Scheinbar habe ich die letzten Jahren unter einem Stein gelebt, denn Lost Cities wurde bereits 1999 veröffentlicht und erst letztens habe ich zum aller ersten Mal davon gehört, dann gespielt… und dann nochmal… und ein weiteres mal… und schon wieder… und noch mal… denn das Spiel ist der absolute Hammer! Nachdem meine Finger und die Spielkarten glühten, machte ich eine Pause und dachte mir: „Was, wenn es andere Untermstein-Bewohner gibt, die ebenfalls noch nie von Lost Cities gehört haben?“
Also ging auf unseren Blog und musste mit Entsetzen feststellen, dass Oli in einem Steinapartment hausiert, das „Andreas‘ Stein oder Nichtstein – Immobilienunternehmen“ gehört. Ergo: Keine Rezi zu Lost Cities! Also packte ich meinen virtuellen Stift und Papier und errette nun alle Mineralienbewohner:
Lost Cities ist ein reines Zweispieler Spiel, in dem es darum geht, Karten nach ihrem aufsteigenden Wert zu stapeln um so Punkte zu sammeln.
Zu Beginn erhält jeder Spieler acht Karten und ein Nachziehstapel wird gebildet. Zwischen den Spielern liegt ein kleines Spielbrett mit fünf verschiedenfarbigen Feldern: Blau, grün, rot, gelb und weiß. Diese Felder repräsentieren fünf verschieden Expeditionen.
Um eine Expedition zu starten, muss unter der jeweiligen Farbe, eine Karte der gleichen Farbe abgelegt werden. Die Karten haben dabei alle einen bestimmten Wert zwischen 2 und 10, der pro Kartenfarbe nur ein Mal vertreten ist. Wenn man eine neue Karte auf eine bereits ausgelegte plazieren möchte, muss der Wert der neuen Karte höher sein, als der der ausliegenden.
Zusätzlich können ganz am Anfang der Expedition Bonuskarten platziert werden, die je nach Anzahl den Punktwert verdoppeln, verdrei- oder sogar vervierfachen können. Jedoch können diese Bonuskarten auch die Expeditionskosten vervielfachen, wenn nicht genug Punkte pro Expedition gesammelt wurden. Denn jede begonnene Expedition kostet 20 Punkte. Diese Kosten müssen vom finalen Gesamtwert, aller Karten einer Expedition, zumindest abgedeckt werden, um keine Minuspunkte zu erhalten.
Daher muss darauf geachtet werden, welche Expedition man antreten möchte, um nicht zu verlieren. Nach dem Platzieren der Karte wird eine neue gezogen.
Neben dem Ausspielen von Karten, gibt es ebenfalls die Möglichkeit, Karten zu tauschen. Dazu legt man die unerwünschte Karte auf das passende Expeditionsfeld und kann dann entweder eine Karte vom Nachziehstapel, oder eine andere Karte, auf einem anderen Expeditionsfeld, an sich nehmen.
Hier liegt der Clou des Spiels: Alle abgelegten Karten, werden dem Gegenüber zugänglich gemacht und zwingen einen so, ganz genau darauf zu achten, welche Expedition der Gegner gestartet hat und welche Expeditionen sich für ihn lohnen.
Behält man für den Gegner wichtige Karten auf der Hand und hindert sich selbst am voranschreiten, oder spielt man auf gut Glück und hofft die richtigen Karten zu ziehen? Oder einigt man sich mit dem Gegenüber sogar auf einen Tausch?
Am Spielende, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist, werden die Gesamtpunkte mit den Expeditionskosten verrechnet, und das Ergebnis, ob positiv oder negativ, u.U. mit dem Bonus multipliziert. So gewinnt am Ende derjenige mit den meisten Punkten.
Was mir an Lost Cities am meisten gefällt, ist die Tatsache, dass das Spiel super einfach zu lernen ist und die Mechanik so simple, dass es jeder Spielen kann. Gleichzeitig bietet es eine so große Vielfalt an Optionen, dass man es in Anbetracht der Spielgröße – ein Kartenstapel und ein Spielbrett – kaum glauben mag.
Es ist super schnell: Karten mischen, austeilen, spielen und von vorne. Überhaupt keine Down Time! Die Illustrationen auf den Karten sind wunderschön und ergeben eine Art Daumenkino. Auf dem Papier klingt Lost Cities nicht sonderlich besonders, man muss das Spiel einfach gespielt haben, um seine Magie zu verstehen. Lost Cities ist ein Geniestreich sondergleichen.
Falls Ihr das Spiel, so wie ich, verpasst habt, dann holt es jetzt nach, SOFORT!
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Für 2 Spieler in ca. 30 Minuten
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Lost Cities von Reiner Knizia
Erschienen bei KosmosFür 2 Spieler in ca. 30 Minuten
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