Der kleine amerikanische Verlag Red Raven Games brachte bereits mit Empires of the Void und Eight Minute Empire zwei interessante und wunderschön illustrierte Titel heraus. Mit City of Iron wird man in die Welt der Augenklappen, Schweine und Frösche geworfen. Ryan Laukat soll ja laut eigener Aussage gerne diese Rassen in seine Projekte einbauen. Taugt das Spiel auch etwas?
Spielverlauf und Spielziel
In City of Iron übernehmen 2-4 Spieler die Kontrolle über unterschiedliche Rassen und versuchen durch die Übernahme neutraler und gegnerischer Städte, sowie den Ausbau der eigenen mit unterschiedlichsten Gebäuden die Mehrheit bei möglichst vielen unterschiedlichen im Spiel enthaltenen Ressourcen zu erhalten. Wer am Ende der insgesamt drei Wertungsrunden die meisten Siegpunkte durch Ressourcenhoheit erlangen konnte, hat Schwein gehabt und gewinnt.
City of Iron besteht dabei aus drei Hauptmechanismen, welche das Spiel antreiben und miteinander verzahnt sind. Das eigene Volk besteht in Form von zwei Decks: Einem militärischen und einem zivilen Deck, mit deren Hilfe man das weitere Vorgehen im Spiel definiert und seine eigenen, auf drei pro Runde limitierten, Aktionen steuert. Neue Karten für das anfangs noch aus jeweils zwei Karten bestehende Deck werden am Ende jeder Runde aus seinem privaten Reservedeck hinzugekauft. Wichtig, einzigartig und deshalb zu beachten ist hierbei, dass bei der Kartenablage nach Nutzung die Reihenfolge der Ablage selbst bestimmt werden kann, denn nach Erschöpfung des Nachziehstapels, wird der Ablagestapel nicht gemischt, sondern einfach umgedreht. Die zuerst abgelegte, wird dadurch die zuerst zu ziehende Karte.
Um die Ressourcenmehrheit auf einem Typ zu erlangen, müssen Gebäude aus der gemeinsamen Ablage gebaut werden, sowie neue Länder entdeckt, um wieder neue fortschrittlichere Arten von Gebäuden bauen zu können.
Das eigene Einkommen besteht aus zwei unterschiedlichen im Spiel enthaltenen Ressourcen: Wissen und Geld. Dieses verbessert man ebenfalls durch Gebäude oder Kartenaktionen und wird für den Kauf von Gebäuden und neuen Deckkarten benötigt.
Resume
City of Iron ist das Ergebnis eines im Oktober 2012 erfolgreich beendeten Kickstarterprojektes. Die Qualität der gesamten Komponenten ist überragend. Ryan Laukat schafft es zudem in seinen Spielen stets einen ganz eigenen grafischen Stil mit einzubringen, der eine geheimnisvolle und zugleich irgendwie märchehaftige Atmosphäre schafft. Lediglich das fehlende Inlay in der Packung ist ein minimaler Wehrmutstropfen, über welchen man aber schnell mit entsprechenden günstigen Sortierboxen hinwegkommt.
Spielerisch betrachtet bietet City of Iron eine bisher einzigartige, interessante und witzige Abänderung eines Deckbaumechanismus. Durch das fehlende Mischen des Ablagestapels und der selbstbestimmten Ablage der genutzten Karte und der damit einhergehenden Kontrolle über den Nachziehstapel, entstehen taktische und strategische Finessen, welche das Thema Deckbau frisch und peppig erscheinen lassen.
Kombiniert wird das Ganze mit einem permanenten Zwist in der eigenen Entscheidung, welche neuen Karten man in seine Decks einkaufen möchte und wie viele davon. Eigentlich sind alle Karten interessant und hilfreich, jedoch fehlen die dorthin investierten Ressourcen in der kommenden Runde beim Kauf von wertvollen Gebäuden und führen zwangsläufig in dieser Runde zu einer temporären Niederlage im Kampf um die Siegpunkte.
Durch die offene Auslage der Gebäudekarten entsteht zudem ein stetiges Ringen um die Zugreihenfolge, um eines der begehrten Gebäude sicher errichten zu können.
Das Thema von City of Iron wirkt zwar ansprechend, ist aber im Spiel nicht weiter verwurzelt und austauschbar. Betrachtet man das Spiel losgelöst von seiner Grafik, bleibt es ein Mehrheitenspiel. Eine thematischere Umsetzung auf die Mechanismen selbst wäre zwar wünschenswert, ist aber nicht weiter zu bemängeln. Fakt ist jedoch, dass sich City of Iron von seiner Aufmachung (Cover, Matarialien, Grafiken) als thematisches Spiel darstellt, aber beim Spielen sich als klassisches Eurospiel entpuppt.
Die optional hinzufügbaren Rassen sind altbekannte Gesichter in der grafischen Spielumsetzung Laukats. Vorallem der Frosch scheint es dem Designer angetan zu haben und eine langhaarige Frau mit schmalem Gesicht. Diese geben den Spielern unterschiedliche Identitäten und einzigartige Deckkarten zum Kauf, sowie Spezialfähigkeiten (an einer Erweiterung mit mehr Spezialkarten zur besseren Unterscheidung der Rassen soll im Übrigen gearbeitet werden), welche leider nicht optimal gebalanced sind und somit das schöne Euroerlebnis etwas trüben.
So scheinen beispielsweise die sogenannten "Hogmen" (ein Volk aus Schweinen) übermächtig stark zu sein, wenn als Gruppe nicht dynamisch gegen sie vorgegangen wird, da sie militärische Boni besitzen. Aber mal im Ernst: Wer hätte keine Angst, wenn eine Horde Wildschweine mit Waffen auf einem zukäme?
Bei der grundsätzlichen Entscheidung, ob ein militärischer oder ein friedlicher Weg eingeschlagen werden soll, scheint es zudem schwer zu sein den militärischen Aspekt des Spiels komplett zu vernachlässigen, was schade ist. Andererseits ist zwar der militärische Weg der schnellere und weniger aufwendige, jedoch ist das Gerüst aus eroberten und gestohlenen Ressourcen fragil und kann zu jeder Zeit von den anderen Parteien zurückerobert werden, während friedlich und ehrlich errichtete Gebäude unzerstörbar und für die Ewigkeit sind.
Ein unbeachteter Militärspieler scheint demzufolge schwer zu stoppen. Sobald er jedoch Konkurrenz von mindestens einem Spieler erhält, sind die Siegchancen für alle Spieler erneut gleich. Als Zweispielerspiel mit einem militärischen und einem friedlichen Spieler ist City of Iron somit wohl nicht zu empfehlen. Die beste Besetzung ist die volle - mit vier Parteien.
City of Iron ist das Ergebnis eines im Oktober 2012 erfolgreich beendeten Kickstarterprojektes. Die Qualität der gesamten Komponenten ist überragend. Ryan Laukat schafft es zudem in seinen Spielen stets einen ganz eigenen grafischen Stil mit einzubringen, der eine geheimnisvolle und zugleich irgendwie märchehaftige Atmosphäre schafft. Lediglich das fehlende Inlay in der Packung ist ein minimaler Wehrmutstropfen, über welchen man aber schnell mit entsprechenden günstigen Sortierboxen hinwegkommt.
Spielerisch betrachtet bietet City of Iron eine bisher einzigartige, interessante und witzige Abänderung eines Deckbaumechanismus. Durch das fehlende Mischen des Ablagestapels und der selbstbestimmten Ablage der genutzten Karte und der damit einhergehenden Kontrolle über den Nachziehstapel, entstehen taktische und strategische Finessen, welche das Thema Deckbau frisch und peppig erscheinen lassen.
Kombiniert wird das Ganze mit einem permanenten Zwist in der eigenen Entscheidung, welche neuen Karten man in seine Decks einkaufen möchte und wie viele davon. Eigentlich sind alle Karten interessant und hilfreich, jedoch fehlen die dorthin investierten Ressourcen in der kommenden Runde beim Kauf von wertvollen Gebäuden und führen zwangsläufig in dieser Runde zu einer temporären Niederlage im Kampf um die Siegpunkte.
Durch die offene Auslage der Gebäudekarten entsteht zudem ein stetiges Ringen um die Zugreihenfolge, um eines der begehrten Gebäude sicher errichten zu können.
Das Thema von City of Iron wirkt zwar ansprechend, ist aber im Spiel nicht weiter verwurzelt und austauschbar. Betrachtet man das Spiel losgelöst von seiner Grafik, bleibt es ein Mehrheitenspiel. Eine thematischere Umsetzung auf die Mechanismen selbst wäre zwar wünschenswert, ist aber nicht weiter zu bemängeln. Fakt ist jedoch, dass sich City of Iron von seiner Aufmachung (Cover, Matarialien, Grafiken) als thematisches Spiel darstellt, aber beim Spielen sich als klassisches Eurospiel entpuppt.
Die optional hinzufügbaren Rassen sind altbekannte Gesichter in der grafischen Spielumsetzung Laukats. Vorallem der Frosch scheint es dem Designer angetan zu haben und eine langhaarige Frau mit schmalem Gesicht. Diese geben den Spielern unterschiedliche Identitäten und einzigartige Deckkarten zum Kauf, sowie Spezialfähigkeiten (an einer Erweiterung mit mehr Spezialkarten zur besseren Unterscheidung der Rassen soll im Übrigen gearbeitet werden), welche leider nicht optimal gebalanced sind und somit das schöne Euroerlebnis etwas trüben.
So scheinen beispielsweise die sogenannten "Hogmen" (ein Volk aus Schweinen) übermächtig stark zu sein, wenn als Gruppe nicht dynamisch gegen sie vorgegangen wird, da sie militärische Boni besitzen. Aber mal im Ernst: Wer hätte keine Angst, wenn eine Horde Wildschweine mit Waffen auf einem zukäme?
Bei der grundsätzlichen Entscheidung, ob ein militärischer oder ein friedlicher Weg eingeschlagen werden soll, scheint es zudem schwer zu sein den militärischen Aspekt des Spiels komplett zu vernachlässigen, was schade ist. Andererseits ist zwar der militärische Weg der schnellere und weniger aufwendige, jedoch ist das Gerüst aus eroberten und gestohlenen Ressourcen fragil und kann zu jeder Zeit von den anderen Parteien zurückerobert werden, während friedlich und ehrlich errichtete Gebäude unzerstörbar und für die Ewigkeit sind.
Ein unbeachteter Militärspieler scheint demzufolge schwer zu stoppen. Sobald er jedoch Konkurrenz von mindestens einem Spieler erhält, sind die Siegchancen für alle Spieler erneut gleich. Als Zweispielerspiel mit einem militärischen und einem friedlichen Spieler ist City of Iron somit wohl nicht zu empfehlen. Die beste Besetzung ist die volle - mit vier Parteien.