Schwüle, drückende Luft liegt schwer auf unseren Körpern, als wir uns mit unseren Macheten durch den Dschungel kämpfen. Immer wieder schwirren Käfer um uns herum und etwas raschelt in den Blättern und plötzlich eröffnet sich mit einem letzten Schlag der Blick auf eine alte Ruine. Der Tempel von Menara liegt vor uns und möchte erkundet werden. Dabei entdecken wir alte Gemäuerreste und Baupläne, allerdings liegt ein Fluch auf diesen und für jeden Fehler der uns nun beim Wiederaufbau des Tempels unterläuft, wird die Aufgabe schwerer für uns...
Menara, was auf malaysisch Tempelturm bedeutet, ist ein Geschicklichkeitsspiel aus dem Hause Zoch, für 1-4 Spieler ab 8 Jahren und wird kooperativ gespielt, denn zusammen versuchen wir nun den alten Tempel wieder aufzubauen. Hierfür stehen uns Säulen (aus Holz) und Tempelböden (aus Pappe) zur Verfügung.
Je nach Anzahl Mitspieler und gewählter Schwierigkeit ziehen wir zufällig verschiedenfarbige Säulen aus einem Beutel, 6 Säulen kommen in das Camp und vom Tempelbodenstapel legen wir die obersten 3 aneinander, was fortan die Grundlage unseres Turms sein wird. Die Schwierigkeit gibt ebenfalls vor, wieviele Etagen am Ende des Spiels stehen müssen, damit wir das Spiel gewinnen. Sind es bei einem leichten Spiel drei Etagen, so müssen wir bei einem schwierigen mit 5 Etagen anfangen. Anfangen? Ja, im Laufe des Spiel kann es passieren, dass wir als Ziel weitere Etagen hinzubekommen, dazu aber gleich mehr.
Beim eigenen Spielzug hat man vier Schritte zu vollziehen:
1) Man darf zu Beginn eine beliebige Anzahl eigener Säulen mit Säulen aus dem Camp tauschen, dass ist natürlich immer dann wichtig, wenn man sieht dass z.B. sämtliche Tempelböden gelbe Säulen verlangen, wir aber keine einzige im eigenen Vorrat haben und das Camp schon.
2) Jetzt deckt man eine der Bauplankarten auf. Hiervon gibt es drei Stapel, die für unterschiedlich schwere Aufgaben stehen, welche die Karten von euch verlangen können. Bauplankarten mit einer blauen Glyphe z.B. enthalten überwiegend leichte Aufgaben, während die roten deutlich anspruchsvollere Aufgaben enthalten. Es gibt aber auch Aufgaben, die in allen drei Stapeln vertreten sind, dafür aber unterschiedlich häufig.
3) Nun heißt es die aufgedeckte Aufgabe zu erfüllen. Zu den leichteren Aufgaben gehören vor allem eine gewisse Anzahl an Säulen aufzustellen, die Karten gibt es mit einer bis drei Säulen. Eine Säule kann ich immer dann bauen, wenn ich eine Säule in der Farbe habe, welche die Tempelböden vorgeben. Dann gibt es auch die Aufgabe eine gewisse Anzahl an Säulen nur auf einem Tempelboden zu verbauen. Etwas schwerer wird es dann schon wenn man eine Säule aus einer unteren Etage in eine höhere versetzen soll, wobei es auch hier Unterschiede in der Anzahl der Säulen gibt, die man versetzen muss. Oder es gibt die Aufgabe einen Tempelboden komplett mit Säulen zu versetzen. Allgemein ist zu beachten: sobald ein Tempelboden komplett mit Säulen besetzt ist, muss man sofort einen neuen Tempelboden auf diesen setzen. Hierfür nimmt man den obersten Boden vom Stapel. Da jeder Boden zwei Seiten hat (dunkel und hell), prüft man nun anhand der Aufgabenkarte, welche Seite zu legen ist. Ist der neue Boden erfolgreich gesetzt hat man die Aufgabe gemeistert. Die wohl schwerste Aufgabe, die einen treffen kann und die auch nur einmal vorkommt, ist es einen Tempelboden mit den Säulen nach oben zu versetzen, ohne dass die Säulen dabei umkippen!
Sollte ich eine Aufgabe nicht erfüllen können oder mir kippt etwas um, dann wird die Aufgabenkarte beiseite gelegt und zeigt an, dass ab sofort eine weitere Etage zum Erreichen des Siegs am Spielende gebaut werden muss. Das geschieht ebenfalls, wenn ich mich entscheide, einen neuen Tempelboden als Boden zu verwenden, also die unterste Ebene erweitere statt sie auf Säulen zu setzen. Warum sollte ich das evtl. tun? Nicht immer passen die kommenden Tempelböden auf die bereits gebauten Säulen bzw. es würde evtl. ein hohes Risiko bedeuten, diese zu diesem Zeitpunkt zu verbauen.
4) Zu guter Letzt ziehe ich neue Säulen aus dem Beutel und zwar in Höhe der so eben verbrauchten.
Das ist in etwa auch schon alles. Schnell und einfach erklärt, kann sofort die komplette Familie einsteigen. Man spielt nun so lange bis entweder alle Aufgabenkarten, Tempelböden oder Säulen verbraucht wurden. Oder aber natürlich Tempelböden einstürzen. Das Spiel hat man immer gewonnen, wenn am Ende die geforderte Anzahl an Etagen steht. Das heißt: auch wenn mir der Turm zum Teil einstürzt und das Spiel damit endet, kann ich dennoch gewonnen haben, solange halt immer noch die Anzahl an Etagen steht!
Das klingt alles einfacher, als es beim Spielen dann wirklich ist. Die Säulen stehen zum Teil auf wirklich sehr schmalen Tempelböden und das ist auch die großen Herausforderung: die Tempelböden. Hier kommen wirklich außergewöhnliche Formen zum Einsatz, was es wirklich spannend macht, diese auf die vorhandenen Säulen zu setzen. Immer wenn einem sowas bevorsteht, heißt es tief durchatmen und vorsichtig absetzen in der Hoffnung, dass alles hält und 1-2 Runde später merkt man auf einmal, dass man da jetzt auch noch darauf bauen muss. Puuuh!
Wer jetzt meint zu Beginn einfach die einfachen Bauplankarten durchzuspielen, sieht sich ebenfalls getäuscht, viel mehr sollte man gesund mischen und immer wieder von allen Stapeln nehmen. Erwische ich eine wirklich schwere Aufgabe eher zu Beginn muss ich sie ja nicht mehr später durchführen, wenn alles ein wenig wackliger ist. Ihr seht, einfach Säulen bauen ist nicht, man muss schon alles im Auge behalten. Sei es die Bauplankarten, aber auch die Säulen im Camp und in den Vorräten der Spieler. Sonst heißt es schneller als man gucken kann, auch bei leichten Aufgaben,"nicht möglich, weil Säule X fehlt". Das wäre äußerst ärgerlich.
Menara macht mir wirklich Spaß, denn die Spannung zusammen am Tisch ist wirklich ansteckend. Das Kribbeln wenn man eine Bauplankarte umdreht und erfährt was man erledigen muss oder halt der Moment wenn man Tempelböden setzt. Obwohl das Spiel für 8 Jahre sein soll, habe ich dies auch mit meiner Tochter (6) gespielt, die ebenfalls ihren Spaß dabei hatte und es sehr gut gemeistert hat. Wer seinen Spaß mit Rhino Hero Super Battle aus dem Hause HABA hatte, sollte auch hiermit Spaß haben, zumal es noch ein Schippe drauf legt und einen neuen Ansporn legt.
Die Qualität des Materials ist absolut in Ordnung, das Design der Schachtel und der Materialien gefällt mir ebenfalls sehr gut. Vielleicht verspricht man sich beim bloßen Anblick der Schachtel, zunächst etwas anderes, da dies schon den Eindruck macht, das sich dahinter ein Dungeon Crawler versteckt oder ein anderes Abenteuerspiel. Die Anleitung ist super gelungen, es bleiben keine Fragen offen und es gibt zum Schluss ein tolles Beispiel. So müssen Anleitungen aussehen.
Wer also Spaß an Geschicklichkeitsspielen hat, wird hier sicherlich seine Freude habe, Freunde von kooperativen Spielen sollten auch mal einen Blick riskieren. Und jetzt zurück in die Ruinen und weiter aufbauen. Puuuh...
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Für 1 bis 4 Spieler in ca. 30 Minuten
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Zoch)