__________________________________________________________________
28.03.2024
Get It!
__________________________________________________________________
27.03.2024
La Granja: Deluxe-Ausgabe
Erschienen bei Giant Roc
25.03.2024
Istanbul: Choose & Write
Ich kann mich noch gut an meine erste Partie Istanbul erinnern. Das Spiel war damals frisch rausgekommen (oder frisch zum Kennerspiel nominiert?...ok, so ganz gut sind meine Erinnerungen nicht mehr, ich geb’s zu) und ich fand es einfach richtig gut. Es gehörte einem Kumpel von mir und wir haben damals so einige Partien gespielt. Istanbul war ein Spiel, bei dem sogar ich als Bauchspieler immer eine echte Chance auf den Sieg hatte. Warum, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau, aber toll war’s. Nun ist das bald eine Dekade her und Pegasus brachte das Istanbul Choose & Write raus. Grundsätzlich mag ich ja x-& Write Spiele, wobei mich viele auch nicht so wirklich abholen. Ich war also gespannt, denn schließlich klingt Choose & Write nach etwas Neuem, etwas, das es so vielleicht noch nicht gab?
In der etwas größeren Schachtel (vergleichbar mit dem Rajas-Würfelspiel) steckt auch ein entsprechend großer Block, Bleistifte und diverse Karten. Nämlich Ortskarten, Rubinkarten, Gildenkarten, Karawanenkarten, Warenkarten, eine Karte „Du bist dran“ und zwei Sultanspalast-Karten. Die fünf erstgenannten Karten werden sortenrein gemischt und als verdeckte Stapel parat gelegt. Von den Rubinkarten werden vier aufgedeckt und an die beiden Sultanspaläste angelegt (dort stehen Buchstaben von A bis D). Von den Ortskarten werden zwei aufgedeckt, genauso wie die oberste Karawanenkarte. Nun zieht nun jede/r eine Ortskarte. Wir merken also: Dieses &Write-Spiel hat ein wenig „Tischpräsenz“ oder besser: wir müssen hier erstmal ein bisschen was aufbauen. Kein Spiel für die Reise also. Ziel ist es, als erstes 10 Rubine zu sammeln. Also haben wir auch hier ein Wettrennen.
Um an die Rubine zu kommen, spielen wir Orts- oder Gildenkarten aus. Bei den Ortskarten nutzen wir entweder die Aktion des Ortes selbst oder die eines senkrecht oder waagrecht angrenzenden Ortes. Alle anderen dürfen dies dann ebenfalls tun, müssen dafür aber eine ihrer verfügbaren Aktionsfelder streichen. Macht man dies nicht, bekommt man eine Bonusaktion (die man später in einer entsprechenden Situation streichen kann). Bei Gildenkarten darf man nur alleine eine Aktion machen, alle anderen schauen zu. Das Ausspielen kostet aber immer Lira, die man erstmal haben muss. Wir sammeln Waren auf Leisten (Punkte ausmalen), die wir u.a. im Sultanspalast gegen Rubine eintauschen (ausgemalte Punkte durchstreichen) und sammeln Verbesserungen in unseren Räumen auf unserem Block (Häkchen setzen). Rubine bekommt man aber auch, wenn man z.B. auf allen vier Warenleisten eine bestimmte Stelle erreicht oder man eine bestimmte Anzahl an Lira erhalten/gestrichen hat.
Und ja, das Istanbul Choose & Write versucht sehr, seiner großen Schwester nachzueifern. Vieles erkennt man wieder und je mehr man sich noch an das Hauptspiel erinnert, desto schneller kommt man auch in das Choose & Write, da die Überlegungen, die man anstellt, sehr ähnlich (aber etwas „leichter“) sind. Und da frag ich mich dann doch, für wen diese Variante eigentlich gemacht ist? Denn es ist kein schnelles Absackerspiel, sondern durchaus auf Kennerniveau. Und mal eben schnell ausgepackt, am Strand oder im Zug ist es wegen der Kartenauslagen auch nicht. Und das Spielgefühl ist ähnlich. Wenn ich doch aber ohnehin einen Tisch brauche, warum dann nicht zum Original greifen? Ok, der Aufbau geht hier schneller und man läuft nicht immer irgendwo umher bzw. ist durch das Kartenlegen flexibler, wodurch die Spielzeit etwas sinkt. Braucht man also das Choose & Write, wenn man das Original hat? Ich bin mir unsicher – anders als z.B. bei Rajas, wo ich diese Frage mit einem klaren „Ja!“ beantworten würde. Zumindest hat mit das Istanbul Choose & Write dazu verleitet, mir die Big Box des Originals zuzulegen. Ich werde also noch testen, ob mal wirklich beides braucht, hehe.
____________________________________________________________________
21.03.2024
Kuhfstein
Jetzt sind die Kühe los! Mit Kuhfstein reihen sich die gefleckten Rinder pflichtbewusst in die ewig lange Liste von Themen in der Plättchenlege-Reihe ein. Es könnte wirklich schlechtere Themen geben und mit Rita Modl ist hier auch noch eine mittlerweile durchaus gefragte Autorin federführend gewesen. Hält das Spiel bei der großen Konkurrenz mit oder bleibt es eher muh-selig?
Kuhfstein ist ein Lege-Spiel von Rita Modl für 2 -4 Spieler*innen ab 8 Jahren und dauert circa 45 Minuten.
[Spielmaterial: Schlicht, aber schön]
Inhalt der Box: Jede. Menge. Landschaftsplättchen. Damit hält sich Kuhfstein noch klar an das ABC des Genres und punktet schonmal damit, dass die Plättchen eine schöne Haptik und Qualität haben. Dass zusätzlich auch noch hölzerne Kuh- und Baum-Meeple vorhanden sind, setzt der Wunschliste den nächsten Haken.
Außerdem sind einige Karten enthalten, die verschiedene Punktebedingungen aufzeigen, sowie ein kleines Spielbrett, über das die Punkte dann abgegrast werden und 9 Bonus-Wertungsplättchen. Alles im sehr familienfreundlichen, klassischen Design. Da gibt es wirklich nichts zu muh-en, ich meine meckern.
[Spielablauf: Der kleine Kniff mit der Kuh]
Dank der angenehm einfachen Anleitung ist das Spiel in kürzester Zeit aufgebaut & erklärt. Der Ablauf ist dabei sehr simpel. Wer am Zug ist, dar zwei der folgenden Aktionen ausführen:
- Landschaftsplättchen anlegen
- Karte auf die Hand nehmen
- Karte aus der Hand ausspielen
- Herde zurücknehmen
Das geht reihum weiter, bis eine Person 65 Punkte erreicht. Dann sind alle noch einmal am Zug und es darf gewertet werden. Die Kuhhirtin bzw der Kuhhirte mit den meisten Siegpunkten gewinnt.
So weit, so klassisch. Im Detail kommt dann aber doch noch einiges Ungewöhnliches auf den Tisch. Für Aktion 1: Landschaftsplättchen anlegen, dürfen sich alle an der allgemeinen Auslage bedienen. Heißt: Eins der vier ausliegenden Plättchen aus der Mitte nehmen und vor sich hinlegen. Ab dem zweiten Plättchen dann entsprechend angrenzend, man kennt es.
Entsteht dabei ein Quadrat aus vier unterschiedlichen oder vier gleichen Landschaften, wird ein Baum in die Mitte gesetzt – was fünf Punkte beschert. Die geht ihr direkt mit eurem Zählstein auf der Wertungstafel nach vorne. Über diese Wertungstafel werden dann auch noch weitere Boni pro Zug möglich, zum Beispiel eine zusätzliche Aktion 1.
Aktion 2 ist da etwas einfacher: Ihr sucht euch eine der offen ausliegenden „Ziel“-Karten aus und nehmt sie auf die Hand. Diese dürft ihr wiederum mit Aktion 3 ausspielen. Das macht ihr immer dann, wenn ihr ein Ziel erfüllt habt. Erfüllt bedeutet, die auf der Karte abgedruckte Form in eurem vor euch liegenden Grid nachgebaut zu haben.
Dabei zeigen die Formen immer sowohl farbige Landschaftsplättchen als auch graue Plättchen. Bei den grauen ist die Farbe egal, es muss jedoch ein Plättchen an der Stelle der Form liegen. Und jetzt kommt der Clou: Ihr müsst zusätzlich auf jedes farbige Feld der Form auf der Karte eine eurer 6 Kühe stellen. Dabei darf kein Feld bereits durch eine Kuh belegt sein. Erst wenn Form & Kuh platzieren erfüllt sind, dürft ihr die Punkte, die unten rechts auf der Karte stehen, vorrücken.
Zuguterletzt gibt es dann die Aktion 4 Herde zurücknehmen, um eine Gruppe aus nebeneinanderstehenden Kühen wieder zurückzurufen und sie wieder bereit für den Einsatz zu machen. So geht es reihum weiter.
Zusätzlich gibt es aber noch einen kleinen Bonus: Alle Mitspielenden erhielten am Anfang verdeckt zwei Bonusplättchen, von denen am Ende des Spiels eines gewertet wird. Das gibt euch zum Beispiel Punkte, wenn ihr mindestens 13 Plättchen gelegt oder 3 Bäume gepflanzt habt. Diese werden noch hinzugezählt.
[Fazit: Luftig, lustig, schön]
Kuhfstein gehört zu den Spielen, die das Siegel ‚gut‘ mit jeder einzelnen Faser verdient haben. Von der Optik über die Materialien bis zu den Regeln und dem Spielspaß gibt es an dem Spiel rein gar nichts zu beanstanden. Sicherlich erfindet Kuhfstein die Welt der Legespiele nicht neu und Vielspieler*innen könnten früher oder später auch das Interesse verlieren. Aber woran auch nicht?
Die kleinen Mechanismen mit dem Platzieren der Kühe und zusätzlich dem Werten der Bäume sind jedenfalls sehr eigenwillig und schön verzahnt. Dadurch kommt man angenehm ins Grübeln, dennoch bleibt das Spiel stets sehr familienfreundlich und zugänglich.
Die Reise nach Kuhfstein kann hier jedenfalls wärmstens allen, die gerne mal wieder frischen, aber auch entspannenden Wind im Regal haben wollen, empfohlen werden.
____________________________________________
Kuhfstein von Rita Modl
Erschienen bei Schmidt
Für 2-4 Spieler in 45 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek-Link
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt)
*es handelt sich um einen Affiliate-Link. Für Euch entstehen keine weiteren Kosten. Wir erhalten eine Provision.
20.03.2024
TrollFest
Die Kombi aus eher unbekanntem Nischenverlag und bekanntem Autor ist bei TrollFest definitiv ein Hingucker. Wirklich darüber gestolpert bin ich erst in einer Podcastepisode mit dem lieben Jan Cronauer, der mir TrollFest als Geheimtipp 2023 anpries. Ich war gehooked und schwupps, lag es auf meinem Rezensionsstapel. Kann es was? Kurz und knapp: Ja!
In TrollFest touren wir durch ein Fantasyuniversum und spielen Konzerte. Da haben wir z. B. MC Dracula als Leadsänger oder Thor Hammerstoff am Schlagzeug. Dazu dann liebevolle gezeichnete Charakterkarten und das Thema ist perfekt rübergebracht. Dabei darf man darüber nicht hinweg getäuscht werden, dass TrollFest von der Komplexität im Bereich Familienspiel angesiedelt ist. Unsere Kennerspielrunde hatte aber dennoch ebenso großen Spaß. Grund dafür sind die rasent schnellen Züge mit quasi keiner Downtime und dem wunderbar triefendem Thema.
In meinem Zug fahre ich mit meinem Tourbis zur nächsten Stadt und spiele dort ein Konzert. Dabei will ich am liebsten vor allen anderen Spielern dort spielen, da dies Extrapunkte bringt. Ansonsten geben die einheimischen Publikumslieblinge Punkte. In einer Vampirstadt gibt es beispielsweise Punkte für jedes Bandmitglied mit einbem vampirischen Hintergrund. Wurde dann noch das Murmeltier am selben Tag dort gesichtet, gibt es noch Punktenachschlag. Nächster Spieler.
Spannender wird es in Städten mit einem aktiven Nachtleben. Da heuere ich neue Bandmitglieder nach einem Konzert aus einer Auslage an. Dabei versuche ich die zahlreichen Endwertungsbedingungen möglichst als Bester abzuschließen. Auch diese sind eher klassischer Natur. Habe das meiste Charisma (Eigenschaft der Bandmitglieder), habe die meiste Energie, habe die beste Lightshow, habe nur Männer in der Band, habe nur Frauen in der Band, habe die diverseste Band (Fantansytechnisch gesehen).
Der Reiz von TrollFest liegt darin die perfekte Route abzuklappern und möglichst da zu spielen, wo man die meisten Mitglieder hat und das am besten vor allen anderen. Hilfreich sind da die zahlreichen Ereigniskarten, die alle super thematisch sind. Habe ich z. B. erwähnt, dass es eine Aktionskarte gibt, die Extrapunkte bringt, wenn man durch einen Tunnel fährt und besonders viele Zwerge in seiner Band hat? Wie geil thematisch ist das denn bitte??
Ein wenig erinnert TrollFest beim Laufprinzip und dem Abklappern der besten Route an den Klassiker Elfenland. Den Start dabei macht eine nicht zu umfangreiche Draftingrunde, bei welcher wir bereits vor der eigentlichen Tour uns große Teile der eigenen Band zusammenstellen können und einen Grundstock an Ereigniskarten auf die Hand bekommen.
Der große Pluspunkt an TrollFest sind die schnellen Züge, das tolle Thema und die liebevolle Gestaltung. Gerne darf hier iene Erweiterung kommen. Nur schade, dass der Preis mit über 50,00 EUR doch recht teuer ist, für das, was es bietet.
19.03.2024
Mit Trick und Tücke
__________________________________________________________________
15.03.2024
The Great Split
Erschienen bei HeidelBÄR Games