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21.05.2016

Piraten der 7 Weltmeere - Prima Piraten Packung


Die Zahl 7 hatte schon immer eine Sonderstellung in der Geschichte der Menschheit. Primzahl, christliches Symbol, Glücksbringer und und und. Aber auch in der Piratenwelt genießt die 7 eine Sonderstellung. Wie etwa bei den Piraten der 7 Weltmeere oder aber auch beim bekannten Piratenlied "15 Mann auf des toten Manns Kiste" (15 = 2x7+1). Ihr bemerkt sicherlich: Das ganze hat System!


Umso ominöser ist es dann also auch, dass beim Erstlingswerk des Berliner Verlages 2Geeks je Runde auch eine der 7 Rollen gewählt werden muss. Aber mal ganz von vorne.
In Piraten der 7 Weltmeere übernehmen wir die Rolle von beutesüchtigen Piraten. Wir plündern Handelsschiffe, laden unsere eignen bis zum Mast voll mit Waren und verticken diese dann an die kauffreudigen Händler in den Häfen für Siegpunkte. Siegpunkte sind in dem Fall aber wohl unser erbeutetes Diebesgut. Denn nur so macht es Sinn, dass sich unsere Flotte mit zunehmender Siegpunktanzahl häppchenweise auf einsamen Inseln in den verdienten Piratenruhestand begibt.


In jeder Runde wählen wir also reihum eine von 7 Rollen, der wir einen Besuch abstatten. Mal ist es der Händler, dem wir unsere Waren verkaufen, mal ist es der Kartograph, der uns schicke neue Karten anfertigt und mal ist es der Schamane, der die gesamte Piratenwelt mit einem Fluch belegt. Besonders interessant wird es aber beim Kapitän, hinter dem sich ein flottes kleines Minispiel versteckt. Hier geht es nämlich darum eine Handelsflotte zu überfallen - und zwar mit Würfeln, welche lustigerweise unsere Piratenschiffe simulieren. Hat dann schlussendlich jeder seine Flotte entsandt, werden sämtliche Würfel in den Spielkarton geworfen, der dann zur karibischen See mutiert. Die Handelsschiffe knallen sodann gleichstarke oder schwächere Piratenschiffe ab und alle Überlebenden Piraten erbeuten Waren. Verstanden? Ay, ay Kapitän! Wunderbar...
So schließt sich der kleine Wirtschaftskreislauf in Die Piraten der 7 Weltmeere. Kapitän bringt Waren, Händler kauft Waren an, Inselbewohnerin kontrolliert Hafenangebot. Das Mini-Wirschafts-system ist albtbekannt aus vielen anderen Spielen und funktioniert.


Die Piraten der 7 Weltmeere schippert so ein klein wenig zu Unrecht unter dem Spieleradar hindurch. Denn dahinter versteckt sich eigentlich ein pfiffiges und flottes Spiel mit liebevollen Komponenten und Mechanismen, die so gut zum Thema passen, wie Grog, 3-köpfige Affen und Wortduelle zur Piratenwelt (zumindest spätestens seit Monkey Island). Allein die Mitbenutzung der Spielepackung ist klasse und gut integriert. Das Minispiel für die Beutezüge schafft Abwechslung. Noch dazu fühlt es sich einfach klasse an, wenn man große Mengen an Würfeln in eine Schachtel werfen kann. Hach, Ihr merkt ich komme ins Schwärmen! Warum auch nicht? Die Piraten der 7 Weltmeere macht einfach Laune. Es nimmt das Piratenthema nicht allzu ernst und schafft dadurch eine gewisse Leichtigkeit - ohne aber dabei eine thematische Umsetzung der Mechanismen vermissen zu lassen. 
Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt aber beim Duell doch: Das Abmessen der Distanzen zwischen den einzelnen Schiffen kann unter Umständen etwas fummelig werden. Zwar hat das Spiel selbstverständlich ein erstklassiges Piratenlineal mit an Bord, aber so ein bisschen antiklimatisch wirkt es dann doch, wenn plötzlich die Lesebrille aufgesetzt werden muss, um zu schauen, ob jetzt grün oder rot versenkt wird.

Das war kurz und knackig, oder? Einseitig wars irgendwie auch. Was soll´s. Die Piraten der 7 Weltmeere ist einfach gut. Aus, Ende, Arrrrr! (ich hatte das Gefühl, dass eine Rezension ohne typischen Piratengeräusche irgendwie unthematisch wäre).


Piraten der 7 Weltmeere von Oleksandr Nevskiy und Oleg Sidorenko 
Erschienen bei 2Geeks
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 60 Minuten
Boardgamegeek-Link

Vielen Dank an 2Geeks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier 2Geeks)