Stichspiele gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und man fragt sich, wie man dabei noch etwas neues entdecken möchte, denn die Möglichkeiten erscheinen ja schon begrenzt. Mit ein wenig Skepsis sah ich dann auch das Stichspiel Best Candy on the Block, bei dem wir versuchen die besten Süßigkeiten an Halloween einzusammeln. Das Spiel ist für 3-5 Spieler ab 7 Jahren geeignet und dauert ca. 20 Minuten.
Wie bei den meisten Karten-Stichspielen haben wir hier Karten mit Werten von 1 bis 12 (je 4mal), aber auch -1, 0 (Null) und einmal die 13, doch nur die Werte allein sind gar nicht wichtig, denn dazu hat jede Karte noch ein oder mehrere Süßigkeiten abgebildet. Ausnahme die Karten mit -1, da sind quasi "Saures" wie Toilettenpapier, kaputter Kürbis und Zahnpasta. Auch die Null-Karten sind Gegenstände, die man eher weniger bei der Halloween-Tour erhalten möchte. Die 13 hingegen ist der super-duper-Mega-Schokoriegel :)
Wie bekomm ich nun die meisten Punkte bzw. die besten Süßigkeiten. Zu Beginn entscheiden wir erstmal wieviel -1 Karten mitspielen sollen, jede die wir nicht nutzen wollen werden durch eine Null-Karte ersetzt. Spiele also mit allen vier -1 Karten spielen die Null-karten gar nicht mit. Ich empfehle schon mal vorab immer mit den -1 Karten zu spielen, denn so kommt mehr Pfeffer in die Runde. Nach dem mischen zähle ich dann 5 Karten ab und lege diese in die Mitte, danach werden die Karten komplett verteilt.
Es gibt aber noch einen zweiten, kleinen Kartenstapel mit einer andere Rückseite. Diese werden ebenfalls gemischt und jeder Spieler erhält zwei davon. Darauf abgebildet ist jeweils eine Süßigkeit, entscheidet euch für eine heimlich und legt die andere verdeckt weg. Die gewählte Süßigkeit ist jene welche, die ihr am meisten begehrt und euer absoluter Liebling ist. nun heißt es so viele wie möglich von dieser Süßigkeit zu erhalten.
Nachdem man sich einen Überblick über die Handkarten und der Lieblingssüßigkeit gemacht hat, nimmt sich der Startspieler die fünf Karten aus der Mitte und sucht sich davon eine aus und gibt die restlichen weiter, bis sich jeder eine genommen hat. Nun kann es aber losgehen.
Gespielt wird in klassischer Stichspiel-Manier. Der erste geht raus, entscheidend was nun gespielt wird, ist aber nicht die Zahl oder die Farbe der Zahl, sondern die Süßigkeit die bedient werden muss. Sind mehrere Süßigkeiten abgebildet, muss der Spieler vorgeben welche bedient werden muss. Bei den Karten mit mehreren Möglichkeiten, ergeben die gezeigten Süßigkeiten bzw. Zutaten eine andere Süßigkeit. So gibt es z.B. einen Liebesapfel und als Symbole die bedient werden müssen gibt es einen Apfel und ein Stück Karamell.
Kann ich diese Zutat/Süßigkeit nicht bedienen habe ich die Möglichkeit die -1 Karten zu spielen, diesem bringen demjenigen der den Stich macht einen Minuspunkt. Ansonsten bringt mir jeder gewonnen Stich einen Punkt und für jede gesammelte Lieblingssüßigkeit gibt es einen Extrapunkt. Die 13-Karte ist, wie ihr euch denken könnt, die Karte die alles schlägt und immer gespielt werden kann.
Am Ende der Runde notiert man von jedem die Punktzahl und fängt die nächste Runde neu an, also auch mit neuer Lieblingssüßigkeit. Vorher einigt man sich auf eine Gesamtpunktzahl die es zu erreichen gilt, hier geben die Macher zwei vor, welche relativ krumm sind, wieso erschließt sich mir nicht, aber ich denke dass kann jeder so halten wie er möchte. Bei einem Spiel zu dritt kam ich auf im Schnitt 8-10 Punkte je Spieler.
Best Candy on the Block erfindet das Rad auf keinen Fall neu, es ist ein relativ klassisches Stichspiel, aber die geheime Wahl der Lieblingssüßigkeit gibt es dem ganzen schon ein gewisses etwas, so auch dass viele Karten mehrere Dinge bedienen können. Ich kenn jetzt nicht jedes Stichspiel, so möchte ich nicht behaupten, dass es sowas noch gar nicht gibt, aber mir ist es bisher nicht untergekommen.
Mir hat es Spaß gemacht und ich würde immer mal wieder auf den Tisch. Best Candy on the Block ist bestens geeignet als Auftakt einer Spielrunde (am besten natürlich an Halloween) oder eben als Absacker.
Die Illustrationen sind dem Thema gerecht und für das Zielpublikum geeignet. Fans von Stichspielen sollten auf jeden Fall ein Blick riskieren, wer sonst solche Arte von Spielen nicht mag, wird auch daran kein Gefallen finden.
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Jonathan Barron)