerdings müssen immer mindestens 3 Felder zwischen den Stapeln frei bleiben.
Ein Spieler, welcher an der Reihe ist, hat nun zwei Aktionen zu befolgen. Und zwar muss er eine Bewegung durchführen und danach prüfen, ob eine weitere Bewegung möglich wäre. Falls nicht wird eine Wertung ausgelöst.
Wie bewege ich mich aber? Je nachdem wie viele Bienensteine ich nehme, darf ich diesen Stapel soweit bewegen, es müssen aber mindestens zwei Bienen im Stapel sein von dem ich nehme! Kurz gesagt: nehme ich 3 Bienen, kann ich diese 3 Felder weit bewegen. Ich darf dabei immer auf leere Felder/Blumen landen, auf meine eigenen Bienen oder auf eine einzige gegnerische Biene. Bienen, die gegnerische Bienen auf sich haben, können sich nicht mehr bewegen. Wichtig ist auch, dass wir uns zunächst nur im Uhrzeigersinn bewegen dürfen. Kann ich Bienen bewegen, dann MUSS ich das auch tun. Stelle ich am Ende meiner Bewegung fest, dass ich beim nächsten Mal keine Biene mehr bewegen kann (z.B. alle liegen nur noch als einzelne Bienen auf den Blumen oder sind zum Teil bedeckt), löse ich nun eine Wertung aus.
Diese Wertung wird nur für den Spieler ausgeführt, der diese ausgelöst hat! Jede Blume bringt unterschiedlich hohe Punkte. Bei jedem Feld, bei der meine Biene oben ist, erhalte ich diese und bewege meinen Punktezähler dementsprechend weiter. Ist man hiermit fertig, erstelle ich aus den verfügbaren Bienen (also die nicht verdeckt sind) einen neuen Stapel und ersetze dann eine Standardbiene durch eine Sonderbiene. Die aussortierte Biene kommt auf den Rundenzähler. Was bringen mir eigentlich die Sonderbienen? Das ist ganz unterschiedlich, manche geben mehr Punkte auf ihren Blumenfeldern, andere verhindern dass gegnerische Bienen sich auf diese platzieren, oder benachbarte Blumenfelder können von Gegnern nicht mehr gewertet werden. Andere können sich immer ein Feld mehr weiter bewegen und und und.
Überschreite ich als letzter bestimmte Punkte auf der Zählleiste erhalte ich ein Gelee Royal oder wenn ich der letzte bin, der in der Runde die Wertung auslöst und somit als letzter meine Biene auf den Rundenzähler lege. Gelee Royal kann ich unterschiedlich verwenden, entweder als zusätzliche Aktion, als zusätzlichen Punkt (bei Spielende) oder um eine Biene aus einem gegnerischen Stapel zu befreien.
Das ist erstmal der Standardablauf, ich habe nun noch zwei Möglichkeiten mehr Würze ins Spiel zu bringen. Zum einen gibt es Ereigniskarten, die solange gültig sind, bis alle in einer Runde die Wertung ausgelöst haben. Hier gibt es wirklich die verschiedensten Dinge, wie z.B. das man nun immer gegen den Uhrzeigersinn die Bienen bewegen muss oder dass man mit den Spielsteinen des Gegners zieht und versucht weniger Punkte zu machen oder dass man keine gegnerischen Steine bedecken darf. Das ist wirklich nur ein kleiner Auszug und es gibt noch einige andere spannende Ereignisse.
Nebst den Ereignissen, gibt es auf dem Spielplan noch eine Rückseite und statt normaler Blumenfelder, gibt es nun auch noch Sonderfelder. So gibt es z.B. Dickichte, auf denen die Sonderaktionen der Bienen nicht funktionieren oder den Grashüpferservice, auf dem ich sofort eine weitere Aktion durchführen kann oder ein Windstoß, auf dem man gleich nochmal weiterziehen darf. Auch hier gibt es noch weitere Felder und bringen ordentlich Abwechslung.
Je nach Spieleranzahl endet das Spiel sofort nach der 7., 6. oder 5. Wertung eines Spielers. Die anderen Spieler werten dann ihre aktuellen Positionen und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
[FAZIT]
Ich muss sagen, ich bin wirklich überrascht von diesem Spiel. Es macht mir wirklich Spaß, kann aber auch ganz schön zum Grübeln einladen, wenn man vor einer Bewegung erstmal die Möglichkeiten durchgeht. Achtung also mit Grüblern am Tisch. Ansonsten spielt es sich aber relativ flott und knackig und kann zum Teil ziemlich gemein sein. Man kann seine Mitspieler gut ärgern, blockieren und Punkte nehmen. Das muss man mögen, bekanntermaßen mag ich sowas.
Auch die Ereigniskarten bringen einen schönen Kniff rein und somit auch ordentlich Abwechslung, so kann man sich auch auf keine feste Strategie festlegen, sondern muss sich dann immer neu einstellen. Auch die Rückseite der Wiese bringt noch mal Abwechslung rein, sollte meiner Meinung aber erst nach 2-3 Partien verwendet werden, um erstmal ein Gefühl für das Spiel zu bekommen, genauso auch mit den Ereigniskarten. Zu Beginn reichen erstmal die Sonderbienen zum kennenlernen. Aber schön, so hat man genug Gründe, das Spiel häufiger auf den Tisch zu bringen.
Das Thema wurde bestmöglich eingewoben, klar hätte die Mechanik auch völlig abstrakt funktioniert, aber so funktioniert es ebenfalls und spricht mich mehr an. In der Anfangsversion kann ich auch empfehlen das Spiel mit Kindern zu spielen, die anderen Dinge muss man dann sehen, wann und ob man diese einbringt, da die das Spiel schon komplizierter machen.
Besonders gefällt mir das Spiel zu zweit, da geht es dann auch recht flott und lädt schnell zu einer Revanche-Partie ein. Bei 4 Spieler kann es schon etwas länger dauern, bringt aber ebenso Spaß und hat ein wenig mehr Chaos in sich.
Alles in allem ein sehr schönes Spiel, welches ich immer mal wieder vorschlagen würde, gerade auch mit Wenigspielern, aber auch mit Vielspielern als Auftakt oder Abschluss eines Spieleabends.
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Ambrosia von Uwe Bursik
Erschienen bei Skellig Games
Erschienen bei Skellig Games
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 45 Minuten
Boardgamegeek-Link
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Skellig Games)