Als ich Smuggles n‘ Snuggles das erste Mal sah, dachte ich wahrscheinlich dasselbe wie ihr alle: Das sieht ja total nach Disney aus. Und wenn ihr das nicht dachtet, so werdet ihr mir sicherlich zustimmen, dass die putzigen Bären einen eigenen Disney Film verdient hätten. Nicht nur das Design sondern auch die verblassten Farben erinnern an einen Cartoon aus den 70ern und wecken Kindheitserinnerungen.
Umso erschrockener war ich als ich herausfand, dass die niedlichen Bärchen allesamt verfeindete Mafiosos sind und nur drauf und dran sich gegenseitig den Gar aus zu machen.
Dies tun sie indem sie schmuggeln (Smuggle) und kuscheln (Snuggle). Kuscheln ist dabei natürlich nur die nette Art zu sagen, dass sie sich gegenseitig die Rippen brechen. Das Schmuggeln und Kuscheln funktioniert wie folgt:
Ein Spieler stellt sich auf die Seite der Bärenmafia aus der Stadt und nimmt den Stapel mit den dunklen Karten, der andere Spieler wählt die Landbären und beide Spieler mischen ihre Karten.
Dann wird das Spielfeld gebildet, welches aus einem gedachten 3 x 5 Feld besteht. Dabei werden die ersten vier Bärenkarten, auf der jeweiligen Spielseite, verdeckt ausgelegt und die letzten vier Karten kommen oben drauf, sodass ein liegendes L, auf jeder Seite, gebildet wird, während die mittlere Reihe leer bleibt.
Nun geht das Spiel los. Abgesehen vom ersten Zug, darf der aktive Spieler, zwei seiner Bären bewegen. Diese können auf parallel und diagonal anliegende Felder gelegt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, welchen Wert die Bärenkarte hat. Jedes Kartendeck ist von eins bis acht durchnummeriert. Dabei gelten für die Zahlen folgende Regeln:
Kleine Bären (Zahlen) dürfen verbündete, große Bären als Brücke nutzen um auf ein leeres Feld oder einen noch kleineren, verfeindeten Bären zu springen. Sie werden also geschmuggelt und u.U. dürfen sie auch kuscheln. Das heißt, der Bär mit der Nummer 1, darf über alle verbündeten Bären hüpfen, der Bär mit der Nummer 8 kann niemals Hüpfen aber alle feindlichen Bären umarmen, die kleiner sind als er. Das Kuscheln funktioniert so, dass die größere Karte, die kleinere bedeckt und somit für den Besitzer der kleineren Karte unbrauchbar macht, bis sich die große Karte weiterbewegt.
Gewonnen hat derjenige, der die ersten drei Felder seines Gegners, alle mit seinen Bären belegt hat; sich also erfolgreich in die feindliche Familie einschmuggeln konnte.
Smuggles n‘ Snuggles ist ein Brett! Das liegt vor allem daran, dass es so ein sauberes Spieldesign ist, dass es auch als klassisches Brettspiel a lá Dame oder Schach durchgehen könnte. Es hat denselben Charme wie Onitama und passt perfekt in meine Lieblingskategorie: Leicht zu erlernen, schwer zu meistern. Wenn man das Spiel sieht, mag man kaum glauben, was für ein Monster sich hinter den insgesamt 16 Spielkarten verbirgt.
Und das ist ein weiterer, riesengroßer Pluspunkt: die Größe. Man könnte das Spiel in seinem Portemonnaie mit sich tragen und das kleine, große Spielerlebnis jederzeit auspacken.
Das Spiel ist immer wieder neu, da man immer wieder mit anderen Bären startet und wem das nicht reicht, kann die optionalen Bonus-Karten benutzen, die demjenigen der die Karte belegt, besondere Fähigkeiten geben.
Das Thema ist für mich kein wirklicher Kritikpunkt, denn irgendwie scheint es durch, und das obwohl es nur Zahlen sind. Dabei sind die Zahlen immer deutlich und klar erkennbar.
Wer Dame, Schach, Go oder auch Onitama etwas abgewinnen kann und gerne eine schnelle, strategische Runde mit seinem Rivalen austragen möchte, wird hier, so wie ich, glücklich!
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Smuggles n´ Snuggles von Jonathan Ahnert
Erscheint bei Kickstarter
Für 2 Spieler in ca. 15 Minuten
Kickstarter-Link
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Jonathan Ahnert)