Heute gibts eine Gastrezension von unserem Miniaturenspiel-Fetischisten Carsten. Feuer frei!
Ich mache es kurz: Ich bin ein Fan der TV Serie “The Walking Dead” und war mir bewusst, dass es sich bei dem von Mantic veröffentlichten Spiel um eine Adaption der klassischen Comic Serie handelt. Dies war mir jedoch egal, da die Thematik identisch und bis auf wenige Ausnahmen die vorhandenen Charaktere die gleichen sind.
Ich mache es kurz: Ich bin ein Fan der TV Serie “The Walking Dead” und war mir bewusst, dass es sich bei dem von Mantic veröffentlichten Spiel um eine Adaption der klassischen Comic Serie handelt. Dies war mir jedoch egal, da die Thematik identisch und bis auf wenige Ausnahmen die vorhandenen Charaktere die gleichen sind.
Im Vorfeld habe ich zwei Freunde gefragt ob sie Interesse daran hätten das Spiel mit mir zusammen zu testen und für die BoardgameMonkeys eine Rezension zu schreiben. Zustimmung, Termin fix gemacht und angezockt.
Oberflächlicher erster Eindruck zu dem Tabletop Spiel ist einstimmig gut. Die Verpackung kommt hochwertig daher. Auch der Inhalt, angefangen bei den Miniaturen ist durchweg positiv bewertet worden. Die Miniaturen sind detailliert und müssen nicht zusammengebaut werden, was als großes Plus auf der Haben-Seite verbucht wird. Man kann sie jedoch nach eigenem Können und Geschmack bemalen, was aber hier nicht Thema sein soll. Im Inneren der gut sortierten Box findet Ihr sechs Survivor (Rick, Carl, Derek, Patrick, Liam und Sandra) sowie 12 Walker (Zombies). Alle anderen Komponenten sind ebenfalls hochwertig im Material. Ihr findet keine dünnen Papp-Tokens sondern recht dickes Material, was auch sehr ansprechend gestaltet wurde. Zusätzlich gibt es eine „Einsteiger-Anleitung“ mit einem geführten Spiel zum Einstieg um die ersten Regeln und Mechanismen des Spiels kennenzulernen. Und last not least ein umfängliches Regelwerk. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass das Spiel bzw. das Regelwerk in Englisch abgefasst sind und daher Sprachkenntnisse oder ein Wörterbuch durchaus erforderlich sind. Aber davon gehen wir an dieser Stelle einfach mal aus. Lediglich das Spielfeld besteht aus einfachem Posterpapier und ist nur einseitig bedruckt. Man hätte hier durchaus einen Mehrwert bieten können, wenn man die Rückseite ebenfalls mit einem tollen Szenario ausgestattet hätte. Aber sei´s drum.
Zusammenfassend ist der erste Eindruck sehr stark und hat die Vorfreude nur noch höher werden lassen. Schauen wir also ob Mantic diese Vorschuss-Lorbeeren auch rechtfertigen kann?!
Wir drei haben kurzum beschlossen, dass einer den „Erklär-Bär“ macht und die anderen beiden dann das Spiel spielen. Die Taktik sollte sich als bedingt brauchbar herausstellen, jedoch barg sie in diesem Fall auch geringe und hätten wir es besser gewusst, abstellbare Mängel. Diese kann man Mantic jedoch nicht zuschreiben und sind daher kein wirklicher Kritikpunkt. Im eigenen Interesse sollte man sich daran halten nur den „Einsteiger-Guide“ zu nutzen und während diesem Kennenlernen darauf verzichten sich ergebende Fragen aus dem umfänglichen Regelwerk nachzuschlagen. Dies führt unweigerlich zu Unklarheiten, da hier ein sehr viel komplexeres Regularium gegeben ist. Man sollte sich an das alte Sprichwort: Wie die Klös´ gegessen werden! Eins nach dem anderen halten!
Ferner sollte der „Erklär-Bär“ unbedingt im Vorfeld das Regelwerk gelesen haben, was dem Spielfluss und den doch vielen Nachfragen sehr entgegen kommt. Da das ganze Regelwerk einigen Content hat solltet Ihr hier Zeit einplanen.
Zu den entsprechenden Mini´s bekommt man Charakter-Karten auf denen die entsprechenden Fähigkeiten, Lebenspunkte, das Inventar (welches man sammeln kann) und die zu verwendenden Würfel aufgezeigt werden. Alles sehr gut dargestellt.
Wie im wirklichen Leben ist es von entscheidender Bedeutung, wieviel Aufsehen man erregt. Bewegt man sich langsam oder rennt man und verursacht dabei Geräusche. Werden Schusswaffen benutzt oder nicht. All dies hat Auswirkungen auf den Terror-Level, welcher durch ein Rad mit integriertem Zeiger dargestellt wird. Hieran kann man ebenfalls das Fortschreiten des Spiel erkennen. Eine volle Umdrehung und das Spiel ist zu Ende.
Die Survivor oder Überlenden finden in verschiedenen Markern diversen Loot, welcher z. B. aus Waffen oder Verbandsmaterial besteht. Nützlich sind die meisten. Es kann jedoch auch vorkommen, dass zwischen den einzelnen Mülltonnen, Boxen oder was auch immer ein Zombie schlummert und Euch angreift.
Kommen wir noch mal zu den verschiedenen Spielmodi. Man kann hier Szenarien nachspielen oder einfach zwei Parteien gegeneinander antreten lassen. Hier hat jeder Charakter einen bestimmten Punktewert. Man vereinbart ein maximalen Punktewert, sucht sich Mini´s aus und auf geht die wilde Prügelei.
Kommen wir mal zum Fazit nach dem ersten Anzocken. Die Komponenten sind umfassend stark gestaltet. Der Hersteller bietet hier jedoch diverse Erweiterung und Scenario-Booster an. Dies verleiht dem Spiel sicherlich mehr Tiefe und Atmosphäre, wenn die Hindernisse und dergleichen eben dreidimensional sind. Ebenfalls ist es nötig um mehr zu spielen die diversen Blister mit zusätzlichen Zombies und Überlebenden käuflich zu erwerben. Man merkt schnell, dass es auch in dieser postapokalyptischen Welt nichts umsonst gibt. Wie so häufig hängt der Spielspaß bei Tabletop-Spielen davon ab, wie sehr man sich selbst mit der Thematik identifizieren kann. Weiter natürlich, wie viel Barmittel ich bereit bin dem Hersteller für weiteren Content zur Verfügung zu stellen aber auch hier kann man sich auf dem zweiten Markt umsehen und vielleicht den ein oder anderen Euro sparen. Zumindest beim Szenario kann der findige sicherlich mit wenig Aufwand und geringen Investitionen selbst Hand anlegen und kreativ werden. Das Netz bietet diverse Anleitungen hierzu. Die Spieldauer wird vom Hersteller mit 30-60 Minuten angeben und sollte bei Kenntnis der Regeln auch ungefähr hinkommen. Schädlich ist es nicht, wenn man im Vorfeld solche Spiele schon einmal gespielt hat und zumindest dadurch einen gewissen Zugang hat.
Für Tabletop-Fans und Fans des Themas durchaus empfehlenswert. Für gelegentliche Spiele sollte man sich im Vorfeld die Preisstruktur des Herstellers ansehen um die diversen Erweiterungen zu kaufen. Ansonsten besteht natürlich die Gefahr, dass mit dieser Grundbox schnell Langeweile oder Eintönigkeit daher kommt.
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Für 1-2 Spieler in ca. 60 Minuten