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10.12.2018

Blitzkrieg!


Blitzkrieg – Der zweite Weltkrieg war noch nie so schnell entschieden

1943 – In Berlin, London, Moskau und Washington werden die strategischen Karten ausgebreitet und die Armeebewegungen und Kampfeinsätze der Streitkräfte geplant. Die letzten Forschungen werden beendet und neue Wunderwaffen für oder gegen den Faschismus werden in den Krieg geführt. Sowohl die Achsen, als auch die Alliierten, forschen an der Atombombe. Auch die letzten Winkel dieser Welt werden nun in den Krieg gezogen. Noch glauben die Truppen beider Seiten an den Sieg. Dass dieser nur 20 Minuten weit entfernt gewesen sein wird.

Landkarten und Waffen – die Spielmaterialien

Blitzkrieg ist ein 2-Spieler-Spiel, indem man Token auf dem Spielbrett verteilt, Punkte sammelt und so den Krieg gewinnt. Dass es bei dem Szenario trotzdem ein wirklich kurzes Spiel bleibt, erkennt man schon an den Spielmaterialien. Es gibt 19 Armeemarker für die Achsen und die Alliierten, sowie 13 Forschungsmarker. Diese sind einfach und übersichtlich gestaltet. Leider sind einige Token nicht gut unterscheidbar, z.B. Admiräle und Generäle. Auch zwischen den Token der Achsen und der Alliierten hätte man farblich einen stärkeren Kontrast wählen können, da man sich entschieden hat, die gleichen Bilder zu verwenden. Die Forschungstoken sind jedoch durch die gelbe Färbung gut zu unterscheiden.
Besonders gut und übersichtlich ist das Spielbrett gestaltet. Die verschiedenen Spielbereiche sind gut unterscheidbar und übersichtlich gestaltet. Alle Symbole sind eindeutig und auch der aktuelle Punktestand kann einfach erfasst werden.


Krieg ist von Zufällen geprägt – Das Spiel

Blitzkrieg ist spielerisch eine Mischung aus Token legen und Gebiete kontrollieren, dabei aber sehr schnell und einfach.
Grundsätzlich spielen sich Achsen und Alliierte vollkommen gleich, mit dem Unterschied, dass die Achsen immer das Spiel beginnen und, sollten beide Spieler immer gleich viele Token haben, die Alliierten im Krieg den letzten Zug haben.

Jeder Spieler packt seine Armee zu Beginn in einen Beutel und die Forschungstoken in einen weiteren. Aus dem eigenen Beutel zieht jeder Spieler 3 Token und legt diese hinter einen Spielerschirm. Es gibt genau eine Aktion, die jeder Spieler mit den gezogenen Token ausführen kann: Lege einen Token in ein Kriegstheater. Davon gibt es 6 Stück, die jeweils in 3 Kampagnen unterteilt sind. Jede Kampagne hat ihre eigene Länge, d.h. eine eigene Anzahl an Feldern auf welche Token gespielt werden können.

Legt man einen Token auf ein Feld, können 4 Dinge passieren:

1. Der Kriegsmarker wird um die Stärke des Tokens und eventuelle Boni in Richtung der eigenen Flagge bewegt.

2. Andere Boni, z.B. ziehen weiterer eigener Token oder von Forschungstoken, werden abgehandelt.

3. Eine Kampagne wird ausgewertet.

4. Ein Kriegstheater wird ausgewertet.


3. passiert automatisch, sobald alle Felder einer Kampagne belegt sind. Wer gewonnen hat, entscheidet der Kriegsmarker des zur Kampagne gehörenden Kriegstheaters. Die Flagge der Fraktion, an der der Marker näher dran ist, gewinnt die Kampagne und damit die Siegpunkte, egal wer mehr oder stärkere Token in einer Kampagne gespielt hat.

4. stellt einen Sonderfall dar. Schafft es nämlich eine Fraktion den Kriegsmarker, genau auf ihre eigene Flagge zu verschieben, gewinnt diese Fraktion automatisch alle Kampagnen. Zusätzlich werden alle nicht belegten Felder zu Gunsten der Gewinnerfraktion ausgewertet.

Grundsätzlich ist das aber sehr selten der Fall. In meinen Testspielen ist das einmal passiert. Denn durch die Gleichheit der Fraktionen, muss der Gegner schon sehr viel Glück z.B. mit der Forschung oder dem Ziehen der Token gehabt haben oder man hat seinen Gegner irgendwo gewähren lassen, um solch einen enormen Vorteil zu erlangen. Balance ist aus meiner Sicht auch eine der großen Stärken von Blitzkrieg. Zwar kann man versuchen, diese mit viel Forschung zu kippen. Aber bei dem Versuch an die Atombombe oder einen Super-Panzer zu kommen, verliert man andere wichtige Feldboni und kann sogar das ganze Spiel dadurch verlieren.

In einem Extremfall hat mein Gegenspieler komplett auf die Forschung verzichtet. Ich hatte die Gelegenheit genutzt und sehr viel geforscht. Am Ende hatte ich zwar noch sehr viele und auch starke Token übrig, aber mein Gegenspieler hatte 25 Punkte erreicht. Das ist eine der beiden Endbedingungen des Spiels. Die andere besagt, dass alle Kampagnen ausgewertet wurden.


Krieg spielt man nicht… Zumindest nicht lange. – Fazit

Blitzkrieg ist schnell, einfach, einsteigerfreundlich, ermöglicht einige unterschiedliche Strategien und ist kurzweilig. Das größte Manko des Spiels ist die Leichtigkeit der Regeln und die Zufälligkeit, mit der einem die eigene Armee zur Verfügung gestellt wird. Ohne diesen Aspekt wäre das Spiel noch taktischer, könnte aber auch schnell zu immer gleichen Schemata führen. Vielleicht hätte man auch die Armeen noch unterschiedlicher gestalten könne. Das hätte die Wiederspielbarkeit stark erhöht.

Wenn man also kein Liebhaber Regel-intensiver und detaillierter Schlachten ist, sondern ein Spiel für den Einstieg oder den Ausstieg aus einem Spieleabend sucht oder einfach mal mehr als 2 Partien des gleichen Spiels an einem Abend schaffen will, ist Blitzkrieg eine gute Wahl.

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Blitzkrieg! von Paolo Mori
Erscheint bei PSC Games
Für 2 Spieler in ca. 30 Minuten

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier PSC Games)