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27.05.2018

The Mind


The Mind vom NSV ist derzeit in aller Munde. Klar, dass ich mir das Spiel auch mal anschauen muss. Ein paar Ähnlichkeiten weißt das kleine Kartenspiel zum bekannten The Game auf. Doch worum geht es genau?
„Werdet eins!“ heißt es auf der kleinen Schachtel geheimnisvoll. Zu Beginn einer jeden Spielrunde soll man sich daher mit seinen Spielpartnern „verbinden“ durch Handauflegen. Das Ganze ist aber kein verzweifelter Versuch eine thematische Hülle über ein simples Kartenspiel zu stülpen, sondern hat tatsächlich einen Sinn.

The Mind wird vollkooperativ gespielt. Gemeinsam versuchen wir diverse Level im Spiel zu bestehen. Jeder kleine Fehler wird dabei mit dem Abzug eines Lebens bestraft. Haben wir keins mehr, ist die Partie für uns gegessen und es geht von vorne los. Und lasst Euch sagen: Bei einer Partie bleibt es eigentlich nie bei The Mind.


Wie bestehen wir denn aber nun diese Level? The Mind besteht aus einem Kartenstapel mit nummerierten Karten von 1 bis 100. Bei jedem Level bekommt jeder Mitspieler die entsprechend passende Anzahl an Karten auf die Hand. Bei Level 1 ist das demzufolge genau eine Karte. Nun gilt es diese Karten in einer aufsteigenden Reihe kooperativ abzuspielen. Das Problem: Wir dürfen weder miteinander reden, noch dürfen wir uns irgendwelche Zeichen geben. Gerade letzteres sollte man vermeiden. 
Doch wie funktioniert das? Ganz einfach: Man muss sich synchronisieren. Habe ich beispielsweise eine 1 auf der Hand, dann sollte ich diese verdammt schnell auf den Tisch werfen. Habe ich dagegen eine 100, dann kann ich entspannt auf die anderen warten. Es geht um Timing, aber noch viel wichtiger darum die Mitspieler zu verstehen und zu wissen, wie sie ticken. Schaut mein Gegenüber verkrampft? Bleibt er cool? Was zum Henker bedeutet das?

Jeder Fehler wird, wie bereits eingangs erwähnt, mit dem Abzug eines Lebens bestraft. Beim Bestehen eines Levels winken ab und zu neue Leben, aber auch Wurfsterne. Letztgenannte helfen - sobald man sie einsetzt - dass jeder Spieler seine niedrigste Karte ohne Konsequenzen abwerfen darf. Das kann die ein oder andere festgefahrene Situation retten.


Wie fühlt sich denn nun eine Partie The Mind an? In aller erster Linie verblüffend wie man mit sehr einfachen Regeln ein solches Erlebnis schaffen kann. Das trifft es auch ganz gut. The Mind ist für mich eher Erlebnis als Spiel. Es geht darum sich auf seine Gegenüber einzulassen, sich mit ihm zu synchronisieren und zu verstehen wie er tickt. Wie lang wartet er, wenn er eine mittelhohe Karte hat, bevor er sie abwirft? Ist er generell eher ein langsamer Abwerfen oder ein schneller? The Mind hat eine hohe Lernkurve im Bezug auf die Mitspieler. Die ersten Partien werden fast immer ziemlich schnell in den Sand gesetzt. Mit zunehmenden Partien entwickelt sich aber schnell ein Gespür für die Partner.

Klar, eine gehörige Menge Glück ist dennoch vorhanden. Ziehen beispielsweise im Zweipersonenspiel im ersten Level die beiden Spieler die Karten 55 und 56, dann ist es wohl eher Glück als Können, wenn die Karten in der richtigen Reihenfolge abgeworfen werden.


Materialtechnisch könnte man natürlich anprangern, dass die Karten hätten schöner gestaltet sein können. Denn diese wirken schon recht langweilig. Außerdem muss man natürlich bei einem solchen Spiel aufpassen, dass einzelne Karten nicht vom Spielen markiert werden, das heißt Eselsohren vom Mischen oder dergleichen bekommen. Beim super günstigen Preis lohnt sich dann aber vielmehr ein komplett neues Exemplar zu kaufen, als Geld in Kartenhüllen zu stecken.

Zusammenfassend ist The Mind für mich persönlich ein schönes Spielerlebnis, das man durchaus in allen Spielrunden als Absacker auf den Tisch bringen kann und bisher auch in jeder Spielrunde gezündet hat.

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The Mind von Wolfgang Warsch
Erschienen beim NSV
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier NSV)