http-equiv = "content-language" content = "en" lang = de; lang=de; Tippi Toppi - BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen <BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen></BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen> ~ BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen

05.07.2019

Tippi Toppi


Kennt hier noch irgendjemand „You don’t know Jack?“. Das war früher mal eine ziemlich abgedrehte Quizreihe für den PC mit durchaus anspruchsvollen Fragen, schick verpackt in einem sehr markanten Design (bunte Schrift auf schwarzem Hintergrund). Den Sprecher selbst (also Jack) hat man nie gesehen, doch wenn man ihn einmal gehört hat, bleibt einem diese Stimme doch stark in Erinnerung. Warumich jetzt hier von einem PC-Spiel rede, das rein gar nichts mit Tippi Toppi zu tun hat, fragt ihr Euch nun sicher, oder? Nun ja, das Kartendesign erinnert mich dermaßen stark an die gute alte „You don’t know Jack?“-Zeit, dass ich immer dann, wenn eine Aufgabe aufgedeckt wird, tief in meinem Unterbewusstsein den guten alten Jack die Aufgabe vorlesen höre…irgendwie witzig. Aber kommen wir zum eigentlichen Spiel, denn das ist ja der eigentliche Grund für diesen Text:


Es gibt ja Kartenspiele wie Sand am Meer und doch schafft es hin und wieder mal ein kleines unscheinbares Spiel, etwas ganz Besonderes zu sein. Und Tippi Toppi gehört definitiv dazu. In der Packung liegen zwei unterschiedliche Kartenarten: Zahlenkarten mit buntem Hintergrund und Aufgabenkarten mit schwarzem Hintergrund (und teilweise bunten Buchstaben ;). Jeder Spieler bekommt nun 4 Zahlenkarten und es werden ebenso vier Zahlenkarten offen ausgelegt. Je nach Spielerzahl und gewünschtem Schwierigkeitsgrad wird nun noch eine bestimmte Anzahl an Aufgabenkarten gezogen und als verdeckter Stapel bereitgelegt. Das Spiel kann sowohl allein als auch mit bis zu 4 Spielern gespielt werden und es gibt fünf verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Wahl. Von dem Aufgabenstapel werden nun vier Aufgaben aufgedeckt. Und schon geht es los:


Reihum müssen die Spieler jeweils eine Karte von der Hand auf eine der vier offen ausliegenden Zahlenkarten(stapel) ablegen. Die abgelegte Karte muss dabei entweder die gleiche Farbe oder die gleiche Zahl haben, wie die ausliegende Karte, die man überdecken möchte. Anschließend zieht man eine Karte nach. Sinn und Zweck ist es, mit der ausgelegten Karte mindestens eine der offenen Aufgaben zu erfüllen. Diese sind sehr unterschiedlich und können das Spiel ordentlich durcheinanderbringen (z.B. „Drei Orange Stapel“, „alle Stapel sind grün und/oder pink“, „die Summe aller grünen Stapel ist 7“ und vieles mehr).

Da es sich um ein kooperatives Spiel handelt, geht es hier aber nicht darum, möglichst viele Aufgaben selbst zu erfüllen, sondern man muss miteinander Lösungen finden. Denn, kann ein Spieler keine Karte mehr legen bzw. hat kein Spieler mehr Karten auf der Hand und liegen noch Aufgaben offen aus, gewinnt das Spiel. Schaffen es die Spieler vorher, alle Aufgaben zu erledigen, gewinnen die Spieler. Dabei ist also Kommunikation das A und O und genau deshalb wurde diese ordentlich eingeschränkt: Während des Spiels dürfen die Zahlen und Farben der eigenen Handkarten nämlich niemandem mitgeteilt werden. Man darf sich allerdings darüber austauschen, auf welchen Stapel man als nächstes eine Karte legen würde und darüber, welche Aufgaben am besten erfüllt werden sollte bzw. bei welcher Aufgabe man selbst helfen könnte.


Das alles klingt vielleicht unspektakulär, entwickelt aber eine wirklich süchtig machende Sogwirkung die es in sich hat. Tippi Toppi schafft es (dem leider etwas albernen Namen zum Trotz) wirklich immer wieder unglaublich spannend zu sein, zumal man (dem genialen Balancing sei Dank) oftmals erst mit den letzten Karten die letzte Aufgabe meistert….oder eben auch genauso oft kurz vor knapp scheitert. Und durch das grundsätzlich einfache Spielprinzip kann man sowohl die gesamte Familie, als auch nur bestimmte Altersgruppen (und zwar völlig wurscht, welche das sind) an einen Tisch bringen und eine Runde spielen. Aber Vorsicht: Es wird nicht bei einer Runde bleiben!!!

_________________________________________________________________________________



Tippi Toppi von Ken Gruhl
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 1 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten


sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Schmidt Spiele)