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11.07.2018

Tilting at Windmills


Wer kennt sie nicht? Die Geschichte vom dürren Ritter Don Quijote und seinem Knappen Sancho Panza der unentwegt gegen Windmühlen kämpft, da er in ihnen furchteinflößende Riesen sieht. Mich persönlich hat diese Geschichte immer begeistert. Umso schöner fand ich dann, dass mit Tilting at Windmills sich endlich ein Spiel mal diesem Thema annimmt und es in ein kleines 2-Personenspiel packt. Klein trifft es dabei sogar ziemlich gut. Wir reden hier wirklich von Partien zwischen 15 und 20 Minuten. Die handliche Packung ist dabei bis zum Deckel voll mit Karten und zwei Meeples. Kein Platz für Luft. Das gefällt mir schon einmal gut. 

Was mir bei Tilting at Windmills auch extrem gut gefällt, ist das Artwork. Ich finde der dürre Ritter und sein etwas untersetzter Knappe sind mit viel Liebe gezeichnet. Auch die Windmühlen, Riesen und Spielbretter fügen sich nahtlos ein. Etwas unbefriedigend ist die Kartenqualität. Die sind nicht wirklich von der besten Qualität - zu dünn.


Kommen wir aber doch mal zum Spiel selbst. In Tilting at Windmills versuchen zwei Spieler jeweils mit Don Quijote siegpunktreiche Riesen zu bekämpfen, bzw. mit Sancho Panza ihn davon zu überzeugen, dass es doch nur Windmühlen sind (was ebenfalls Siegpunkte bringt - aber weniger). Das Spiel selbst wird dabei über Laufkarten mit den Werten 1-5 gesteuert, wobei jeder Karte entweder der Ritter oder sein Knappe zugeordnet ist. Gespielt wird in Runden, wobei Don Quijote zu Beginn einer jeden von neuem Anlauf nimmt und auf einen Riesen mit seiner Lanze zureitet. Sancho Panza steht jeweils auf der gegenübergesetzten Seite des Flusses und muss versuchen seinen Herrn aufzuhalten.

Beide Spieler spielen nun also abwechselnd Laufkarten und bewegen die entsprechende Figur auf dem Spielplan weiter in Richtung Mitte. Sobald ein Spieler mit seiner Karte es schafft die gegenübergesetzte Figur zu erreichen, erhält der Spieler als Belohnung die ausliegende Siegpunktkarte. Je nachdem wo auf der Karte dies geschieht, wird entweder die ausliegende Windmühle gewertet oder der ausliegende Riese, wobei bei diesem auch eine bestimmte Anzahl an Lanzen brechen (thematisch hat Don Quijote die Windmühle für einen Riesen gehalten und dadurch seine Lanze zerbrochen). Wenn entweder alle Riesen-/Windmühlenkarten gewertet wurden oder ein Spieler alle Lanzen zerbrochen hat, endet das Spiel und ein Spieler darf sich freuen.


Tilting at Windmills ist ein simples, schnelles Spiel. Die Taktik besteht hierbei darin die beiden Charaktere sich langsam annähern zu lassen, um dann mit der richtigen Karte den letzten Vorstoß zu machen. Die optimale Reichweite beträgt also demnach 5 Felder, da maximal Karten mit dem Wert 4 enthalten sind. Unter Umständen möchte man aber vielleicht garnicht den letzten Vorstoß machen, denn dass der Gegenspieler seine letzte Lanze zerbricht und somit verliert, ist ebenfalls eine valide Siegoption. Bei dieser Taktik muss man aber bedenken, dass der Zusammenstoß auf der richtigen Spielfeldseite erfolgen muss und nicht bloß eine Windmühle gewertet wird.

Tilting at Windmills macht Spaß. Das Thema wurde hier wirklich prima umgesetzt. Auf der einen Seite der Ritter Don Quijote, der permanent Riesen entdeckt und mit vollem Tempo auf sie zureitet, um dann seine Lanzen an den Windmühlen zu zerbrechen; und auf der anderen Seite sein Knappe Sancho Panza, der sein bestes versucht, um seinen Herren zur Vernunft zu bringen. Das Tempo, die Illusion und der Konflikt der Charaktere wird in einem so kleinen Spiel prima dargestellt.


Zugegeben sind die taktischen Optionen begrenzt. Nach wenigen Zügen hat man den Dreh raus und weiß, wie man die Charaktere platzieren sollte, aber das ist okay. Tilting at Windmills ist sicherlich kein Spiel, was man immer und immer wieder spielen will, aber es ist für das, was es bringt, für gelegentliche Spieleabende ein unterhaltsames Spiel mit tollem Thema und schnellem Einstieg.
Diverse Zusatzregeln wie das Erfüllen von Aufträgen und Spezialeffekte auf dem Spielbrett sollten bei jeder Partie von Tilting at Windmills direkt eingebaut werden, da sie dem Spiel noch die nötige Brise Abwechslung bringen und ebenso schnell erklärt und verstanden sind.

Was bleibt zu sagen? Tilting at Windmills ist unterhaltsam, schön und eine interessante Abwechslung unter den Kleinstspielen für 2-Personen. Wenn man es zu einem kleinen Preis auf einer Messe sieht, sollte man es in die Tasche packen.


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Tilting at Windmills von Csepi Balazs
Erschienen bei Cogitate Games
Für 2 Spieler in ca. 20 Minuten
Boardgamegeek Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Cogitate Games)