Kein Spiel hat mich in letzter Zeit visuell so beeindruckt wie Paperback. Der kleine, aber feine Mix aus Deckbau- und Buchstabenspiel-Aspekten kommt unglaublich charmant daher und fängt das Setting der Schundromane im Taschenbuchformat perfekt ein. Und auch spielerisch überzeugt Paperback auf ganzer Linie.
Die Karten auf eurer Hand stellen Buchstaben dar, aus denen ihr in eurem Zug ein Wort bilden müsst. Je länger das Wort und je mehr schwierigere Buchstaben ihr verbaut, desto mehr Geld verdient ihr, mit dem ihr neue Buchstaben oder die wunderschön gestalteten Joker kaufen könnt, die nicht Geld, sondern Siegpunkte gewähren.
Die Buchstabenkarten besitzen zum Teil auch Fähigkeiten, mit denen ihr mehr Geld verdient oder für den nächsten Zug mehr Karten auf die Hand nehmen dürft. Nur so ist es möglich, die Belohnungen für das Bilden von Wörtern mit zunächst sieben, dann acht, neun und zehn Buchstaben zu erhalten. Sobald ein zehn Buchstaben langes Wort gelegt wurde, ist das Spiel vorbei, alternativ auch dann, wenn zwei der vier ausliegenden Joker-/Siegpunktekartenstapel aufgebraucht wurden.
Im Großen und Ganzen sind damit die Regeln erklärt und das ist einer der größten Pluspunkte des Spiels. Es ist perfekt geeignet, um Neulinge in die Welt der Brettspiele einzuführen oder um absoluten Scrabble-Fanatikern mal eine Abwechslung zu bieten. Die Spielerinteraktivität hält sich zwar in Grenzen, äußert sich aber in der Regel in positivem Raunen, wenn einem der Mitspieler ein besonders schönes Wort gelungen ist. Zwar gibt es Angriffskarten, um Gegner zu stören, doch können diese auch einfach aus dem Spiel entfernt werden.
Überhaupt kommt das Spiel mit vielen Varianten inklusive, unter anderem mit einer voll kooperativen. So ist auch nach unzähligen Partien noch für Abwechslung gesorgt. Nichtsdestotrotz stellen sich besonders in den frühen Phasen des Spiels Abnutzungserscheinungen ein: Da die Starthand zudem immer dieselbe ist, legt man in den ersten Runden jeder Partie meist auch dieselben Wörter, bevor sich durch den Kauf neuer Buchstaben auch neue Möglichkeiten ergeben. Weil die Regeln außerdem kaum Einschränkungen bezüglich der zu bildenden Wörter machen, ist es keine große Herausforderung, irgendein halbwegs gutes zu legen.
Paperback ist und bleibt trotz dieser kleinen Kritikpunkte ein angenehm leicht zu erlernendes, gemüliches Kartenspiel, das sich perfekt für Familienabende und Brettspielneulinge eignet und dabei auch noch verboten gut aussieht.
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Für 2 bis 5 Spieler in ca. 45 Minuten
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Fowers Games)