____________________________________________________________________
Erschienen bei Schmidt Spiele
http-equiv = "content-language" content = "en" lang = de; lang=de;
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
Kronologic aus dem Hause Pegasus ist eine Deduktionsspielreihe mit aktuell bereits drei Titeln, welche sich an Familien richtet und mit 1-4 Personen ab 10 Jahren spielbar ist. Für die Titel der Reihe sind auch bereits erste Erweiterungen angekündigt. An dieser Stelle wird das Spiel Kronologic - Paris 1920 besprochen. Setting ist, wie der Titel schon ahnen lässt, Paris im Jahre 1920. Genauer gesagt ermitteln wir an der Pariser Oper. Hier werden uns fünfzehn Fälle geboten, an denen wir unsere detektivischen Fähigkeiten miteinander messen können. Für jeden dieser Fälle sollte man etwa 30-45 Minuten Zeit einplanen. In der Schachtel von Kronologic finden sich hierfür drei kleine Boxen. Jeder dieser Boxen enthält ein Szenario. Beispielweise gilt es in Szenario 1 (Gift in feiner Gesellschaft) den Tod des Detektiv Denis aufzuklären und die folgenden Fragen zu beantworten:
In besagten Boxen befindet sich dann jeweils ein Heftchen sowie ein Satz Karten. Jedes Szenario gliedert sich in fünf Fälle, welche das Szenario jeweils mit ansteigender Schwierigkeit variieren und natürlich auch von der zu ermittelnden Falllösung her anders ausgehen. So findet man in den Heftchen eine kurze allgemeine, thematische Einleitung plus Szenarioregeln und dann für jeden einzelnen Fall eine Ausgangssituation sowie eine Auflösung samt kurzen Flavortext. Bei den Karten findet man jeweils sechs Ortskarten für jeden Fall. Bei diesen darf man auf keinen Fall die Vorderseite anschauen.
Kronologic ist nämlich ein Spiel, welches mit Lochkarten arbeitet. Neben den Fall-/Ortskarten gibt es zwei weitere Sätze Karten bzw. vielmehr Lochplättchen. Zum einen sechs Plättchen für Personen und dann noch sechs Plättchen für Zeitpunkte. Diese Lochplättchen kommen in allen Fällen und Szenarien zum Einsatz. Weiterhin gehören dann zum Spielmaterial noch ein kleiner Spielplan, Sichtschirme, Bleistifte und Ermittlungsbögen. Der Spielplan hat eher atmosphärische Daseinsgründe. Auf ihm findet keinerlei Spielhandlung statt. Er dient eher der Orientierung beim Nachvollziehen der Bewegung der sechs Verdächtigen Personen in den sechs Räumen der Oper zu sechs verschiedenen Zeitpunkten. Viel wichtiger ist hingegen der Ermittlungsbogen. Auf diesem versuchen wir die Bewegungen und Aufenthaltsorte der sechs Verdächtigen nachzuhalten. Der Emittlungsbogen bildet hierfür sechsmal die Oper mit ihren sechs Räumen zu den sechs verschiedenen Zeitpunkten ab. Weiterhin gibt es dann noch eine Zeile in der man neben den Piktogrammen der Verdächtigen notieren kann wie oft sie jeweils in einem Ort gewesen sind.
Der Spielablauf bei Kronologic ist sehr einfach. Man entscheidet sich für eine der sechs Ortskarten und kombiniert diese danach mit einem der zwölf Lochplättchen und erfährt dadurch entweder etwas zu einer Person in Kombination mit dem Ort oder zu einem Zeitpunkt in Kombination mit dem Ort. Die erhaltenen Informationen gliedern sich dabei in eine private und in eine öffentliche Information. Kombiniert man bspw. im ersten Fall die Abenteuerin mit dem Musiksaal, so erfährt man, dass diese zum Zeitpunkt 3 an diesem Ort war. Dies notiert man sich geheim auf dem Ermittlungsbogen, welchem man hinter dem Sichtschirm verbirgt. Weiterhin erhält man noch eine öffentliche Information. In diesem Fall erfahren wir, dass die Abenteurerin insgesamt dreimal im Musiksaal war. Dies müssen wir auch allen anderen Mitspielenden mitteilen. Nach uns ist dann die nächste Person im Uhrzeigersinn am Zug und führt ebenfalls eine Ermittlung durch. Alle Erkenntnisse, welche wir auf diese Weise gewinnen notieren wir auf dem Ermittlungsbogen und kombinieren sie mit den Hinweisen, welche wir zum Spielstart bekommen haben. Das Spiel endet sobald eine Person die richtige Lösung benennen kann. Hierfür ist diese aufzuschreiben und dann mit dem Lösungsheft zu vergleichen. Liegt die Person korrekt, so hat sie gewonnen. Andernfalls scheidet sie aus und alle anderen ermitteln weiter. Lösen kann man auch im Zug eines Mitspielenden. Kommen zwei Spielende gleichzeitig zu Lösung, so teilen sie sich den Sieg. Kronologic - Paris 1920 ist auch als Solospiel mit fast den gleichen Regeln spielbar. Hier zählt man mit wie oft man bis zur Lösung des Falles ermitteln musste und liest dann den Spielerfolg in einer Tabelle ab.
Ich bin was Kronologic - Paris 1920 angeht ein wenig zwiegespalten. Mechanisch funktioniert das Spiel einwandfrei. In vielerlei Hinsicht ist es auch ansprechend gestaltet. Trotzdem bin ich persönlich nicht so richtig damit warm geworden. Vielleicht liegt es daran, dass das Ganze schon sehr abstrakt ist. Man bewegt ja keine Figuren auf dem Brett. Es verändert sich auch nichts im Spielverlauf. Im Grunde geht es bei Kronologic darum ein Rätsel um die Wette zu lösen. Ein wenig gestört hat mich auch, dass im Laufe der weiteren Fälle auch nicht wirklich neue Spielelemente oder Mechaniken dazu kommen. Die Rätsel werden einfach nur schwerer. Man startet mit mehr Unbekannten oder man muss mehr Bewegungen und Begegnungen nachvollziehen um zur Lösung zu kommen. Das ist wahrscheinlich fein, wenn man die Grundprämisse liebt. Dann wird das Spiel einfach immer schwerer und man wächst mit den Herausforderungen. Mir persönlich ist das Befragen und möglichst geschickt notieren jedoch nicht Spiel genug. Man hätte es den Ermittelnden hierbei vielleicht auch noch etwas einfacher machen können, wenn man die Ermittlungsbögen noch detailierter gestaltet hätte. Bspw. hätte man in jeden Raum ein Icon für jeden Verdächtigen setzten können, welches man durchstreicht oder einkreist - je nachdem ob die Person im Raum war. So muss man das selbst irgendwie notieren. Dies wird leicht unübersichtlich. Die Herausforderung ist somit nicht nur aus den Informationen Schlüsse zu ziehen und bspw. abzuleiten, dass jemand zu bestimmten Zeiten nicht an irgendeinem Ort gewesen sein kann.. Nein, eine fast größere Herausforderung stellt es dar den Wust an erhaltenen Informationen so darzustellen, dass man sie irgendwie verarbeiten und etwas daraus ableiten kann. Darüberhinaus bin ich auch nicht ganz glücklich mit der thematischen Einbettung des Spieles. Die Szenarientexte und Auflösungen sind super kurz gehalten. Dadurch, dass über die fünf Fälle der Szenarios die Auflösung auch jeweils variiert wird, gibt es auch keine Gesamtgeschichte und etwas von Beliebigkeit kommt auf. Man könnte sich auch gut vorstellen einfach nur farbige Pöppel gedanklich durch die Räume zu bewegen. Der Übersichtlichkeit halber hat jeder Raum der Oper ein Piktogramm zugewiesen bekommen. Dieses findet sich auf den Emittlungsbögen, den Ortskarten und dem Spielbrett. In Kombination von Ermittlungsbögen und Ortskarten funktioniert dies gut. Meines Ermessens sorgt aber leider gerade das Spielbrett dann für Verwirrung. Eigentlich soll es das Spiel ja plastischer und anschaulicher machen. Leider passen die Piktogramme meiner Meinung nach aber nur leidlich zu den Zeichungen des Spielplanes. Vielleicht lässt man ihn also besser einfach gleich in der Schachtel liegen.
Kronologic - Paris 1920 ist ein Deduktionspiel, welches durch sehr einfache Spielregeln und überschaubare Spielzeit besticht. Es lässt sich auch gut mit Gelegenheitsspieler*innen auf den Tisch bringen. Die Regeln sind auch schon Grundschulkindern zu vermitteln. Die eigentliche Ermittlungsarbeit sollte den meisten Kindern aber wohl zu trocken sein. Dies wird wohl auch für viele andere Spieler*innen zutreffen. Denn auch wenn es bunt verpackt ist, ist Kronologic ein eher abstraktes Spiel für Knobler*innen. Man sollte wirklich Spaß am Rätseln und Kombinieren haben um an Kronologic Freude zu finden. Interssant kann der Titel auch für Freunde von Soloknobeleien sein. Mit seinen fünfzehn Fällen bietet das Spiel einiges an Beschäftigung, auch wenn man die Fälle eigentlich nur einmal spielen kann - zumindest bis das Gedächtnis einen im Stich lässt. Ich selbst habe nur den Titel Kronologic - Paris 1920 gespielt. Durch das "more of the same", nur schwieriger des Spieles steigert man sich ja mit der Zeit. Ich vermute deshalb, dass es für Gruppen, welche einen Titel der drei Grundspiele der Reihe durchhaben wenig Sinn macht noch ein anderes der Grundspiele zu kaufen. Man würde ja wieder sehr einfach starten. Wahrscheinlich ist man dann mit der angekündigten Erweiterung besser beraten und sollte sich schon im Vorfeld überlegen ob man vom Setting her Paris 1920, Cuzko 1450 oder Babylon 2500 präferiert.
________
Kronologic - Paris 1920
Autor: Fabien Gridel und Yoann Levet
Erschienen
bei Pegasus
Für 1-4 Spieler*innen ab 10 Jahren.
Spieldauer etwa 30-45 Minuten
Assoziationen zum Anfassen: Dream Catcher nimmt das bekannte Konzept von Spielen wie Dixit und transformiert es vom Seh- in den Tastsinn. Wie gut funktioniert diese spannende Idee als Spiel?
Dream Catcher ist ein kooperatives Assoziationsspiel von Mihail Rozanov für 2-6 Spieler*innen ab acht Jahren und dauert circa 30 Minuten.
Zugegeben: In der Welt der Assoziationsspiele sind wir, was Design angeht, definitiv verwöhnt. Viele Karten aus Spielen der Dixit- oder Mysterium-Reihe könnten wegen ihrer wunderschönen Illustrationen locker als Kunstwerke an Wänden hängen – die vielen Dixit-Puzzle zeigen, wie beliebt die Bilder im Spiel sind.
Auch bei Dream Catcher gibt es jetzt zahlreiche ähnlich anmutender Karten, die es zu erraten gilt. An die Genialität der großen Titel kommen diese aber größtenteils nicht heran. Kreativ sind die Motive definitiv, umwerfend designt aber leider nicht – Ausnahmen bestätigen die Regel.
Neben diesen Bildkarten befinden sich in der Box über 60 „Tast“-Karten, die verschiedene Symbole mit erhabener Struktur abbilden – beispielsweise Herzen, Häuser oder auch reine geometrische Figuren. Zuletzt findet ihr einige Wolken-Plättchen in der Box.
Bei Dream Catcher versucht eine schlafende Person anderen von ihren Träumen zu erzählen. Dafür liegen verschiedene Bilder in der Mitte aus und die Person hat die Aufgabe, die anderen Mitspieler*innen auf das richtige Bild hinzuweisen.
So weit, so Mysterium. Anstatt jetzt aber durch weitere Bildkarten die richtigen Assoziationen am Tisch hervorzurufen, teilt die träumende Person die Tastkarten aus – je eine an alle teilnehmenden Person (wenn sie genügend passende Tastkarten auf der Hand hat).
Gemeinsam versuchen die Ratenden nun anhand der Tastkarten (die sie natürlich mit der erhabenen Seite nach unten halten) herauszufinden, welches Bild erraten werden soll. Dafür müssen sie also im ersten Schritt herausfinden, welche Symbole und Formen auf ihren Karten zu sehen sind und sie im zweiten Schritt dem passenden Bild zuordnen.
Ihr spielt dabei über neun Runden, also neun Träume, und versucht als Team möglichst viele der Karten zu erkennen, um gewisse Level zu erreichen.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass das hier ein Auto ist!“ – „Lass mich mal! Nee, ich glaube, das ist ein Smilie!“ Solche Gespräche finden bei Dream Catcher sehr häufig am Tisch statt. Selbst die einfachsten Symbole werden hier zur echten Herausforderung, was wahlweise zu Fragezeichen/Lachen/Verzweiflung führen kann.
Die grundsätzliche Idee hinter Dream Catcher ist damit interessant und innovativ – das gemeinsame Rätseln bringt auf jeden Fall eine völlig neue Diskussionsebene in die Welt der Assoziationsspiele. Neben dem eingangs erwähnten Punktabzug für das Design gibt es aber auch noch einen weiteren kleinen Makel:
Die Spieldauer ist zwar nur mit 30 Minuten anagegeben, jedoch ist in der Box keine Sanduhr enthalten und auch von keinem Timer pro Runde die Rede. Durch das unbekannte Terrain des Tastens kann sich eine Runde aber gut in die Länge ziehen, wenn man die Symbole einfach nicht erkennen möchte.
Empfehlung: Spielt mit einer Sanduhr und bringt mehr Dynamik an den Tisch.
Damit ist Dream Catcher für Fans des Genres auf jeden Fall einen Test wert. Besonders spannend wäre das Spiel sicher in einer Besetzung von Menschen mit und ohne Sehbehinderung, die durch gemeinsamen Austausch zum Ziel kommen. Egal ob für Kids oder kleine Partys – hier bekommt ihr innovative Abwechslung für eure Party-Spiel-Sammlung.
____________________________________________
Dream Catcher von Mihail Rozanov
Erschienen bei Hobbyworld
Für 2-6 Spieler in 30 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek-Link
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Hobbyworld)
*es handelt sich um einen Affiliate-Link. Für Euch entstehen keine weiteren Kosten. Wir erhalten eine Provision.