Wer kennt es nicht, das gute alte Solitaire, das bereits so manchem half, dem schnöden Büroalltag zumindest gedanklich zu entkommen? Und auch wenn Solitaire ja eigentlich nur eine Abwandlung des deutlich älteren Patience ist, können mit dem Microsoft-Begriff gefühlt viel mehr Menschen etwas anfangen. Liegt das allein an der Verbreitung von Windows?...aber ich schweife ab… Unser Thema heute: 3x8 von Amigo, das aber im Geiste seine Verwandschaft mit Solitaire, ähm FreeCell, nein Patience nicht ganz von der Hand weisen kann.
Worum geht es also? Jeder Spieler erhält vier Handkarten und es werden drei weitere Karten offen in die Tischmitte gelegt. Ist ein Spieler an der Reihe, darf er entweder Zahlenkarten von der Hand in eine vor sich liegende Reihe ablegen, die Anzahl seiner Handkarten erhöhen (= offene Karten weglegen, neue auslegen und eine auswählen) oder eine der besonderen Blockerkarten in einer gegnerischen Reihe ablegen.
Die von der Hand in eine eigene Reihe gelegten Karten dürfen ausschließlich in aufsteigender Reihenfolge abgelegt werden und müssen (sofern man mehrere Karten gleichzeitig ablegen will), alle die gleiche Farbe haben, wobei die Farbe der abgelegten Farben nicht der Farbe der Reihe entsprechen muss. Letzteres wäre auch gar nicht möglich, da die Karten jeweils in 10er-Päckchen die Farbe wechseln. Anschließend darf man eine beliebige Reihe oder nur einen Teil einer Reihe auf eine andere Reihe (dies kann auch eine neue Reihe sein) verschieben. Maximal darf man 4 Reihen vor sich liegen haben. Hat man anschließend in einer Reihe 8 Karten, legt man alle bis auf eine auf den Ablagestapel und dreht die verbliebene Karte einfach um (und blockt sich somit für den Rest des Spiels eine Kartenreihe). Am Ende des Zuges zieht man soviele Karten nach, wie man ausgespielt hat.
Interaktivität kommt dann noch durch die Blockerkarten ins Spiel. Diese können nur an bestimmte farbige Karten in einer gegnerischen Reihe angelegt werden und verbieten dem Spieler, dem die Reihe gehört, Karten einer bestimmten anderen Farbe auf diese Reihe auszuspielen. Anschließend darf man selbst zwei Karten nachziehen, erhöht hierdurch also auch gleichzeitig die Anzahl der eigenen Handkarten.
Wer als erstes drei umgedrehte Karten vor sich liegen hat, gewinnt das Spiel sofort.
3x8 bietet schnellen Spielspaß für zwischendurch und versucht das eigenbrödlerische Spielprinzip einer Patience in ein Gesellschaftsspiel zu verwandeln. Als kleiner Happen mag dies ganz nett sein, letztlich fehlt es aber natürlich etwas an Tiefgang. Als Reisespiel kann es leider aufgrund der Kartenreihen nicht punkten, aber als Absacker nach einem strategisch tiefgründigen Spieleabend ist es ein netter Zeitvertreib.
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3x8 von Knut Happel und Christian Fiore
Erschienen bei Amigo