Ein neues Konzept der Exit-Spiele vom Kosmos-Verlag? Das muss ich ausprobieren! Der Untertitel „Der Jugendkrimi“ warnte mich schon vor, und ich muss gestehen, dass ich wohl kein Exit-Buch-Fan werde.
Der Inhalt: Das Buch von Anna Maybach wurde mit den gewohnt guten Rätseln von Inka und Markus Brand gespickt. Es geht um die Schüler Luca, Ben und Mina, die im Schulkeller eingesperrt sind und denen der Leser per Rätsel dabei helfen soll, zu entkommen. Nebenher versuchen wir noch gemeinsam einen weiteren Fall zu lösen, denn vor einiger Zeit gab es einen spektakulären Überfall in der Schule, bei dem knapp 40.000 Euro erbeutet worden.
Das Konzept: Das 142-seitige Buch wird unterbrochen von zehn Rätseln. Diese sollen mit einem Begleitheft, dem so genannten Codex und einem Schieber (der „Decodierklappe“) gelöst werden. Hier wird mit drei farblichen Streifen der Code eingegeben. Die Streifen ergeben dann eine neue dreistellige Zahl mit drei Symbolen, die zum Beginn des nächsten Kapitels führen. Stimmen die Symbole nicht mit denen auf der Seite überein, war die Lösung falsch. Wer beim Rätseln gar nicht weiterkommt, kann am Buchende pro Rätsel je drei Sterne freirubbeln, um Lösungshilfen zu bekommen. Nach Abschluss aller Rätsel können die zu Hilfe genommenen Sterne noch gezählt werden, um zu erfahren, wie gut man war.
Die Vorgehensweise: Ich probierte zunächst aus, ob sich die Rätsel in meiner gewohnten Exit-Spielgruppe lösen lassen. Schnell stellte ich fest, dass die Kapitel zwischen den zehn Rätseln deutlich zu lang waren, um sie laut zu lesen und dabei konzentriert zu bleiben – gerade weil der Weg bis zum ersten Rätsel sehr lang war. Die Rätsel selbst waren für uns erfahrene Spieler zu einfach – aber sie richten sich ja auch an Einsteiger.
Das Fazit: Das Buch ist mit genauso viel Liebe zum Detail gestaltet wie die Exit-Spiele von Kosmos. Die Geschichte ist spannend und liest sich gut, die Charaktere sind sympathisch. Die einzelnen Rätsel sind durchdacht und für die Zielgruppe Jugendliche sowie für Exit-Einsteiger gut geeignet. Das Buch kann aus meiner Sicht tatsächlich nur von einer einzelnen Person gerätselt werden – und wegen der teilweise sehr langen Kapitel braucht man dafür richtig viel Zeit. Mich hat dabei gestört, dass ich nicht einschätzen konnte, wie weit ich im Buch schon war, weil die Kapitel eben nicht linear angeordnet sind – ich springe ja per Rätsellösung immer zum nächsten Kapitel. Das Rätselbuch ist nichts für zwischendurch, etwa für eine Bahnfahrt, da auch hier geschnitten und gefaltet werden muss. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass ein lesefreudiger Jugendlicher mit dem Rätselbuch durchaus Spaß haben könnte, wenn er gerne liest und gerne auch mal alleine rätselt.
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Erschienen bei Kosmos
Für 1 Spieler mit 144 Seiten
sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Kosmos)
Besucht auch gerne Carinas Hauptprojekt Coffee to stay - ein sehr interessanter Blog mit Geschichten, die eine Tasse Kaffee dauern.
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