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22.11.2017

Pocket Ops


Willkommen zur Hosentaschenreview eines Hosentaschenspiels. Dabei passt Pocket Ops ja garnicht in eben jene. Eher in eine Manteltasche. Es ist aber dennoch eines dieser Spiele, die man "mal eben dabei hat". Auf der Arbeit für die Mittagspause, in der Kneipe, im Flugzeug, im Wartezimmer. Schnell erklärt und schnell gespielt ist die Devise. Doch macht das Ganze auch Spaß?

Pocket Ops basiert auf einem uralten Spielprinzip - nämlich Tic Tac Toe. Doch bitte jetzt nicht wegschalten. Es gibt nämlich einen kleinen Twist! In Pocket Ops übernehmen wir die Kommandos von zwei rivalisierenden Agententeams, die in das Hauptquartier einer Verbrecherorganisation eingebrochen ist und dort versucht als erstes das sogenannte Doomsday Device zu entwenden und damit die Menschheit vor dem Exodus zu bewahren. Wie gelingt uns das? Natürlich damit, dass wir in maximal drei Spielrunden exakt zweimal drei unserer Agenten auf dem 3x3 Felder-Hauptquartier in orthogonaler oder diagonaler Linie platzieren. Tic Tac Toe mit Best of Three eben. Das Prinzip ist bekannt und nun wirklich in wenigen Minuten erklärt.


Doch was ist der gewisse Twist? In Pocket Ops habe ich einerseits als passiver Spieler die Möglichkeit geheim auf das Feld zu tippen, welches mein Gegenüber belegen möchte. Stimmt meine Vermutung, muss der platzierte Agent das Feld wieder verlassen. Das ist unter Umständen ziemlich ärgerlich und kann zu einem schnellen Ende führen. Es sorgt aber auch für ein gewisses Bluffelement. Was denkt wohl mein Gegenüber? Offensichtliche Züge werden dann vielleicht doch nicht durchgeführt. Oder eben gerade doch? Ihr versteht vermutlich, worauf es hinausläuft.

Die zweite Besonderheit bei Pocket Ops sind die Spezialagenten. Zu Beginn einer Partie erhält man aus den 8 unterschiedlichen zufällig zwei und wählt davon einen geheim aus. Dieser Agent verfügt natürlich über gewisse Fähigkeiten. Der Hacker erlaubt es jeden Zug auf zwei Orte zu tippen, auf welchen der Gegenüber platzieren könnte, die Assassine erledigt mal eben einen Agenten des anderen Teams etc. Dabei fühlen sich alle Spezialagenten nicht unbedingt gleich einfach zu spielen an. Manche erfordern schon etwas Vorausplanung, um sie zielsicher und effizient einzusetzen. Während manche sehr mächtig ohne große Planung erscheinen. Sei´s drum.


Pocket Ops ist in der Tat ein Hosentaschenspiel. Das Thema ist zwar austauschbar, hat mir aber erstaunlicherweise sehr gut bei dieser Mechanik gefallen. Gerade der Aspekt des geheimen Tipps der Orte, auf die mein Gegenüber aus ist, hat etwas von Agenten, die sich gegenseitig ausspionieren und belauern. Auch die Spezialfähigkeiten der Agenten sind thematisch stimmig.
Spielerisch haben wir es hier natürlich nicht mit der ganz großen Nummer zu tun. Wer sich ein solches Spiel jedoch zulegt, der rechnet vermutlich auch nicht damit. Viel mehr ist es eben ein Spiel für unterwegs. Und dafür tut es eben genau das, was es tun muss: Es ist super schnell erklärt (da bekannter Grundmechanismus) und unterhält für eine kurze Zeit, in welcher man ansonsten vermutlich das Smartphone gezückt hätte.

Die Entscheidungen, die man in der kurzen Zeit jedoch treffen muss, sind durchaus interessant. Es ist eben kein klassisches Tic Tac Toe, bei welchem mit ziemlicher Sicherheit stets ein Unentschieden herauskommt. Das Bluffelement ist nett und sorgt eben genau in dieser kurzen Zeit für Emotionen. Für mich eine gute Hosentaschenalternative.

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Pocket Ops von Brandon Beran
Erschienen bei Grand Gamers Guild
Für 2 Spieler in ca. 10 Minuten

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Grand Gamers Guild)