Es gibt so viel zu entdecken in dieser Welt und viele Wege gilt es zu erkunden, doch nur wer sich am cleversten anstellt, wird die Schätze mit nach Hause nehmen und gewinnen. Denn seid auf der Hut, die Rivalen lauern ebenfalls auf den richtigen Zeitpunkt und schon könntet ihr mit leeren Händen da stehen.
Lost Cities - Unter Rivalen ist ein kleines Abenteuer-Kartenspiel aus dem Hause Kosmos ab 10 Jahren und für 2-4 Spieler geeignet. Der Autor ebenfalls kein Unbekannter mit Reiner Knizia und der Begriff Lost Cities könnte ebenfalls so manchen Leuten bekannt vorkommen. Und die Älteren unter uns werden vielleicht auch schon von Keltis gehört haben, immerhin Spiel des Jahres 2008. Bei Lost Cities und Keltis handelt es sich mehr oder weniger um das selbe Spiel, nur für jeweilige Märkte mit anderer Thematik und von Kosmos unter Lost Cities nun auch in Deutschland nochmals veröffentlicht. Im gleichen Universum gibt es nun kompakte, sowie 2-Spieler-Versionen. Lost Cities - Unter Rivalen ist eins von den kompakten.
Eins vorweg: ich habe bisher kein Lost Cities oder Keltis gespielt und kann es daher nicht wirklich vergleichen, wobei es aber den Anschein hat, dass die Unterschiede gar nicht mal so gewaltig sind.
Bei Lost Cities - Unter Rivalen versuchen wir bestmöglich unsere Routen zu den jeweiligen Schätzen zu planen, aber anders als wie beim großen Bruder gibt es kein Spielbrett, sondern jeder Spieler legt diese Pfade vor sich aus. Zu Beginn erhält jeder Spieler zwei Start-Wettkarten, welche quasi den Startpunkt zweier Routen vorgeben. Die restlichen Karten werden gemischt und dann in vier gleich große Stapel geteilt. Zuletzt werden noch die 36 Gold-Pappmünzen gleichmäßig auf die Spieler aufgeteilt.
Mit einem der vier Stapel startet nun das Spiel. Der Spieler der dran ist hat nun die Auswahl eine neue Karte aufzudecken oder eine Auktion zu starten, denn nur über die Auktionen kann man in den Besitz der ausliegenden Karten kommen. Wählt der Spieler eine Karte aufzudecken, so legt er diese neben den Nachziehstapel und schon ist der nächste Spieler dran. Dieser kann nun eine weitere Karte ziehen und daneben legen oder, wie erwähnt, versuchen die bisher aufgedeckten Karten zu kaufen, hierfür bietet der Spieler Goldmünzen und die anderen Spieler können nun in die Auktion einsteigen. Der höchst bietende Spieler zahlt dann sein Gebot und erhält Zugriff auf die komplette Auslage.
Zugriff bedeutet, er kann sich jede Karte nehmen, die dort ausliegt. Er kann aber auch welche liegen lassen und maximal EINE Karte, darf er komplett aus dem Spiel nehmen. Die gewählten Karten muss er nun an seine Pfade anlegen. Jede Karte gehört zu einem Schatz (und somit zu einer Farbe) und hat einen Zahlenwert von 2 bis 10, wobei die Karten von 2 bis 5 je Farbe doppelt vertreten sind. Beim Anlegen an den Pfad muss ich darauf achten, dass die Karten entweder den gleichen Wert haben oder höher als die letzte Karte im Pfad sind. Es gibt auch noch weitere Wettkarten, welche immer nur zu Beginn eines Pfades gelegt werden können. Die Wettkarten erhöhen später unsere Punkteausbeute, dazu aber gleich mehr.
Hat der Spieler alle Karten angelegt, legt er nun noch eine neue vom Nachziehstapel in die Auslage und der nächste Spieler nach dem Höchstbietenden ist neuer Startspieler. Sobald ein Nachziehstapel aufgebraucht ist, werden die Goldmünzen mit denen bis dahin bezahlt wurde, neu unter den Spielern aufgeteilt und es geht weiter mit dem nächsten Stapel. Das Spiel endet dann nach dem vierten Stapel.
Bei Spielende überprüft nun jeder seine Pfade und zählt die Punkte, denn nebst dem Schatz und einem Zahlenwert haben die Karten oben auch Fußabdrücke und jeder Fußabdruck in meinem Pfad bedeutet ein Siegpunkt. Jede Wettkarte in einem Pfad erhöht dann auch noch diesen Wert. Habe ich eine Wettkarte, wird verdoppelt, bei zwei Wettkarten wird verdreifacht und bei drei Wettkarten vervierfacht usw. Jeder Pfad mit vier oder mehr Zahlenkarten bringt noch mal 8 Punkte extra und Goldmünzen, die sich noch in meinem Besitz befinden, zählen je 1 Siegpunkt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Ihr merkt schon die Regeln sind überschaubar und schnell erklärt, aber leider hat mich das Spiel nicht 100%ig erreicht. Zu zweit find ich das Spiel nicht wirklich gut geeignet, hier kann man sich relativ gut aus dem Weg gehen und so wirklich Spannung will nicht aufkommen, zu mal es sehr schnell auch repetitiv wird, bei 3 oder 4 Spielern ist das Erlebnis dann schon deutlich besser. Es entstehen mehr Konfliktpunkte und die Auktionen machen deutlich mehr Spaß. Generell habe ich aber bei mir das Gefühl, dass ich schlichtweg nicht viel mit dieser Auktions-Mechanik anfangen kann bzw. die hier etwas zu simpel daher kommt. Man bietet sich hoch, einer zahlt, nimmt sich Karten und weiter gehts. Auch das Legen der Karten á la Solitaire versprüht nichts neues, innovatives, kein Kniff der mich denken lässt: "coole Idee". Wenn man dann noch etwas voreilig ist, kann es auch passieren das zum Ende hin kaum noch Karten genommen werden können, da man sie nicht mehr anlegen kann.
Ich denke Leute, die bereits Keltis oder Lost Cities im Schrank stehen haben, werden hier noch weniger neues entdecken. Für Fans der genannten Spiele ist Lost Cities - Unter Rivalen natürlich eine Ergänzung, gerade wenn man unterwegs ist oder es mitnehmen möchte. Vom oberflächlichen Vergleich zum Hauptspiel, scheint ja nur der Auktions-Mechanismus neu zu sein, aber korrigiert mich da gerne.
Ich will nicht sagen, dass das Spiel schlecht ist, denn es wird genug Menschen geben, die solche Mechaniken ansprechen, bei mir leider nicht der Fall, obwohl es schon seine spaßigen Momente hat. Ich würde es auch immer mal wieder mitspielen, aber ein Dauerbrenner sehe ich da nicht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dafür aber absolut ok, das Material und die grafische Darstellung sind sehr gut und der Preis von ca. 10-15€ ist für so eine Art Spiel auch in Ordnung. Ich hätte mir aber gewünscht, dass noch ein Wertungsblock dabei ist, denn das hätte das Auswerten am Ende des Spiels deutlich erleichtert.
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Für 2 bis 4 Spieler in ca. 40 Minuten
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Kosmos)